Bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen lud das Mozartfest Würzburg am Samstag zum 11. Mozarttag in die Würzburger Innenstadt ein. Besucherinnen und Besucher konnten während ihres Einkaufbummels ins bunte musikalische Treiben eintauchen. Anders als im letzten Jahr, in dem die Darbietungen auf drei zentralen Bühnen stattfanden, traten die Künstlerinnen und Künstler an vielen verschiedenen Orten auf.
Beim Schlendern durch die Fußgängerzone legten viele Passantinnen und Passanten eine Pause ein und lauschten den musikalischen Beiträgen aus der Region. Mitten auf der Straße entstanden kleine Konzerte, die zum Verweilen einluden: "Mozarts Ouvertüre von Cosí fan tutte live performt in der Fußgängerzone zu hören, ist schon etwas ganz Besonderes", schwärmte ein Passant.
Eine kleine Inselbühne mitten in der Buchhandlung
Nicht nur auf der Straße, sondern auch in einigen Kaufhäusern wurde Musik dargeboten. Wie eine kleine Insel wirkte die Bühne in der Mitte der Buchhandlung Hugendubel. Wer in den Bücherregalen stöberte, wurde dabei musikalisch begleitet. Einzelne Stühle standen bereit für die Besucherinnen und Besucher, die in Ruhe den musikalischen Darbietungen folgen wollten. Die anderen Kundinnen und Kunden erlebten bei ihrem Einkauf eine angenehme musikalische Untermalung im Hintergrund. "Wann bekommt man schon so schöne klassische Livemusik geboten während man einkauft?", fragte eine Kundin.
Lukas Liebald vom Duo "Totos", das den letzten Programmpunkt auf dieser Bühne stellte, beschrieb das Ambiente als "schönen, ruhigen, sehr netten Rahmen." Nach zwei Jahren, in denen pandemiebedingt keine Liveauftritte stattfanden, sei es schön, mal wieder vor Publikum zu spielen, so der Violinist.
Die größte Bühne des Mozarttages fand man im Innenhof des Rathauses. Auch hier wurden verschiedene musikalische Beiträge dargeboten: ob Kammermusik, Streichtrio, Saxophonquartett oder Gesang. Wer eine Pause brauchte, konnte sich ein schattiges Plätzchen auf einer Bank suchen und sich von der Musik verzaubern lassen.
"M PopUp": Ein offener Raum, der zum experimentieren mit Musik einlädt
Musikalische Darbietungen gab es auch im "M PopUp" in der Herrnstraße. Zum zweiten Mal ist dort ein offener Raum entstanden, der neben zahlreichen musikalischen Auftritten auch zum experimentieren mit Musik einlädt: "Ein Raum mitten in der Stadt, in den jeder gerne reinkommen kann, eingeladen ist teilzunehmen", sagt Feline Henning, eine der Organisatorinnen.
In den kommenden Wochen finden hier abends verschiedene Veranstaltungen statt, tagsüber bietet der Raum Platz für Kreativität. Es gibt Workshops verschiedener Musikschulen und -vereine, Kinder können Musikinstrumente ausprobieren und zwischendurch finden Kurzkonzerte statt, die eine Auszeit vom Alltagstrubel der Stadt bieten sollen. "Nach zwei Jahren Pandemie ist es toll, dass solche Begegnungen wieder stattfinden können, darüber freuen wir uns sehr", so Henning. Die Konzerte am Eröffnungstag des Raumes seien gut besucht gewesen. Das läge auch an der Lage: "Wenn man die Eichhornstraße runterläuft und hier Musik hört, biegt man schnell mal hierher ab."
Neben musikalischer Darbietungen gab es in diesem Jahr auch eine Schnitzeljagd durch die Innenstadt Würzburgs. In einigen Schaufenstern waren Wörter versteckt, die zusammengesetzt ein Zitat Mozarts ergaben. Auch wenn die Gewinne - wie Konzertkarten für Abendveranstaltungen - eher Erwachsene ansprachen, waren vor allem Kinder begeistert von diesem Suchspiel.