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Würzburg
"Fellows Ride": Motorraddemonstration für Depressionshilfe in Würzburg
Ex-Schwimm-Weltmeister Thomas Lurz gab beim 'Fellows Ride' 2021 den Startschuss.
Foto: Herbert Ehehalt | Ex-Schwimm-Weltmeister Thomas Lurz gab beim "Fellows Ride" 2021 den Startschuss.
Romy Baierlipp
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:00 Uhr

"Wir wollen die Themen mentale Gesundheit und Depressionshilfe ins Rollen bringen!" Das hat Dieter Schneider zusammen mit Peter Grethler und Karl Miller im vergangenen Jahr wortwörtlich geschafft. 350 Biker rollten im Juni 2021 beim "Fellows Ride" durch Mainfranken. Eine Motorraddemonstration unter dem Motto "mit offenem Visier für Depressionshilfe". Dabei soll auf die Volkskrankheit Depression aufmerksam gemacht und Spenden generiert werden. Die im Jahr 2021 erbrachte Spende von 5000 Euro gingen an Projekte der Psychiatrie der Uniklinik in Würzburg. "Fellows Ride" 2021 war also ein voller Erfolg.

Wie "Fellows Ride" entstanden ist

Schneider kam durch seinen Sohn zum Motorradfahren. Dieser hatte sich nach einer schweren Depression das Leben genommen. Um dessen Passion weiter zu führen, unternahm Schneider ein Jahr nach dem Tod seines Sohnes 2015 eine viermonatige Transafrika-Tour und startete 2018 eine zweijährige Weltumrundung. Auf dieser Weltreise habe er erkannt, dass Depression global eine ernste, oft aber unterschätzte Krankheit ist. Das will Schneider ändern. Während seines Aufenthalts in Australien nahm er an dem "Black Dog Ride" in Melbourne (Australien) teil. Dort sei ihm klar geworden, dass er das Bewusstsein für ein so wichtiges Thema auch in Deutschland stärken möchte: "Ich habe mir damals mit Tränen in den Augen unter meinem Helm gedacht, so etwas müsste man auch in Deutschland umsetzen!"

"Ich habe mir damals mit Tränen in den Augen unter meinem Helm gedacht, so etwas müsste man auch in Deutschland umsetzen!"
Dieter Schneider, Ideengeber von Fellows Ride

"Black Dog" ist im Englischen ein Synonym für Depression und der "Black Dog Ride", der jährlich in den großen Städten Australiens stattfindet, eine Motorraddemonstration, um auf das Thema mentale Gesundheit aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln. Aus dieser Tagesausfahrt in Melbourne und seiner eigenen persönlichen Geschichte ist der "Fellows Ride" entstanden.

"Fellows Ride" zieht weite Kreise

Der "Black Dog Ride" findet an mehreren Standorten in Australien statt. Auch daran möchte sich Dieter Schneider beim "Fellows Ride" orientieren. Nach dem Pilotversuch 2021 in Würzburg, wird die Motorraddemo 2022 an drei weiteren Standorten in Deutschland auf Depressionshilfe und Suizidprävention aufmerksam machen. Neben Würzburg wird es je einen "Fellows Ride" in Tirol, im Odenwald und in Wolfsburg geben. Mit weiteren Örtlichkeiten sind die Initiatoren im Gespräch. "Fellows Ride", der "Ritt mit Gefährten", zieht immer größere Kreise. "Und das war das Ziel", so der Ideengeber Dieter Schneider.

Schneider, Grethler und Miller, die den "Fellows Ride" ins Leben gerufen haben, wollen die Teilnehmerzahl in Würzburg von 350 im vergangenen Jahr verdoppeln. Sebastian Schneemann, der Macher in Innsbruck, Nelson Pinheiro in Wolfsburg und Eric Bermond im Odenwald planen mit einigen Hundert. Wenn alles rund läuft, werden in diesem Jahr grenzüberschreitend mehr als 1000 Bikerinnen und Biker für Depressionshilfe an den Start gehen.

Unter dem Motto „Motorradfahren und Gutes tun“ werden beim Fellows Ride Spenden gesammelt. Diese Einnahmen werden für Projekte der Depressionshilfe jeweils "vor der Haustüre" eingesetzt. So gäbe es einen direkten Bezug für die Mitfahrer und es werde auf die Hilfsangebote in der Umgebung aufmerksam gemacht.

"Also lasst uns gemeinsam das Bewusstsein für die lebensgefährliche Krankheit schärfen und Spenden für mentale Gesundheitsprojekte einfahren."
Dieter Schneider

Unter dem Motto "Mit offenem Visier für Depressionshilfe" geht "Fellows Ride" am 23. Juli dieses Jahres in Würzburg in die zweite Runde. Und auch an den weiteren drei Standorten gehen die "Fellows" in den Sommermonaten an den Start. "Also lasst uns gemeinsam das Bewusstsein für die lebensgefährliche Krankheit schärfen und Spenden für mentale Gesundheitsprojekte einfahren", so Schneider.

 
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    Sicher gut gemeint, aber schon reichlich absurd: Motorräder machen unnötig Lärm, verlärmen ganze Dörfer und Täler. Solche Veranstaltungen machen noch zusätzlich unnötig Krach. Lärm macht krank und verursacht auch Depressionen. Insofern wäre es eine bessere Aktion, zu sagen: Fahrt bitte kein Motorrad, verlärmt nicht unnötig die Umgebung! So helft Ihr wirklich gegen Depressionen! Motorräder sollten viel strengere Lärmgrenzwerte einhalten und das Fahren nachts in bewohnten Gebieten verboten sein. Setzt sich diese Aktion auch dafür ein ? Ansonsten ist das schon ein bisschen absurd und man fragt sich was als nächstes kommt ? Ein "Weinfest gegen Alkoholismus" bei dem dann die Einnahmen an die Anonymen Alkoholiker gehen ? https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article149387406/Ihre-Strasse-ist-laut-Vorsicht-vor-Depressionen.html
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  • R. A.
    war ja klar, dass die Gedemütigten als erstes die Klappe aufreissen. Aber schön mit spazierengehen oder was?
    Ich wohne selbst an einer vielbefahrenen Einfallstrasse, ich fahre selbst Motorrad und bin leiderschaftlicher V8 Fan. Darf oder kann ich deswegen nicht krankwerden?
    Es mag ja sein, das so manchem die Freiheit zu laut ist. Mir gehen gewisse Dinge auch gehörig auf den Senkel. Eines der grössten Übel ist scheinbar mittlerweile, Deutscher zu sein.
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  • E. O.
    @vcd: Organisiert das ganze doch mal für Fahrräder - wäre ein konstruktiver Beitrag statt eine Benefizaktion nur schlecht zu reden und auch über diesen Erlös würden sich viele Betroffenen freuen.
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  • H. S.
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