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Würzburg
Nach Protestaktion von Bewohnern aus Würzburg: Grüne Jugend Bayern fordert jetzt Enteignung der Dawonia
Die Grüne Jugend Bayern aus München reagiert auf eine Aktion von Mieterinnen und Mietern der Dawonia in Würzburg. Wie die Parteijugend ihre Forderung begründet.
Die Grüne Jugend Bayern aus München reagiert auf eine Aktion von Mieterinnen und Mietern Würzburg gegen die Dawonia in Würzburg. Hintergrund sind Probleme mit Sanitäranlagen in einem Wohnblock.
Foto: Johannes Kiefer | Die Grüne Jugend Bayern aus München reagiert auf eine Aktion von Mieterinnen und Mietern Würzburg gegen die Dawonia in Würzburg. Hintergrund sind Probleme mit Sanitäranlagen in einem Wohnblock.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 08.10.2023 02:41 Uhr

Nach Berichten über eine Protestaktion aus Würzburg gegen das Immobilien-Unternehmen Dawonia, meldet sich nun die Grüne Jugend Bayern aus München mit einer Mitteilung zu Wort. Die Mitteilung mit dem Titel "Dawonia enteignen, Mieten wirksam senken!" sei als "Reaktion auf Ihre Berichterstattung zu den Zuständen im Dawonia-Wohnkomplex im Würzburg-Grombühl", zu verstehen, schreibt darin Landessprecherin Katharina Sparrer an die Redaktion.

"In Bayern beobachten wir seit Jahren einen starken Anstieg der Mietniveaus. Vielerorts fehlt bezahlbarer Wohnraum", so die Mitteilung der Grünen Jugend. Der Markt sei überlastet, was von Vermietern wie der Dawonia ausgenutzt würde. "Zudem befinden sich viele Wohnungen, die Dawonia zu meist horrenden Mieten anbietet, in einem denkbar schlechten Zustand", so die Mitteilung weiter.

Unterschriftenaktion von 84 Dawonia-Bewohnern in Würzburg

Vor einer Woche hatte die Redaktion über eine Aktion von Bewohnern aus einem Würzburger Dawonia-Wohnkomplex berichtet. Eine Initiative, die sich aus Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Aktivistinnen und Aktivsten zusammensetzt, hatte zentrale Probleme in dem Wohnkomplex gesammelt und zusammen mit Forderungen aufgelistet. 84 Personen hatten unterschrieben. Recherchen hatten zuvor Probleme mit den regelmäßig verstopften Sanitäranlagen in dem Wohnkomplex öffentlich gemacht. Der Wohnkomplex war zudem zeitweise vollkommen verdreckt.

"Enteignungen sind juristisch sowohl durch das Grundgesetz als auch die bayerische Verfassung als Maßnahmen zum Wohle der Allgemeinheit gegeben. (...) Mit der Enteignung von Dawonia wären etwa 33.000 Wohnungen wieder in öffentlicher Hand", schreibt die Grüne Jugend in ihrer Mitteilung. Der Freistaat Bayern hatte im Jahr 2013 zahlreiche Wohnungen verkauft. Einen großen Teil davon besitzt die Dawonia, Mieterinnen und Mieter berichteten seitdem von schlechteren Wohnbedingungen.

So argumentiert die Dawonia bei den Problemen in Würzburg

Die Verantwortung für die Probleme in Würzburg sieht die Dawonia bei den Mieterinnen und Mietern. Unsachgemäßer Umgang mit den Sanitäranlagen sei die Ursache für viele Probleme. "Von der von uns beauftragten Hausverwaltung mussten bereits im Dezember als auch jetzt mehrfach Verstopfungen beseitigt werden", hatte Dawonia-Sprecherin Maren Holtermann nach der jüngsten Aktion der Bewohnerinnen und Bewohner aus Würzburg gesagt.

In der vergangenen Woche hatten Bewohnerinnen und Bewohner eine Protestaktion gegen die Dawonia in Würzburg  organisiert. Die wurde offenbar auch in anderen Städten bemerkt.
Foto: Johannes Kiefer | In der vergangenen Woche hatten Bewohnerinnen und Bewohner eine Protestaktion gegen die Dawonia in Würzburg  organisiert. Die wurde offenbar auch in anderen Städten bemerkt.

Mehrfach seien dabei Windeln, Damenbinden und ähnliches in den Leitungen vorgefunden worden. "Das Abwassersystem als solches ist laut Aussage von Prüfern in Ordnung. Wir appellieren nochmals an unsere Mieter:innen, insbesondere ihr Entsorgungsverhalten, zu verändern."

Die Redaktion hat die Dawonia nach Ihrer Reaktion auf die Mitteilung der Grünen Jugend gefragt. In ihrer Antwort schreibt Dawonia-Sprecherin Maren Holtermann am Dienstag: "Wir halten nichts davon, derartige Äußerungen zu kommentieren."

 
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  • Rudolf Thomas
    Die Folgen von Enteignung hat man an den Plattenbauten in der DDR gesehen.
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  • Ralf Eberhardt
    Wieder einer der vielen Reflexe, die politische Parteien - hier die Grünen - erwischen, wenn sie Wasser auf ihre Mühlen entdecken. Allerdings ist dieses Wasser unter Umständen doch eher ins Stocken geraten, weil hier eine Vermischung mit nicht rohrgängigem Schmutz vorausgegangen ist. Und auch der Schmutz im Treppenhaus ist - hoffentlich! - nicht durch die Dawonia generiert. Ansonsten nehme ich meinen Beitrag zurück. Grün wähle ich dann aber dennoch nicht. Dazu bin ich zu alt.
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  • Emilie Krenner
    Enteigung in Deutschland ist viel mehr ein erzwungener Verkauf. Der Besitzer ist nach dem Verkehrswert der Immobilie zu entschädigen. Den bestimmt ein Gutachter anhand des Gebäudes. "Problemmieter" die sich ein privater Investor sehr genau ansehen würde werden nicht berücksichtigt. Am Ende hat die Dawonia nichts dagegen, wenn sie solche Immobilien los wird. Die Kosten die Mieter mit Windeln in den Rohren und Sperrmüll im Treppenhaus verursachen liegen ab dann in der öffentlichen Hand. Also bei uns allen.
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  • Wolfgang Richter
    Enteignungen gibt es in Deutschland nicht selten und es keine Erfindung der Grünen Jugend. Zum Beispiel für den Strassenbau wird leider auch immer wieder zu diesem Mittel gegriffen, da regt sich niemand auf, da es dabei um das Lieblingskind der Deutschen, das Auto, geht.
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  • Jo Schmitt
    Das Problem gabe es vorher.
    Es heißt Verkauf (eigentlich landeseigener) Wohnungen (BayernLB).
    Verantwortlich: Finanzminister ... <paperrraschel> ... Markus Söder.

    PS: Schimpft ruhig weiter auf die Grünen.
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  • Herbert Stapff
    Marode Häuser werden von Investoren gekauft und saniert, um damit Geld zu verdienen. So funktioniert nun mal Wirtschaft. Die Mieter zerstören ihre Wohnungen (wer verstopft denn die Klos?). Glauben die GRÜNEN ernsthaft, dass die öffentliche Hand dann die Häuser saniert?
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  • Peter Koch
    Wenn man in die Bilanz von Dawonia von 2021 schaut (neuere ist noch nicht veröffentlicht) findet man 34000 Wohnungen und 425 Millionen Euro Gewinn. Das macht etwa 14000 Euro Gewinn pro Wohnung in einem Jahr.
    Quelle: Bundesanzeiger.de
    Ja, Eigentum verpflichtet zu sozialem Umgang damit. Und was machen wir mit Eigentümern denen das völlig egal ist? Die lassen wir einfach machen wie sie wollen.
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  • Steffen Cyran
    Soso, die Grüne Jugend fordert "Enteignung".... da sieht man wes Geistes Kind sie sind!

    Die Wahlen mögen uns vor dieser Partei bewahren!
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  • Klaus Kiesel
    Herr Cyran, das hatten wir doch schon gestern:
    Die Ampel ist an allem Schuld, diesmal nur ein Teil davon, die Grünen.
    Enteignung - was für ein Schreckgespenst.
    Den Eltern, die sich nicht genug um ihre Kinder kümmern (bitte hier nicht falsch verstehen), werden in letzter Konsequenz die Kinder entzogen. (Kinderschutz)
    Den Hundebesitzern werden die Tiere bei unsachgemäßer Haltung weggenommen. (Tierschutz)
    Den Immobilienhaien werden die Wohnungen (gegen Entschädigung) weggenommen. (Mieter- und damit Menschenschutz).
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  • Roland Rösch
    Das haben wohl oder übel doch schon die Eltern verbockt.
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  • Roland Albert
    Klasse Zeitpunkt für eine derartige Forderung.
    Auch das wird wieder Punkte kosten…
    Danke für den Rest der Wählerschaft!
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  • A. Sazyma
    Befremdlich und erschreckend, wie totalitär diese stramm linken Weltverbesserer von der Grünen Jugend bei jedem Mist nach Enteignung rufen.
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