Linda Amamra, eine junge Frau aus Moos (bei Geroldshausen), stellte kürzlich ihr Auto auf der Talavera ab und verreiste mit dem Zug. Zurück in Würzburg, wollte sie zu ihrem Wagen, um nach Hause zu kommen. Für die Strecke zur Talavera wollte sie ursprünglich die Straßenbahn nehmen, doch es war bereits nach Mitternacht und die nächste Straba mit Direktverbindung fuhr erst um 4.40 Uhr. Die junge Frau war mit viel Gepäck unterwegs, auch ihr kleiner Jack Russell Terrier "Fino" war dabei. Daher entschied sich Amamra für ein Taxi.
Mehrmalige Abweisung von verschiedenen Taxifahrern am Würzburger Bahnhof
Amamra, die als Communications Managerin in der PR-Agentur arbeitet, versuchte das erste Taxi in der Schlange am Vorplatz des Bahnhofs zu nehmen, doch "aufgrund meines Hundes wurde ich abgewiesen", lautet ihr Vorwurf. Für die Taxifahrt wollte Amamra ihren Vierbeiner in die Hundetasche packen, doch die meisten Fahrer hätten sie trotzdem nicht befördern wollen. "Manche waren ignorant und haben noch nicht mal die Scheibe herunter gemacht", beschreibt die Würzburgerin ihren Versuch, per Taxi zur Talavera zu gelangen. "Ich war wütend, müde und wollte einfach nur heim."
Ein Taxifahrer nahm Amamra dann doch mit
Die junge Frau sei die ganze Taxen-Schlange von etwa zehn Autos abgelaufen, doch keiner der Fahrer sprach mit ihr oder wollte sie befördern. Dann sei sie zurück zum Taxihäuschen gegangen, wo sie sich lautstark bei einigen Fahrern beschwerte, die sich dort aufhielten. Ömer Evkaya, selbstständiger Unternehmer von Nachttaxi Ömer Evkaya, erklärte sich bereit, Amamra und ihren Hund Fino zur Talavera zu fahren, obwohl sich sein Taxi in der Mitte der Taxen-Reihe befand.
Evkaya bestätigt das Erlebte von Amamra. "Ich war in der Taxi-Bude. Aus dem Fenster habe ich die junge Frau mit ihrem Gepäck und Hund beobachtet. Sie hatte einen nach dem anderen gefragt und gehofft, dass einer sie mit nimmt." Viele Taxifahrer würden aufgrund des Hundes potenzielle Kundeninnen und Kunden ablehnen, das sei für Evkaya nichts Neues. "Die Unternehmer müssen ihre Fahrer über die Beförderungspflicht aufklären", lautet sein Appell.
Auf Nachfrage der Redaktion bei der Vermittlungszentrale Taxi Würzburg eG zeigt sich Überraschung. "So etwas kann ich mir nicht vorstellen", sagt Vorstandsmitglied Holger Klier zum geschilderten Sachverhalt. "Es herrscht Beförderungspflicht für die Stadt Würzburg und den Landkreis", erklärt er. Diese schließe Nahziele und Haustiere mit ein. "Tiere sitzen vorne rechts, unten auf der Matte. Jeder Hund und jede Katze ist mitzunehmen", stellt Klier klar.
Welches Verhalten ist angebracht, wenn die Beförderung verweigert wird?
Klier gibt an dieser Stelle auch gleich ein paar Tipps, wie Fahrgäste, denen die Mitfahrt im Taxi verweigert wird, reagieren können. Zunächst kann die Kundin oder der Kunde in der Vermittlungszentrale Taxi Würzburg eG anrufen. Diese schickt dann einen Wagen. Zudem können Taxinutzerinnen und -nutzer die Nummer, die sich hinten rechts auf der Heckscheibe eines jeden Taxis befindet, dem Ordnungsamt der Stadt Würzburg melden, wenn ihnen der Transport verwehrt wird.
Aber, ich möchte mal eine Lanze für die Taxifahrer brechen:
Ich würde keinen fremden Hund im Innenraum meines Autos haben wollen, den ich nicht kenne, bzw. einschätzen kann. Ich habe da selbst mit eigenen Hunden schon die schlimmsten Erfahrungen gesammelt! Dass so ein Hund im Beifahrerfußraum bleibt, erfordert schon ein sehr viel höheres Maß an Erziehung, als die meisten Hunde besitzen.
Außerdem sind Hundehaare im Auto ein heftiges Problem! Das Auto eines Hundebesitzers wird man fast so schlecht wieder los, wie das eines Rauchers. Die Haare sind einfach überall.
Doch grundsätzlich sind Hunde nun mal "Ladungsgüter" die nur entsprechend gesichert transportiert werden dürfen. Ein Hund, der sich im Passagierraum potentiell frei bewegen kann ist ein No Go!
In ein Flugzeug darf man ja auch nicht so einfach mit seinem Hund einsteigen. Ist er zu groß, kommt er in den Gepäckraum. Ist er klein genug, darf er mit in die Passagierkabine, aber nur in einem geeigneten Behältnis.
Die mainpost hat anscheinend auch nichts anderes zu schreiben.
Ich denke wir haben andere Probleme, als ob jetzt ein Hund im Taxi fahren darf oder nicht.
Diese Frau hält sich wohl mit ihrem Hund besonders wichtig und die mainpost greift diesen Unsinn sofort auf.
Kann ja wirklich sein, nicht nur Ausrede!
Ich persönlich wäre ja zu geizig für diesen Katzensprung ein Taxi zu nehmen.
Trotz ihrer Erschöpfung, die diesen "Gewaltmarsch" Hbf->Talavera unmöglich gemacht hat, ist sie hoffentlich noch gut und sicher mit dem Auto nach Geroldshausen gefahren.
Außerdem will man als Frau vielleicht auch nicht unbedingt zu dieser Zeit zu Fuß unterwegs sein.
Nicht alles ist eine Diskriminierung.