zurück
Würzburg
Nachgefragt: Warum es bei Terminvergabe im Bürgerbüro im Würzburger Rathaus immer noch "hängt"
Wer einen Termin im Bürgerbüro des Rathauses haben möchte, weil sich das Anliegen nicht online erledigen lässt, braucht einen langen Atem. Was sich bald ändern soll.
Das Bürgerbüro der Stadt Würzburg gibt es seit 2008. Früher musste man Nummern ziehen (Foto), aber oft lange warten. Heute kommt man schneller dran - wenn man denn im Vorfeld einen Onlinetermin ergattern konnte.
Foto: Archivfoto Angie Wolf | Das Bürgerbüro der Stadt Würzburg gibt es seit 2008. Früher musste man Nummern ziehen (Foto), aber oft lange warten. Heute kommt man schneller dran - wenn man denn im Vorfeld einen Onlinetermin ergattern konnte.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 09.02.2024 02:32 Uhr

Das Bürgerbüro im Würzburger Rathaus bleibt im Gespräch. Immer wieder klagen Bürgerinnen und Bürger über die nur langfristig mögliche Online-Terminvergabe. Bereits im November hatte diese Redaktion darüber berichtet. Ein "Selbstversuch" für eine fiktive Kfz-Ummeldung ergab am vergangenen Donnerstagnachmittag in der Tat erst einen freien Termin für Donnerstag, 13. April. Am Freitagmorgen zwischen 8 und 9 Uhr, in der Zeit, in der laut Webseite kurzfristig verfügbare Termine angeboten würden, verlief die Suche erfolglos. Woran liegt's? 

"Weil wir diesen großen Block freigeschaltet hatten, gab es in letzter Zeit weniger kurzfristige Termine, die vergeben werden konnten."
Christian Weiß -Rathaussprecher

"Dass es jetzt wenige Termine gibt, liegt daran, dass man um Weihnachten herum auf einen Schlag die Termine für 90 Tage freigeschaltet hat, um Entlastung zu schaffen," erklärt Christian Weiß jetzt auf Anfrage. "Das waren drei Monate, wobei wir gehofft haben, dass es sich verteilt." Diese 90 Tage seien aber bereits schnell ausgebucht gewesen. "Diese Vorbuchungen laufen jetzt noch bis in den April hinein", so Weiß weiter. "Weil wir diesen großen Block freigeschaltet hatten, gab es in letzter Zeit weniger kurzfristige Termine, die vergeben werden konnten." Dies seien fast ausschließlich bereits gebuchte Termine, die wieder storniert würden.

Ab Anfang März ändert sich das Vergabe-System der Online-Termine

Ab Anfang März würden die Termine aber nicht mehr blockweise, sondern versetzt angeboten, sagt er. "Das heißt, wenn man zum Beispiel Montagfrüh zwischen 7 und 8 Uhr auf der Webseite des Bürgerbüros nach einem Termin sucht, dann bekommt man versetzte Termine angeboten. Also jeweils am Montag der nächsten oder übernächsten Woche und so fort", erklärt der Rathaussprecher. Da könne man sich dann zeitlich besser richten, sagt er.   

Warum stellt man nicht einfach mehr Mitarbeiter an? "Das tun wir auch", sagt Weiß. Ab Anfang April werde das Bürgerbüro um drei Mitarbeiter erweitert. Allerdings müssten die auch erst in die verschiedenen Fachverfahren eingelernt werden, schränkt er ein. "Da sind ja keine Fragebögen, die man einfach ankreuzt." Das werde also nicht sofort Entlastung schaffen, aber in absehbarer Zukunft.

Innerhalb einer Woche wurden rund 1000 Bürgerinnen und Bürger betreut

Bis dahin sei man im Bürgerbüro nicht untätig, führt er an. Allein in der Woche vor dem Faschingswochenende seien 731 Online-Termine bearbeitet worden, weiteren 200 Bürgerinnen und Bürgern habe man an der Info-Theke vor dem Bürgerbüro helfen können. "Also wurden in dieser Woche knapp 1000 Kunden betreut", rechnet er vor.

Im Ausnahmefall kann man auch online oder per Telefon einen Termin buchen

Nach wie vor gibt es noch die Möglichkeit, telefonisch oder per Mail einen Termin zu erhalten. Dafür muss man aber eine besondere Dringlichkeit des Anliegens nachweisen können. Nur zu sagen, dass man einen Termin möchte, reiche nicht.

Umgestellt worden war vom alten "Nummern ziehen" auf die Online-Terminvergabe im Zug der Corona-Pandemie. Man hatte sie beibehalten, weil man weder den Bürgerinnen und Bürgern noch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Nummernsystem wieder habe zumuten wollen. Denn da habe es Wartezeiten von manchmal drei Stunden gegeben oder man habe Wartende gar am Abend wieder wegschicken müssen, hatte Weiß schon im November erläutert.

Geöffnet ist das Bürgerbüro Montag und Mittwoch von 7.15 bis 13 Uhr, Dienstag von 7.15 bis 12 Uhr und von 13.15 bis 16 Uhr, Donnerstag von 7.30 bis 12 Uhr und wieder von 13.30 bis 18 Uhr sowie Freitag von 7.15 bis 12 Uhr. Die Online-Services und die Termine gibt es unter  www.wuerzburg.de/rathaus/buergerbuero/. Die Mailadresse für dringende Fälle lautet: buergerbuero@stadt.wuerzburg.de

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Ernst Lauterbach
Bürgerbüros
Termine
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • K. N.
    Es wäre sinnvoll eine gewisse Anzahl von Bürgern als Nachrücker, falls jemand ohne abzusagen nicht erscheint oder wenn ein Vorgang schneller als geplant erledigt ist. Diese Nachrücker müssten zwar etwas Wartezeit mitbringen, aber so würden die vorhandenen Kapazitäten besser genutzt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • N. T.
    Das Problem liegt aber doch darin, dass durch die langen Wartezeiten, welche sich der arbeitende Bürger doch auch nicht aus den Rippen schneiden kann, eine Art von Rechtsverweigerung auf staatliches Handlungsmonopol entsteht. Noch dazu sind die Gebühren für das Verwaltungshandeln recht saftig.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. R.
    Man könnte auch einfach mehr Mitarbeiter einstellen…
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • N. T.
    Vergleich Bürgerbüro im Lankreis, Verwaltungsgemeinschaft mit ca. 6500 Einwohner:
    Im letzten Dezember Perso verlängern lassen, Anruf, die freundliche Mitarbeiterin meinte, wenn Sie in 1 Stunde kommen, ging es schon, ansonsten morgen, welche Uhrzeit wäre Ihnen recht.
    Ging alles prima.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • J. K.
    @peterlesbub

    Habe mir gestern sagen lassen dass es beim Landratsamt wohl auch erheblich besser klappt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • J. K.
    Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung mit der Würzburger Verwaltung kann ich nur sagen dass es in der Zeit vor Beckmann zumindest in der Zulassungsbehörde eindeutig besser geflutscht hat.

    Heute ist das Bürgerbüro (sollte man besser umbenennen, denn es ist z. Zt. eher das Gegenteil) für so ziemlich alles zuständig und genau das ist das Problem. Wenn man dann noch von einem als grob bekannten Mitarbeiter angerüffelt wird wie ein Erstklässler, spätestens dann weiß man: Bürger, Du störst.

    Der einzige Trost: es gibt dort auch noch einige nette und hilfsbereite Menschen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • E. K.
    Liebe Mainpost, ihr schaut online nach Terminen, telfoniert ein wenig und nennt das Recherche? Wenn ihr wirklich was aufdecken wollt, einfach jemand hinschicken und in den Warteraum setzen. Die Schalter sind von da gut einsehbar. Mit der Stopuhr dokumentieren, wie lange diese von "Kunden" (ich würde sie Bittsteller nennen) besetzt sind.
    Ihr werdet feststellen, ein erheblicher Zeitanteil ist im "Leerlauf". Das liegt an diesem höchst starren Terminsystem. Für jede "Dienstleistung" ist ein Zeislot geplant. Dieser ist z.B. bei KFZ-Zulassung 20 Minuten. Hat man alle Unterlagen parat dauert es 5 Minuten. Fehlt etwas entscheidendes wird man wieder weggeschickt und es geht noch schneller. Früher hat der Mitarbeiter in dieser Zeit 3 "Spontane" aus der Warteschlange aufgerufen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. M.
    ich möchte nur an die Versprechen von der damaligen Oberbürgermeisterin Frau Dr. Pia Beckmann erinnern, die eigentlich ohne Notwendigkeit dieses Bürgerbüro in die Wege geleitet hat.
    "Unsere Verwaltung wird schneller, besser und bürgernäher“, versprach Oberbürgermeisterin Pia Beckmann auf einer Pressekonferenz. „Gleichzeitig können die Verwaltungskosten gesenkt werden.“ Während in anderen Projekten bislang immer nur Randbereiche oder einzelne Vorgänge betrachtet wurden, gehe es in Würzburg um mehr: „Einzigartig ist die Einbeziehung aller Leistungen der Kernverwaltung“, so Professor Rainer Thome vom Lehrstuhl für BWL und Wirtschaftsinformatik der Universität Würzburg, der die Stadt bei ihren eGovernment-Initiativen berät."
    Sie sollten für den angerichteten Schaden aufkommen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • F. W.
    Das momentan dort ein Chaos herrscht, möchte ich nicht abstreiten. Wenn ich dort war, war ich bisher immer zufrieden.
    Was aber haufenweise Zeit kostet, sind Menschen, die einen Termin buchen, dorthin kommen um sich umzumelden und dann z.B. keinen Personalausweis dabei haben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten