
Erst kam das Schaulaufen der Gäste auf dem Roten Teppich, dann die Musik: Am Freitagabend ist in der Würzburger Residenz das Mozartfest eröffnet worden. Bis zum 2. Juli erwarten die Besucherinnen und Besucher 84 Veranstaltungen, die an 30 Orten stattfinden – etwa in der Residenz, im Hofgarten (Nachtmusiken), in Kirchen, Klöstern, Weingütern und Industriedenkmälern wie dem Bürgerbräugelände im Stadtteil Zellerau.
Neben dem klassischen Konzert stehen auch besondere Formate auf dem Programm, darunter ein interaktives Hörspielkonzert oder ein "Dating Concert", bei dem Besucherinnen und Besucher per App ihre Lieblingsstücke "liken" und dann sogar "daten" können. Artiste étoile des Festivals ist in diesem Jahr die 1972 in Hildesheim geborene Pianistin Ragna Schirmer, sie wird in zehn Konzerten zu hören sein.
Mozart als unerklärbares Genie
Das Mozartfest, gegründet vor 102 Jahren, steht jedes Jahr unter einem anderen Motto, diesmal lautet es "speculire, studiere, überlege – Faszination Mozart". Damit will das Festival das im 19. Jahrhundert entstandene Bild von Mozart als dem unerklärbaren Genie hinterfragen.
Das Eröffnungskonzert am Freitag fand im Beisein von Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach, Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Mozartfest-Intendantin Evelyn Meining sowie zahlreicher weiterer prominenter Besucherinnen und Besucher statt. Das Ostrobothnian Chamber Orchestra aus Finnland bot Werke von Mozart, Carl Philipp Emanuel Bach und dem finnischen Komponisten Einojuhani Rautavaara.
An diesem Samstag bestimmt das Mozartfest zudem die Stadt: Beim "Mozarttag" verwandelt sich zwischen 12 und 17 Uhr die Würzburger Innenstadt vielerorts in eine bunte Open-Air-Konzertbühne.