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Würzburg
Nachgefragt: Warum laufen über Wochen 1,3 Millionen Liter Trinkwasser über einen Weg am Würzburger Dallenberg?
Nachdem ein neues Pumpwerk am Würzburger Dallenberg gebaut wurde, wundern sich die Anwohner: Wochenlang wird Tag und Nacht Wasser auf die Straße gepumpt. 
Im Oktober und November floss eine große Menge Wasser vom neuen Pumpwerk über den Unteren Dallenbergweg. 
Foto: Michael Eichel | Im Oktober und November floss eine große Menge Wasser vom neuen Pumpwerk über den Unteren Dallenbergweg. 
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 09.12.2023 02:52 Uhr

"Seit Wochen laufen hier Tag und Nacht immense Mengen Wasser über den Weg", berichtet Michael Eichel, der täglich mit seinem Hund am Dallenberg spazieren geht. Das Wasser laufe vom neu gebauten Pumpwerk im Unteren Dallenbergweg über die Wiese und dann weiter über den Weg zum ehemaligen Unisport-Gelände.

"Ein Mitarbeiter der WVV erklärte mir vor Ort, dass hier neuen Rohre verlegt wurden, die gespült werden müssen. Das leuchtete mir ein, doch fragen wir Anwohner uns, ob das wochenlange Spülen wirklich nötig ist und nicht eine Verschwendung von Trinkwasser und Energie darstellt", erklärte der Würzburger gegenüber der Redaktion.

Leitung wurde mit 1,3 Millionen Liter Wasser gespült 

Die Nachfrage bei der WVV ergibt, dass die Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH Anfang des Jahres ein neues Pumpwerk am Unteren Dallenbergweg gebaut hat, um das alte in der König-Heinrich-Straße zu ersetzen. Dazu wurde vom neuen Pumpwerk eine neue Trinkwasserleitung in die König-Heinrich-Straße verlegt. Diese sei zwischen dem 18. Oktober und 27. November mit insgesamt 1300 Kubikmetern oder 1,3 Millionen Liter Wasser gespült worden. "Das ist ein normaler Vorgang bei der Inbetriebnahme einer neuen Pumpstation mit den dazugehörigen Leitungen", sagt Susanna Blum, Pressesprecherin der WVV.

Warum die Spülung rund 40 Tage dauerte und dafür in etwa die Wassermenge verbraucht wurde, die ein 25-Meter-Becken im Schwimmbad fasst, erklärt Blum so: Jede neu verlegte Leitung werde vor der Inbetriebnahme mikrobiologisch untersucht, damit die Anforderungen der Trinkwasserverordnung eingehalten werden. "Die neue Leitung zeigte bei den Trinkwasseruntersuchungen auffällige Befunde, sodass sie über einen längeren Zeitraum gespült wurde."

Doch es brauche drei aufeinanderfolgende negative Trinkwasserbefunde, damit Pumpwerk und Leitung in Absprache mit dem Gesundheitsamt in Betrieb gehen können. Da man bestrebt sei, Trinkwasser chlorfrei zur Verfügung zu stellen, werde das Wasser lange untersucht. "Derartige Vorgänge können beim Aufbau neuer Versorgungseinrichtungen immer wieder auftreten und sich durchaus auch über Monate hinziehen", sagt Blum. Inzwischen seien die betrieblichen Maßnahmen aber abgeschlossen, sodass kein Spülwasser mehr über den Weg fließen werde.

Nachgefragt: Sie fragen, wir recherchieren

Immer wieder begegnen wir Dingen, die nicht nachvollziehbar sind – Situationen, die verwundern, Veränderungen, die aufregen. Oft wird es diskutiert in der Nachbarschaft, im Sportverein, unter Kollegen. Auch Ihnen fällt etwas ein? Eine Straßenregelung, die nicht nachvollziehbar scheint? Eine Grünfläche, die zweckentfremdet wurde? Die Redaktion der Main-Post fragt nach, was dahintersteckt. Schicken Sie uns Ihre Fragen mit den wichtigsten Informationen an redaktion.wuerzburg@mainpost.de.
Quelle: gam
 
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Kommentare
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  • Norbert Kluepfel
    Es ist verwunderlich, dass bei Landwirten moniert wird wenn Regenwasser aufgrund von Ernte arbeiten nicht versickern kann, und hier ist es eine Bagatelle!!!!
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  • Silke Müller
    Wenn diese Wassermenge aus hygienischen Gründen nötig war und versickert und somit in den Kreislauf zurück geht ist doch alles in Ordnung.
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  • Elvira von Falkenstein
    Mich würde mal interessieren, wann der Verursacher des sogenannten Gerolzhöfer Lochs, endlich zur Verantwortung gezogen wird. Dieser Herr sitzt auch noch im Gerolzhöfer Stadtrat und entscheidet wichtige Dinge in Gerolzhofen mit. Das, so finde ich, ist ein unhaltbarer Zustand.
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  • Alfred Holler
    Gerolzhofen? Dallenberg?
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  • Klaus Krug
    Überschrift nach Art der Blöd-Zeitung.
    Klingt durch die Angabe in Litern viel dramatischer als es in Wirklichkeit ist. 13 Millionen Liter sind 1.300 Kubikmeter Wasser. Der Jahres-Pro-Kopf-Verbrauch an Wasser liegt so grob bei 50 Kubikmetern. Die Spülmenge an Wasser entspricht also dem Jahresverbrauch von gerade mal 26 Personen. Peanuts bei der Einwohnerzahl Würzburgs. Und da das Wasser nicht gleich in den Kanal, sondern über eine Wiese gelaufen ist, ist hoffentlich davon auch einTeil versickert und gelangt wieder ins Grundwasser.
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  • Alfred Holler
    tja, uralte Taktik, wie man mit dem Ansatz der kleinsten Masseinheit ein eigentlich unbedeutendes "Ding" immens aufblasen und "verwichtigen" und (may be gewünsche?) Aufreger erzeugen kann
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  • Klaus Krug
    Korrektur: In meinem Kommentar hätte richtigerweise stehen müssen: 1,3 Millionen Liter sind 1300 Kubikmeter Wasser. Meine Funktastatur hat da wieder mal das Komma verschluckt. Mich wundert, dass dies noch niemanden aufgefallen ist.
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  • Tobias Göbel
    Das Wasser könnte man aber auch auffangen und im nächsten Jahr zur Bewässerung aufbrauchen.
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  • Alfred Holler
    wo? bitte Vorschlag!
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