zurück
Würzburg
Nachgefragt: Wieso kostet die Entsorgung von Altreifen im Landkreis Würzburg viermal so viel wie in der Stadt?
Die Abgabe von Altreifen kostet Bürger bei der Stadt 2,50 Euro, wohingegen beim Landkreis schon 10 Euro fällig werden. Wie kommt der Preisunterschied zustande?
Altreifen können auf den Wertstoffhöfen von Stadt und Landkreis Würzburg abgegeben werden. Die Gebühren dafür unterscheiden sich deutlich. Das ist der Grund.
Foto: Josef Lamber  (Symbolfoto) | Altreifen können auf den Wertstoffhöfen von Stadt und Landkreis Würzburg abgegeben werden. Die Gebühren dafür unterscheiden sich deutlich. Das ist der Grund.
Zachery White
 |  aktualisiert: 28.10.2024 02:36 Uhr

Der Herbst ist da und bei vielen Autofahrern ist der Reifenwechseltermin deutlich im Kalender vermerkt. Sind die Autoreifen aber abgefahren, müssen sie ersetzt werden. Jetzt gehören die Altreifen jedoch nicht in den Hausmüll. Bei falscher oder illegaler Entsorgung stellen Altreifen aufgrund der darin enthaltenen Stoffe eine potenzielle Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Missachtet man dies, kann es bis zu 1000 Euro Bußgeld geben.

Unter anderem können Reifen inklusive Felgen auf den Wertstoffhöfen der Stadt oder des Landkreises gegen eine Gebühr entsorgt werden. Bringt man seine Reifen mit Felge auf einen Wertstoffhof der Würzburger Stadtreiniger, zahlt man dafür 2,50 Euro, wohingegen beim Team Orange des Landkreises schon 10 Euro fällig werden. Main-Post Leserin Waltraud Huhn wandte sich deswegen mit ihrer Frage an die Redaktion: "Wodurch entsteht der doch gravierende Preisunterschied?"

Würzburg Stadt und Landkreis: Wodurch entsteht der Preisunterschied?

Laut Alexander Pfenning, dem Betriebsleiter des Team Orange, der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Würzburg, "bedarf es der Weitung des Blicks auf wesentliche Faktoren, beim isolierten Vergleich einzelner Gebühren. Unter anderem der Größe des Gebiets, der Anzahl der Wertstoffhöfe und deren Anzahl an wöchentlichen Öffnungsstunden".

So sei das Team Orange, mit seinen 13 Wertstoffhöfen und insgesamt 362 wöchentlichen Öffnungsstunden, für eine Fläche von circa 968 km² verantwortlich. In den Verantwortungsbereich der Stadtreiniger der Stadt Würzburg würden dagegen 88 km² Fläche und zwei Wertstoffhöfe mit insgesamt 76 wöchentlichen Öffnungsstunden fallen. "Diese Faktoren finden ihren Niederschlag selbstverständlich auch in der Preiskalkulation", so Pfenning.

Was passiert mit den abgegebenen Altreifen?

Die abgegebenen Altreifen der Wertstoffhöfe der Stadt Würzburg, sowie die des Landkreises werden zum Zementwerk der Firma Schwenk nach Karlstadt gebracht. Während, laut Alexander Pfenning,  "die Felgen stofflich verwertet werden, daher vollumfänglich dem Materialkreislauf wieder zugeführt"- sprich, recycelt werden, werden die Reifen als Alternativbrennstoff im Zementwerk eingesetzt.

Reifengummi hat einen vergleichbaren Heizwert wie Steinkohle, daher wird mit jeder eingesetzten Tonne Altreifen etwa die gleiche Menge an Kohle gespart. Laut der Pressestelle der Stadt Würzburg gehen rund 28 Tonnen an Altreifen jährlich an das Zementwerk. Insgesamt wurden im Zementwerk in Karlstadt nach Angaben der Firma Schwenk 2023 rund 17.500 Tonnen Altreifen als Alternativbrennstoff verwertet.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Lengfeld
Heuchelhof
Zachery White
Altreifen
Recyclinghöfe und Wertstoffhöfe
Stadt Würzburg
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Jo Schmitt
    Na dann schaut 'mal was Reifenfachbetriebe für die Entsorgung von Altreifen berechnen.

    Wer bei Zehn(!) Euro für den Reifensatz bei Abgabe am Wertstoffhof jammert ...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Christine Gerhardt
    Das ist aber nicht der Punkt, sondern warum die Abgabegebühr 4x so hoch ist wie bei den städtischen Wertstoffhöfen. Die Erläuterung ist m.E. leider mehr als dürftig, vor allem da die Endverwertung auch noch gleich ist, d.h. dieselben Entsorgungskosten anfallen dürften.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Georg Ries
    Ziemlich dünne Begründung durch Herrn Pfennig!! Das Defizit der Wertstoffhöfe fliest ja wohl in die Müllgebühren ein!! Die Wertstoffhöfe im Landkreis scheinen extrem großzügig gebaut worden zu sein. Konnte dem Vorstand Dr. Schraml egal sein, man rechnet auch das in die Gebühren ein..... Ob man deshalb solche Unterschiede wie bei den Reifen machen muss??
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten