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Würzburg
Nach 20 Jahren: Nordsee spült Flaschenpost eines Jungen aus Würzburg an
Eine Spaziergängerin findet auf der Nordseeinsel Borkum eine Flaschenpost, die ein Fünfjähriger aus Würzburg vor 20 Jahren ins Wasser geworfen hat. Wie die Geschichte weiter geht.
Vanessa Schönleben hat eine Flaschenpost gefunden, die ein Junge aus Würzburg vor 20 Jahren in die Nordsee geworfen hat.
Foto: Vanessa Schönleben | Vanessa Schönleben hat eine Flaschenpost gefunden, die ein Junge aus Würzburg vor 20 Jahren in die Nordsee geworfen hat.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 10.02.2024 17:22 Uhr

Manchmal schreibt das Leben kuriose Geschichten. Eine davon haben gerade Vanessa Schönleben von der ostfriesischen Insel Borkum und Florian Plendl aus Würzburg erlebt: Vor wenigen Tagen hat Vanessa Schönleben am Strand von Borkum eine Flaschenpost gefunden. Losgeschickt hatte sie vor 20 Jahren der damals fünfjährige Florian Plendl aus Würzburg.

"Lieber Flaschenpost-Finder", beginnt die Nachricht, die auf den 15. Juli 2002 datiert ist. "Mein Name ist Florian Plendl, ich bin 5 Jahre alt und großer Nordseefan. Ich würde mich ganz doll freuen, wenn du uns schreiben würdest. Bitte melde dich!"

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Gefunden hat Vanessa Schönleben die Flasche bei einem Spaziergang am Strand mit ihrem Partner und den Hunden. "Ich habe das so gefeiert", sagt sie. "Die Flasche war 20 Jahre lang unterwegs, das ist einfach der Wahnsinn." Im Anschluss startete Schönleben einen Aufruf auf Facebook, um den Absender der Flasche zu finden. Der Beitrag wurde über 1600 Mal geteilt und war am Ende erfolgreich: Am Donnerstagnachmittag werde sie mit Florian Plendl telefonieren, freut sich Vanessa Schönleben.

Mutter des Würzburgers erinnert sich noch gut an Nordsee-Urlaub

Eingeworfen hatte Florian Plendl die Flaschenpost gemeinsam mit seiner Mutter Anja Knieper auf der Insel Juist bei einem Familienurlaub an der Nordsee. Er kann sich noch gut an die Aktion erinnern, und freue sich sehr, dass seine Botschaft nun aufgetaucht sei, sagt Plendl. Die große Resonanz auf Facebook habe ihn dennoch überrascht: "Bei mir haben sich zahlreiche Bekannte von früher gemeldet, die sich sehr gefreut haben."

Eine Plastikflasche würde er heute wohl nicht mehr ins Meer schmeißen, sagt Plendl, der inzwischen Ingenieurswesen in Bayreuth studiert. "Und ich würde wohl einen GPS-Sender in die Botschaft mit reingeben." Er sei dankbar für naturverbundene Erziehung, die er genossen habe. Auch heute verbringe er noch viel Zeit in der Natur.

Plendels Mutter Anja Knieper leitet die Umweltstation in Würzburg – eine Bildungsstätte für Umweltthemen. "Ich habe noch bildlich vor mir, wie wir die Flasche reingeschmissen haben", erinnert sie sich im Gespräch mit der Redaktion. "Das sind halt so Erlebnisse, die man macht, damit die Kinder glücklich sind." Danach habe sie das Erlebnis jedoch schnell wieder aus dem Gedächtnis verloren. Umso mehr freue sie sich, dass sich nun eine Finderin gemeldet habe. "Das ist einfach eine total schöne Geschichte." Eine Plastikflasche würde aber auch sie heute nicht mehr ins Meer werfen.

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Möglicherweise, mutmaßt Knieper, sei die Flasche einmal um die Erdkugel gereist. Die Insel Juist liege nämlich rechts der Insel Borkum, wo die Flasche gefunden wurde. "Die Strömung von dort treibt nach rechts, die Flasche muss also einen weiten Weg zurückgelegt haben." Finderin Vanessa Schönleben hingegen hat eine eigene Vermutung über den Weg der Flasche. Sie sagt: "Wahrscheinlich hing die 20 Jahre lang im Watt fest und hat sich bei einem Sturm gelöst."

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Kommentare
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  • H. S.
    Bemerkenswert und gleichzeitig erschreckend finde ich es, wie gut so eine PET-Flasche selbst nach 20 Jahren im Meer noch aussieht!!!
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  • H. S.
    Sorry, aber das die Flasche einmal um die Erde gereist ist um dann ein paar Kilometer weiter wieder an den Strand gespült zu werden, ist doch ein bissl sehr unwahrscheinlich!
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  • R. B.
    Bei all den traurigen Themen unserer Zeit eine richtige schöne Geschichte.
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  • J. K.
    Eine nette Geschichte, meine Theorie: die Flasche ging einem Fischer ins Netz und der hat sie beim Aussortieren vor Cuxhaven wieder ins Merer geworfen... zwinkern
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  • H. S.
    nach 25 Jahren ist wenigstens Umweltverschmutzung verjährt.....komisch nur, dass ein 5 jähriger schreiben kann...ich kanns heut no nid richtig
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  • B. L.
    Das übliche empathielose Geschwurbel.
    Theo Lingen hätte gesagt: "Traurig, traurig. traurig!"

    Ich freu mich über die Geschichte.
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  • D. P.
    Bei „Wie die Geschichte weiter geht.“ habe ich typisch deutsch irgendwie mit Anzeige wegen illegaler Müllentsorgung, Flaschenpfand verweigert und anderen verrückten Absurditäten gerechnet 😇
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