Mitte März hatte der Ärztliche Kreisverband für Würzburg und Umgebung Ärzte im Ruhestand aufgerufen, in der Corona-Krise einzuspringen und zu helfen. "Eine große Entlastung wäre es bereits, wenn sich die Kolleginnen und Kollegen für eine Telefonberatung zur Verfügung stellen würden", erklärte Kreis- und Bezirksvorsitzender Christian Potrawa damals. Sein Appell kam an: Mehr als 50 Mediziner hätten sich auf den Aufruf hin gemeldet, sagt der Allgemeinmediziner aus Würzburg.
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Eine Liste mit Namen habe er dem Gesundheitsamt weitergeleitet. Dort hat man allerdings keinen Bedarf an den Ruhestandsärzten. "Insbesondere durch die Zuweisung von Ärzten anderer Behörden und die Beschäftigung von weiteren Ärzten konnte der Bedarf des Gesundheitsamtes gedeckt werden", heißt es auf Nachfrage dieser Redaktion. Man bedanke sich aber "ausdrücklich für das Angebot und wird bei Bedarf hierauf zurückkommen". Das ist für Potrawa auch möglich: Das Angebot gelte weiter.
Ein Ruhestandsarzt wurde vermittelt
Immerhin konnte die Aktion in einem Fall schon helfen. "Einen Kollegen", erzählt Potrawa, "haben wir an eine Klinik in Bad Mergentheim vermittelt." Dort sei durch die Corona-Krise ein personeller Engpass entstanden sei. Der Internist übernimmt dort nun die Eingangsuntersuchung der Patienten.