Die letzte Fridays For Future-Demo fand in Würzburg im Februar statt. Durch die Corona-Krise wurde es still um die Umweltbewegung von Schülern, Studierenden und vielen mehr. Doch am Freitag kehren die Aktivisten auf die Straße zurück. Ab 11 Uhr findet eine Kundgebung auf den Mainwiesen statt. Neben zwei Fridays For Future-Aktivisten sprechen dann auch Vertreter der Seebrücke Würzburg, des Ablegers Health For Future und von Ende Gelände Würzburg. Anlässlich der Rückkehr auf die Straße hat sich diese Redaktion mit den zwei Gründungsmitgliedern Josefine Feiler und Benedikt Schürzinger unterhalten. Sie sitzt für die Grünen im Gemeinderat in Veitshöchheim, während er in Würzburg Musik studiert und eigentlich aus Niederbayern stammt. Ein Gespräch über die Ziele der ersten Demo, die Corona-Krise und wer Fridays For Future in Würzburg eigentlich ist.
Benedikt Schürzinger: Wir haben uns intern weiter gebildet, viele Webinare gemacht zu Umwelt und sozialpolitischen Themen. Unter anderem hat Katja Riemann einen Vortrag gehalten. Vor zwei Wochen gab es eine Plakataktion in der Stadt mit vielen Plakaten von uns. Dahinter standen zwar nicht wir, doch wir haben uns sehr gefreut darüber.
Schürzinger: Wie schwach unser System ist. An wie wenigen Stellschrauben gedreht werden muss, damit wir Probleme bekommen. Es ist schön daran zu erkennen, dass wir keine Arbeiter hatten, die den Spargel ernten, weil diese Arbeit bei uns so einen niedrigen Stellenwert hat. Wir haben ein sozial nicht ausreichend aufgestelltes System und wir brauchen ein ökologischeres System. So ein Lockdown von ein paar Wochen ist nicht damit zu vergleichen, was passiert, wenn uns das Meer die ersten zwei Meter Küstenstreifen wegnimmt. Da werden wir größere Probleme lösen müssen.
Josefine Feiler: Der zentrale Grund für das große Ausmaß der Corona-Krise ist ja die Globalisierung. Beispiel Gastarbeiter oder medizinische Versorgung: Wir haben während der Pandemie gemerkt, wie schnell wir hier an die Grenzen kommen, weil wir auf Hilfe von Außen angewiesen sind und keinen eigenen Backup haben.
Feiler: Wir sind kein Verein, deshalb kann sich jeder, der sich zugehörig fühlt, auch dazuzählen. Gerade während Corona war es sehr schwierig neue Leute zu gewinnen. Wir haben einen Kreis von 20 bis 30 Personen, die organisatorische Dinge übernehmen, aber die sind nicht wichtiger, als jeder, der mit uns auf die Straße geht.
Schürzinger: Wir definieren uns nicht als geschlossenen Kreis, aber wer etwas beitragen will, sollte zeigen, dass er hinter der Sache steht. Wir haben gruppenpolitische Grundsätze, wie die Menschenrechte, und sonst sind wir auch sehr zugänglich.
Feiler: Wir hatten viele Schüler, die aber mittlerweile alle mit der Schule fertig sind und jetzt studieren.
Schürzinger: Ich denke vor allem in den Köpfen der Jüngeren hat die Bewegung zuletzt ein negatives Stigma bekommen. An den Schulen wurde von Schülern sehr negativ auf Werbung für Klimastreiks reagiert. Wir haben nicht mehr den wahnsinnigen Rückenwind, den wir mal hatten. In anderen Städten ist das anders. Wir sind halt eine Studentenstadt hier.
Feiler: Fridays For Future ist viel breiter aufgestellt. Für mich kann man Klimaschutz nicht ohne soziale Themen denken und anders herum. Es ist so schade, dass Landwirte sich von uns hintergangen fühlen, weil wir eigentlich versuchen, auch deren Bedürfnissen gerecht zu werden und ein System zu schaffen, in dem die Probleme, die die Landwirte gerade haben, gar nicht da wären.
Die Forderungen von Fridays For Future in Würzburg
Öffentliche Verwaltung
- Alle Stadtkonzerne sollen bis 2030 klimaneutral werden
- Keine innerdeutschen Dienstflüge
- Umstellung der eigenen Kfz-Flotte auf emissionsfreie Fahrzeuge
- Das Speiseangebot in der städtischen Kantine anpassen. Ziel: Mehr vegan, mehr vegetarisch
ÖPNV und Mobiltät
- Tempo 30 im Stadtgebiet, Tempo 10 in der Innenstadt
- App für mobiles Bezahlen im ÖPNV
- Mehr Fahrradstraßen und eine Verbesserung der Radinfrastruktur. Dazu eine "grüne Welle für den Radverkehr"
- Höhere Parkgebühren in der Innen- und Kernstadt
Die Hetze, die hier verbreitet wird, kann ich nicht verstehen. Sie kann nur durch Ahnungslosigkeit erklärt werden.
Bei Corona hat man endlich mal auf Wissenschaftler gehört und massive Einschränkungen vorgenommen.
Sofern jetzt beim Thema Klimawandel nicht bald alle auf die Wissenschaftler hören, werden die Folgen für Menschen und Natur furchtbar sein, Corona ist im Vergleich dazu ein harmloser Schnupfen.
…bei Corona hat man endlich mal auf die Wissenschaft gehört und feststellen müssen wie uneins die Wissenschaftler untereinander sind! Warum sollte dies bei den Klimaforschern anders sein? Die Leichtgläubigkeit und das Mitläufertum waren schon immer eine „Stärke“der Deutschen- warum sollte da heute gerade bei den Klimaschützern eine Metamorphose eingetreten sein ?
L.G. Martin Dobat
Doch, unser Innenminister hat endlich gesagt, wo die größte Gefahr für unsere Gesellschaft droht.
Die größte Gefahr für unsere Rechtsordnung und Sicherheit droht von rechtsradikalem Terrorismus.
Verwunderung passt besser. Da muss mir wegen Corona die Metzgerin den LKW in Alufolie verpacken. Obwohl ich das ausdrücklich nicht will. Es sei aber Vorschrift.
Nun, ich pack das Ding sofort wieder aus und werfe die Alufolie in den Mülleimer am Tresen Naja, genauer gesagt drücke ist sie mit Gewalt in den mit Alufolie überfüllten Mülleimer.
Da hat keiner der Weltretter rumgeheult. Wahrscheinlich hat ihnen noch keiner gesagt wie Aluminium produziert wird...
Ich könne da noch mehr Beispiele nennen....
Diese sogenannten Hygiene Demos braucht eigentlich auch niemand, zumindest jetzt, da es keine echten Einschränkungen mehr gibt.
Aber deswegen finden sich trotzdem Menschen, die daran teilnehmen.