Der Auftritt von Vitali und Wladimir Klitschko am Donnerstag im Würzburger Stadtrat zeigt unmittelbare Wirkung. Nach einem Antrag der CSU-Fraktion wird die Stadt Würzburg bis zu einer Million Euro für die Ukraine-Hilfe zur Verfügung stellen. Die Hilfsgelder sollen Organisationen erhalten, die von Würzburg aus humanitäre Hilfe in der Ukraine leisten.
Der Stadtrat fasste den Beschluss einstimmig. "Würzburg muss hier direkt helfen und einen nennenswerten Beitrag leisten", hatte CSU-Fraktionschef Wolfgang Roth zur Begründung gesagt und auf den Auftritt der Klitschko-Brüder Bezug genommen. Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko und sein Bruder Wladimir waren zu Beginn der Stadtratssitzung überraschend in einer Live-Schalte aufgetreten. Vitali Klitschko hatte dabei die dramatische Situation in der Ukraine und im Raum Kiew geschildert und eindringlich um Unterstützung gebeten.
Nach dem Auftritt habe man sich innerhalb der CSU-Fraktion spontan verständigt, den Antrag auf die Millionenhilfe zu stellen, sagte Wolfgang Roth. Der CSU-Antrag hatte zunächst eine Unterstützung für die Stadt Kiew und den Ankauf von Schutzwesten vorgesehen. Das jetzt verabschiedete Paket soll Hilfen in der gesamten Ukraine zugute kommen. Parallel dazu beschloss der Stadtrat einen Aufruf an die Würzburger Bevölkerung, die Ukraine-Hilfe mit individuellen Spenden zu unterstützen.
Verbunden ist die finanzielle Unterstützung mit weiteren Maßnahmen zur Unterstützung von Geflüchteten aus der Ukraine. Einen entsprechenden Antrag hatte die Fraktion der Grünen bereits am 24. Februar gestellt. Oberbürgermeister Christian Schuchardt sprach nach dem Beschluss von einem "humanen und starken Zeichen" in Richtung Ukraine: "Wir können stolz sein auf diesen Stadtrat und die Stadt Würzburg."