Riesige Freude am Friedrich-Bergius-Ring in Würzburg: Die Sensoren-Firma iNDTact hat am Dienstagabend den Deutschen Gründerpreis bekommen. Diese Auszeichnung ist hierzulande so etwas wie der Oscar für junge Unternehmen.
Die iNDTact GmbH setzte sich in der Kategorie Start-Up gegen zwei Konkurrenten aus München und Saarbrücken durch. Die Gala zur Verleihung wurde im ZDF aus Berlin übertragen.
iNDTact hat Jury „absolut überzeugt“
Die Jury zeichnete das Würzburger Unternehmen um die Geschäftsführer Clemens Launer und Raino Petricevic aus, „weil die breiten Anwendungsmöglichkeiten der innovativen Technologie absolut überzeugen“, wie es in einer vorab verteilten Pressemitteilung heißt. „Die Preisträger haben ihre Gründung mit großem persönlichen Mut und Einsatz vorangetrieben. Damit sind sie Vorbilder, die anspornen“, urteilten die Juroren einstimmig.
In der Kategorie Aufsteiger gewann am Dienstag die Lemonaid Beverages GmbH (Hamburg). Bei der Gala am Abend in Berlin fielen sich die iNDTact-Geschäftsführer Clemens Launer und Raino Petricevic in die Arme, als die Entscheidung zu ihren Gunsten entschieden wurde.
Petricevic ist der geistige Vater der Sensoren, die jetzt zum Erfolg führten. Er skizzierte in der Liveübertragung aus Berlin die große Linie seines Unternehmens: „Wenn die ersten Flugzeuge abheben, die selbst fühlen, ob sie intakt sind, dann sind wir am Ziel.“
Minister Gabriel würdigte
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) gratulierte allen Teilnehmern: „Die innovativen Geschäftsmodelle und Ansätze der Preisträger und Nominierten zeigen, dass sie von ihren Ideen überzeugt sind und auch den Mut haben, ihrem eigenen Weg zu folgen. Ihre Ideen sind wichtige Impulse für Wachstum, Arbeitsplätze und den zukünftigen Erfolg des Wirtschaftsstandorts Deutschland.“
Der Gründerpreis wurde zum 15. Mal vergeben. Die iNDTact GmbH stellt hochempfindliche Sensoren samt Verstärker und Software her, die Alarm schlagen, wenn wichtige Teile zum Beispiel in Autos, Flugzeugen oder Windrädern kaputtzugehen drohen. Auf diese Weise sollen Unfälle vermieden und Reparaturen effektiver in die Wege geleitet werden.
Was iNDTact ausmacht
Das Unternehmen gibt es seit 2013. Es sitzt im Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) im Friedrich-Bergius-Ring und hat acht Mitarbeiter. iNDTact hatte 2015 schon den Bayerischen Gründerpreis erhalten.
Wie es in der Mitteilung zu der Verleihung am Dienstag weiter heißt, bekommen iNDTact und die anderen Finalisten nun ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Coaching durch die Unternehmensberatung Porsche Consulting GmbH. Zudem übernehmen Kuratoriumsmitglieder des Deutschen Gründerpreises über einen Zeitraum von zwei Jahren Patenschaften für die jungen Firmen.
Was die Finalisten als Preis bekommen
Je nach Bedarf stellen diese Paten – namhafte deutsche Unternehmerpersönlichkeiten – ihr Know-how in Bereichen wie Finanzierung, Organisation oder Marketing sowie Kontakte zur Verfügung. Die Unternehmen erhalten außerdem ein Medientraining beim ZDF sowie Zugang zum Alumni-Netzwerk des Deutschen Gründerpreises, heißt es weiter.
Die Lemonaid Beverages GmbH als Preisträger im Bereich Aufsteiger stellt frisch gemachte Limonaden und Eistees aus hochwertigen, fair gehandelten Zutaten her, die als Trendgetränk gelten. Für jede verkaufte Flasche spendet Lemonaid eine feste Summe für soziale Zwecke in den Erzeugerländern der Rohstoffe.
Was die anderen Finalisten ausmacht
Zu den drei Finalisten in der Kategorie Start-Up – wo auch iNDTact vertreten war – gehörten ProGlove aus München sowie die Okinlab GmbH aus Saarbrücken. ProGlove hat einen intelligenten Handschuh entwickelt. Durch die im Handschuh integrierten Sensoren wird in der Produktion und Logistik viel kostbare Arbeitszeit gespart.
Mit dem Online-Konfigurator der Okinlab GmbH kann jeder Nutzer Möbel mit natürlichen Formen selber gestalten. Die Produktion der Unikate übernehmen Tischler vor Ort.