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Grombühl
Nach offener TB an Uniklinik: Patienten-Tests haben begonnen
Über 200 Patienten, die im September an der Uniklinik Würzburg waren, müssen sich seit dieser Woche auf Tuberkulose untersuchen lassen. Denn dort war ein Mitarbeiter erkrankt.
Der Tuberkulose-Erreger Mycobacterium tuberculosis, aufgenommen unter dem Elektronenmikroskop. 
Foto: RKI/Gudrun Holland | Der Tuberkulose-Erreger Mycobacterium tuberculosis, aufgenommen unter dem Elektronenmikroskop. 
Bearbeitet von Alice Natter
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:12 Uhr

Vier Wochen, nachdem sie Post vom Gesundheitsamt Würzburg bekommen haben, werden 219 Patienten der Universitätsklinik Würzburg auf Tuberkulose untersucht. Wie berichtet, hatte die Uniklinik Ende Oktober einen Fall von offener TB gemeldet. Das Heikle daran: Ein Mitarbeiter des Klinikums war an der ansteckenden bakteriellen Infektionskrankheit erkrankt. Als die Infektion erkannt wurde und er selbst als Patient in der Klinik behandelt werden musste, hatte er, so die Recherche der Klinik, Kontakt mit  über 200 Patienten gehabt.

Bluttests am Gesundheitsamt und bei Hausbesuchen

Der Erreger ist im Blut erst acht Wochen nach einer Ansteckung nachweisbar. Am Gesundheitsamt Würzburg werden deshalb seit dieser Woche 110 Betroffene aus Stadt und Landkreis Würzburg untersucht. Bis Mitte Dezember, sagt die stellvertretende Fachbereichsleiterin Tanja Kretzschmann, macht das Tuberkulose-Team auch noch Hausbesuche. Die Testergebnisse liegen in der Regel nach zehn Tagen vor.  Falls das Ergebnis positiv ausfällt, ein Patient also tatsächlich im Laufe des Septembers an der Uniklinik durch den erkrankten Mitarbeiter infiziert worden sein sollte, "wird ein erneutes Gespräch zur Einordung des Ergebnisses geführt", so Kretzschmann. Dann ist laut Gesundheitsamt jetzt und nach neun bis zwölf Monaten eine Röntgenaufnahme erforderlich.

Endgültige Ergebnisse erst Anfang 2019

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO trägt weltweit jeder dritte Mensch  TB-Erreger in sich. In der Regel bricht die Krankheit erst aus, wenn das Immunsystem des Infizierten geschwächt ist.  "Über Infektionen wissen wir noch nichts endgültiges", sagt der Ärztliche Direktor der Uniklinik, Professor Georg Ertl. "Die Testungen laufen noch, es kommen weiterhin Einsendungen." Für abschließende Ergebnisse sei es noch zu früh. "Eine Ansteckung können wir daher bisher auch mit letzter Sicherheit nicht ausschließen." 

Anfang des nächsten Jahres soll die  Auswertung vorliegen. Die Würzburger Klinik ist kein Einzelfall: Im Frühjahr war eine Kinderkrankenschwester auf der Entbindungsstation im Klinikum Bamberg an Tuberkulose erkrankt. Daraufhin wurden 1268 Babys und Mütter untersucht - und dabei keine Ansteckung festgestellt. 

 
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