Nach dem Stillstand der vergangenen Monate darf endlich wieder Kulturluft geschnuppert werden - und das bei schönen sommerlichen Temperaturen. So lockte der traditionelle Mozarttag im Rahmen des 100. Mozartfestes am Samstag viele Besucher in die Würzburger Innenstadt. Während normalerweise an zahlreichen Stationen Künstler und Künstlerinnen Mozarts Klänge zum Besten geben, gab es wegen Corona dieses Jahr drei feste Veranstaltungsorte: der Rathausvorplatz, der Innenhof des Würzburger Hotels Rebstock sowie der Mozart-PopUp-Standort in der Plattnerstraße 14. So ließen sich die Hygieneregeln problemlos einhalten.
"Es hätte nicht besser sein können", beschreibt Würzburgs Kulturreferent Achim Könneke auf Nachfrage dieser Redaktion den Mozarttag. Es habe ein abwechslungsreiches Programm gegeben, die Stadt sei zum ersten Mal seit Langem wieder richtig voll gewesen und "die Musiker haben sich gefreut, nach der langen Durststrecke endlich wieder vor Publikum spielen zu können". Er bezeichnet es als "Punktlandung", dass die Coronazahlen rechtzeitig zum Mozartfest so niedrig seien, auch das Wetter habe gepasst, freut sich Könneke. Die Testpflicht sei da überhaupt kein Problem gewesen, "zumal es in der Innenstadt ja inzwischen viele Möglichkeiten gibt".
Abwechslungsreiches Programm
Auf den Bühnen wurde ein tagfüllendes Programm geboten. So wurden zum Beispiel Mozarts Stücke bei "Mozart meets Latin" im Innenhof des Rathauses neu interpretiert und das "Duo Verna" begeisterte an Violine und Violoncello. Auch "Mozarts närrische Seite" der 1. Karnevalsgesellschaft Elferrat Würzburg e.V. kam gut an. Das Interesse sei groß gewesen, so Könneke. Zeitweise hätten sich vor den Veranstaltungsorten größere Schlangen gebildet.
Erstmals gibt es in diesem Jahr während des Mozartfestes auch einen M-Pop-Up-Store: In der Plattnerstraße 14 wurde extra eine Ausstellungs- und Kulturfläche geschaffen, die auch als Ort der Begegnung dienen soll. Wer möchte, bekommt hier auch eine kleine und kostenlose To-Go-Mozartfest-Tasche.
"Mozarttunnel" in Grombühl eröffnet
Einen farbenfrohen Akzent setzte in Grombühl die Eröffnung des "Mozarttunnels". Das Projekt der Würzburger Künstlerin Julia Breunig machte aus der früher unansehnlichen Fußgängerunterführung am Europastern einen echten Hingucker.
An den Wänden des Tunnels wird mit farbigen Kacheln Mozarts "Eine kleine Nachtmusik" sichtbar. Dargestellt sind Auszüge des ersten und zweiten Satzes aus der Partitur für Streichquartett. Jedes Farbfeld steht dabei für eine Note, jedem Ton ist eine eigene Farbe zugeordnet. Innerhalb einer Oktav wird dabei der Farbkreis durchlaufen.
Hören kann man die Musik auch – per QR-Code an der Wand. Der Code führt zu einer "Nachtmusik"-Interpretation für Streichquartett im Internet. Die Ausführenden, das Mozart Quartett Salzburg, gaben ihre Zustimmung fürs Verlinken in den Würzburger Fußgängertunnel.