Die Frankenhalle in der Veitshöchheimer Straße beschäftigt die Stadtgesellschaft schon seit längerem. Aktuell sind es Halteverbotsschilder einer "Immobilienmanagement GmbH", die seit einiger Zeit auf der zur Halle gehörigen Freifläche an der Ecke Steinstraße/Ziegelaustraße stehen. Das verwundert Anwohner. Diese Redaktion hat nachgefragt.
Seitdem die Viehauktionen im Jahr 1999 in eine neue Halle nach Dettelbach umgezogen waren, gab es viele Pläne für den seit damals fast ungenutzten, unter Denkmalschutz stehenden Bau. Umgesetzt wurden aus verschiedenen Gründen keine. Im Dezember 2018 setzte sich die Würzburger Beethovengruppe im Rahmen eines Investorenangebotsverfahrens gegen weitere Mitbewerber durch.
Im April 2020 stand der Verkauf an die Immobilienentwickler trotz der Proteste von Denkmalschützern und einer Bürgerinitiative auf der nichtöffentlichen Tagesordnung des Stadtrates und wurde beschlossen. Bis gebaut werden darf, fehlt aber unter anderem noch ein Mobilitätskonzept für die Äußere Pleich, das nach Auskunft der Stadt derzeit erstellt wird.
Doch seit einiger Zeit stehen auf der zur Halle gehörigen Freifläche die erwähnten Schilder. Ein Anwohner wandte sich deshalb an diese Redaktion.
"Die Halle ist verkauft und hat einen neuen Eigentümer"
Er selbst habe bereits deswegen bei bei der Stadt nachgefragt, schreibt er in einer E-Mail. Dies habe ergeben, dass die Frankenhalle verkauft sei und die Besitzübergabe an den Käufer bereits stattgefunden habe. Dieser könne jetzt im Rahmen seiner Besitzrechte agieren, habe die Antwort aus dem Rathaus gelautet. Allerdings habe man ihm nicht sagen wollen, ob der Kaufpreis schon entrichtet worden sei. Dies verwundere ihn.
"Das stimmt, die Halle ist verkauft und hat einen neuen Eigentümer", bestätigt Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt Würzburg auf Anfrage. Vertragsbestandteile bei Grundstücksangelegenheiten wie die Zahlungsmodalitäten seien jedoch grundsätzlich nicht öffentlich. Aber wenn der Besitzübergang erfolgt sei, liege damit auch die Verkehrssicherungspflicht beim neuen Besitzer, gibt Weiß zu bedenken.
Die Halteverbotsschilder hat ein Dienstleister aufgestellt
Niko Rotschedl von der Beethovengruppe bestätigt dies. "Das Grundstück, auf dem die Schilder sind, ist ein Privatgrundstück", sagt der geschäftsführende Gesellschafter. "Die Stadt hatte dort das Parken zugelassen. Jetzt sind wir in der Haftung, und ich kann dort nicht die Verantwortung übernehmen. Zudem müssen wir gewährleisten, dass wir die Leute kennen, die da parken, um sie bei an der Halle notwendigen Arbeiten informieren zu können", so Rotschedl weiter. Deswegen seien alle Stellplätze dort jetzt temporär an ein benachbartes Unternehmen vermietet. Die "Immobilienmanagement GmbH" auf den Schildern sei lediglich ein Dienstleister, der unter anderem dort die Räum- und Streupflicht gewährleiste.