Wer wird das neue Kultur-, Wissenschafts- und Wirtschaftsreferat in Würzburg leiten? Dieser Frage wird sich der Würzburger Stadtrat an diesem Donnerstag stellen. Im März vergangenen Jahres hatte der bisherige Kulturreferent Achim Könneke angekündigt, aus privaten Gründen 2024 nicht mehr für eine Wiederwahl und erneute Amtszeit zur Verfügung zu stehen.
Ende Oktober entschied dann der Würzburger Stadtrat, dass das gesamte Kulturreferat neu konzeptioniert und aufgestellt werden soll: Aus dem bisherigen Kultur- und Tourismusreferat wird das Kultur-, Wissenschafts- und Wirtschaftsreferat.
Achim Könnekes Amtszeit läuft noch bis Ende Juni 2024
Achim Könneke war im Frühjahr 2018 als Nachfolger von Muchtar Al Ghusain zum Kultur-, Schul- und Sportreferenten gewählt worden. In einer Stichwahl hatte er sich damals gegen die jetzige Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg (CSU) durchgesetzt. Bis zum Jahr 2020 existierte das Kultur-, Schul- und Sportreferat unter einem Referatsdach. Nach der Kommunalwahl im März 2020 wurde im Zuge der umfangreichen Referatsneubildung und -umstrukturierung das Kultur- und Tourismusreferat mit Könneke an der Spitze gebildet.
Seine Amtszeit läuft noch bis Ende Juni dieses Jahres. "Selbstverständlich werde ich meine hiesigen Aufgaben bis Ende Juni 2024 mit voller Tatkraft weiter erfüllen", schrieb Könneke in einem Statement im März 2023.
Befürchtungen um Kulturreferat in der freien Kulturszene Würzburgs
In der freien Kulturszene Würzburgs sorgte die erneute geplante Neukonzeptionierung in der Vergangenheit für Befürchtungen. So kursierten Gerüchte, dass die Stelle des Kulturreferenten nicht neu besetzt werden soll. In einem offenen Brief wurde daraufhin im Juli 2023 die Wiederbesetzung des Postens nach Achim Könnekes Weggang gefordert.
Initiiert hatten den Brief die Interessengemeinschaft "Pro Kulturreferat", der Dachverband freier Würzburger Kulturträger sowie "namhafte Förderer der Würzburger Kultur, Kulturjournalisten und kulturaffine Personen der Stadtgesellschaft". In dem Brief hieß es unter anderem, dass es "eine professionell ausgebildete und im Kulturbereich ausgewiesene Persönlichkeit" brauche, "die die Interessen der Kultur auf Augenhöhe mit anderen Referent:innen vertritt".
Bewerbungen wurden bereits im Personalreferat gesichtet
In der Stadtratssitzung am Donnerstag wird nun über den neuen Referenten entschieden. Wie die Stadt Würzburg auf Anfrage dieser Redaktion mitteilt, findet die Wahl in geheimer Abstimmung statt. Etwa 30 Bewerbungen seien bis Fristende am 29. Januar dieses Jahres eingegangen, ausgeschrieben worden sei die Stelle regional und auch überregional.
Im Anschluss habe Oberbürgermeister Christian Schuchardt zehn Kennenlerngespräche geführt. Der Personal- und Organisationsausschuss habe sich auf dieser Basis auf eine kleinere Auswahl an Kandidatinnen und Kandidaten geeinigt, die sich nun am Mittwoch in einer nicht öffentlichen Sitzung dem Stadtrat vorstellen werden und voraussichtlich laut Stadt auch am Donnerstag die Wahlvorschläge sein dürften.