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Würzburg/Schweinfurt
Nach irritierendem Foto: Bayerische Notärzte stellen klar, dass sie Impfungen befürworten
Anlass für Ärger ist ein Foto in der Berichterstattung über eine Demo in Schweinfurt gegen die Coronapolitik. Warum sich jetzt der Vorsitzende bayerischer Notärzte zu Wort meldet.
Rund 600 Menschen protestierten am 12. Dezember bei einem 'Spaziergang' durch Schweinfurt unter anderem gegen eine Impfpflicht.
Foto: Oliver Schikora | Rund 600 Menschen protestierten am 12. Dezember bei einem "Spaziergang" durch Schweinfurt unter anderem gegen eine Impfpflicht.
Angelika Kleinhenz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:53 Uhr

"Es ist ein Foto, das viele Kolleginnen und Kollegen empört hat", sagt Dr. Thomas Jarausch aus Würzburg, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der mehr als 3000 bayerischen Notärzte. Bei einer Demonstration in der Schweinfurter Innenstadt am 12. Dezember, über die diese Redaktion berichtet hat, ist ein Teilnehmer des Protestzugs von hinten zu erkennen, der eine Notarzt-Jacke trägt und ein Schild mit der Aufschrift "Impfpflicht nein" in Händen hält. Ob es sich tatsächlich um einen Notarzt handelt, ist unklar. Doch das Foto sei ein Anlass für die Bayerischen Notärzte, klarzustellen, dass sie Impfungen befürworten, heißt es in einer Pressemitteilung.

Sich in diesem Beruf nicht impfen zu lassen, sei fahrlässig für die eigene Gesundheit, sagt Jarausch auf Nachfrage dieser Redaktion. Man habe automatisch engen Kontakt auch mit Personen, bei denen eine  Corona-Infektion nicht ausgeschlossen werden könne. "Doch vor allem müssen sich die Patienten darauf verlassen können, dass wir Notärzte nach bestem Wissen und Gewissen versuchen, ihnen nicht zu schaden", fügt der Mediziner hinzu. 

Er könne nicht ausschließen, dass es auch in den eigenen Reihen sogenannte Querdenker gebe, die gegen staatliche Corona-Maßnahmen protestieren. Aber wenn, dann sei das eine absolute Minderheit. "Von ihnen distanzieren wir uns ausdrücklich!", stellt der Vorsitzende der bayerischen Notärztinnen und Notärzte klar. Ihm persönlich sei kein einziger ungeimpfter Kollege und keine einzige ungeimpfte Kollegin bekannt.

Auch bei der Arbeitsgemeinschaft (agbn) sei bislang keine Anfrage von jemandem eingegangen, der wegen der nun beschlossenen Impfpflicht im medizinischen Bereich um seine Berufsausübung bange. Er erwarte auch keine Welle an Ärzten, die ihren Beruf aufgeben werden.

"Eine Impfpflicht ist aktuell die einzige Chance, um aus dieser Endlosschleife herauszukommen."
Dr. Thomas Jarausch, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bayerischer Notärzte

Die agbn hatte bereits Mitte November in einem Offenen Brief an Ministerpräsident Markus Söder vor einem drohenden Kollaps der bayerischen Krankenhäuser gewarnt und an alle Bürgerinnen und Bürger appelliert, sich impfen zu lassen.

Angesichts der anhaltend dramatischen Lage auf den Intensivstationen befürwortet die Arbeitsgemeinschaft jetzt sogar eine allgemeine Impfpflicht. Thomas Jarausch ist der Ansicht, es sei aktuell die geeignetste Maßnahme, um eine fünfte Coronainfektionswelle mit all ihren Auswirkungen auf das Gesundheitswesen und das gesellschaftliche Zusammenleben zu verhindern. Er sagt: "Eine Impfpflicht ist aktuell die einzige Chance, um aus dieser Endlosschleife herauszukommen!"

 
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  • sbrenner@arcor.de
    Wo steht da ein "Nein"? Auf dem Bild sieht man ein beleuchtetes Schild mit der Aufschrift "Impfpflicht" und ein angekreuzter Kreis darunter.
    Das würde ich als Zustimmung zur Impfpflicht werten. Wäre zwar mutig mit so einem Schild auf so eine Veranstalltung zu gehen, aber warum nicht? Dieses Statment würde dann auch die Jacke unterstreichen.
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  • Oreus
    Ich würde hier nicht kategorisch ausschließen, dass es sich hierbei wirklich um einen Notarzt gehandelt hat. Es sollen ja auf solchen Demos auch schon mehrere Gruppen von Mitarbeitern aus dem Leopoldina-Krankenhaus angetroffen worden sein. Wo bleibt eigentlich die Stellungnahme dieses Krankenhauses zu diesen Vorkommnissen???
    Bei mir ist hängengeblieben:
    Im Leo arbeiten Querdenker, die Corona leugnen!
    Menschen, die mit Rechtsradikalen auf die Straße gehen und gegen ein Virus demonstrieren und gegen die Demokratie!
    Fühle ich mich in so einer Einrichtung gut aufgehoben? Ich habe da Zweifel und Ängste!
    Lieber sitze ich irgendwelche gefährliche Situationen aus, als dass ich mich in die Hände einer Einrichtung begeben würde, deren Mitarbeiter auf die Straße gehen, und mit Rechtsradikalen mitmarschieren, und gegen alles anbrüllen was momentan eigentlich medizinisch geboten wäre...
    Wenn ich da eingeliefert werde, komme ich da wirklich in geschulte Hände???
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  • Ernler22290809
    Wenn 3.000 Menschen auf dieser Demo waren und diese laut einem anderen Mainpost-Artikel weitgehend bürgerlich waren, ist von jeder Berufsgruppe etwas dabei. Als nächstes enschuldigt sich VW, dann die Feuerwehr, dann das THW und Steuerbüro, Metzgerei. Sind noch mehr gewünscht? Man muss es so hinnehmen im Übrigen waren dort auch sehr viele Geimpfte die nicht gegen die Impfung sondern gegen gewisse Maßnahmen protestierten.
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  • kh070656
    Muss man nicht hinnehmen. Mit mindestens dem gleichen Recht, das Sie Teilen der Demonstranten zugestehen, kann der Kommentator eine entsprechende Stellungnahme fordern. Nichtsdestotrotz müssen bestimmte Berufsgruppen gewisse Auwahlkriterien erfüllen. Sollten sie diese nicht erfüllen oder sich diese unrechtmäßig erschlichen haben, müssen sie die daraus folgenden Konsequenzen hinnehmen. Beispiele: Feuerwehr, Polizei, Soldaten etc.
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  • Blauwal
    Sollte es tatsächlich ein Notarzt gewesen sein, was ich für ehher unwahrscheinlich halte, dann ist es gut, dass er ohne Impfung seinen Beruf bald aufgeben muss. Von so einem Arzt möchte ich jedenfalls nicht behandelt werden!
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  • Steler06501902
    Die Jacke bekommt man kaufen.
    Vielleicht sollte man mal daürber nachdenken, ob sich jeder so ein Kleidungstück zulegen darf.

    Das Blanko-Impfpässe für Schwachsinn und Dummheit missbraucht werden würde, konnte man sich auch nicht vorstellen.
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  • fuchsastefan@web.de
    Die Kirchen werden immer leerer, und unsere "Lightkultur" trifft sich allwöchentlich zur adventlichen Besinnlichkeit.
    Auch eine Form der Ersatzreligion.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • fuchsastefan@web.de
    "Die agbn hatte bereits Mitte November in einem Offenen Brief an Ministerpräsident Markus Söder vor einem drohenden Kollaps der bayerischen Krankenhäuser gewarnt und an alle Bürgerinnen und Bürger appelliert, sich impfen zu lassen."

    Ausser Dampfplauderei aus der Bayerischen Staatskanzlei is leider nichts zu erwarten.
    Wie in soviel Politfeldern überhaupt.
    Schaumschläger!

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