Ein junger Polizei-Azubi wurde am Donnerstag in Würzburg von einer Kugel tödlich getroffen - erschossen von seinem 19-jährigen Kollegen. Nach Darstellung der Polizei ein tragischer Unfall. Doch schon in der Vergangenheit gab es Zwischenfälle mit den neuen Dienstwaffen vom Typ SFP9, die erst seit Herbst 2018 an die bayerischen Polizisten verteilt werden.
So gab es in den vergangenen sechs Monaten in Bayern laut Auskunft des Innenministeriums acht Zwischenfälle mit den neuen Dienstpistolen – inklusive des tragischen Falls in Würzburg.
Erst vergangene Woche hatte ein Bereitschaftspolizist in Würzburg versehentlich einen Schuss in einem Büro abgegeben. Der Beamte hatte eine Fensterscheibe durchschossen, weil er dachte, dass seine Waffe nicht geladen sei.
Auch früher gab es immer wieder Unfälle mit Dienstwaffen bei der Polizei in Deutschland: Im Dezember 2017 wurde nahe dem Weihnachtsmarkt in Hannover ein Schuss aus einer Maschinenpistole ausgelöst, als ein Polizist die Waffe an einen anderen überreichte. Das Projektil schlug wegen eines Bedienungsfehlers auf dem Boden ein, niemand kam zu Schaden.
Im aktuellen Würzburger Fall mit Todesfolge seien noch Ermittlungen im Gang, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Freitag auf Anfrage der Redaktion. In den sieben anderen Fällen habe es an „Fehlern in der Handhabung“ gelegen: Die Waffen seien „nicht sachgemäß entladen“ worden.
"Die Waffe kann nicht von alleine losgegangen sein"
Einen Zusammenhang mit den neuen Polizeipistolen sieht Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) beim aktuellen Fall aber nicht. Damit die Beamten in Gefahrensituationen schneller reagieren können, haben die Waffen keine zusätzliche Sicherung mehr - einmal geladen, kann man einfach den Abzug betätigen. Klar sei aber: "Völlig unbeabsichtigt kann sich ein Schuss nicht lösen, es muss jemand den Abzug betätigt haben. Die Waffe kann nicht von alleine losgegangen sein", so Herrmann.
Es ist nicht das erste Mal, dass Menschen durch Polizeiwaffen verletzt und getötet wurden. Im August 2014 etwa löste sich bei einer Fahrzeugkontrolle im brandenburgischen Cottbus versehentlich ein Schuss. Der Fahrer wurde am Kopf getroffen und fiel ins Koma. Der Polizist wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung im Amt zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. In Hamburg wiederum wurde im März 2010 ein Zivilfahnder vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung freigesprochen, nachdem sich bei einem Einsatz unbeabsichtigt ein Schuss löste und einen 27-Jährigen tötete.
Das hat aber nichts damit zu tun, dass grundlegende Sicherheitsvorschriften mehrfach nicht eingehalten wurden. Patrone im Lauf/ Rohr Fehler 2. Wie kommt die Patrone in den Lauf/Rohr? Fehler 3. Wie kommt der Schütze zur Munition Fehler 4. warum wird auf eine Kameraden gezielt? Fehler 5.
wo war die Dienstaufsicht auf den verschiedenen Ebenen Fehler 6,7,8 usw.
Es gab wohl kürzlich einen ähnlichen Vorfall. Da wird i.d. Regel nochmal sensibilisiert und Sicherheitsvorschriften verschärft. Fehler..
Ich frag mich, ob in anderen Ausbildungsbereichen ähnliche Defizite vorhanden sind.
Das schreit nach breiter und tiefergehender Aufklärung.
Es ist schlimm genug was passiert ist, auf was die Hinterbliebenen jetzt wirklich verzichten können, ist so mancher unangemessener Beitrag und Besserwisserei!
Kommentare zu solchen Themen von "Experten" braucht es eher nicht.