Am Montagabend hat eine Gruppe "Querdenker" nach einer Demo die Würzburger Bloggerin Antonia Luther und drei Begleiter in der Domstraße umzingelt, bedrängt und beleidigt. Auf Twitter publizierte Videos zeigen, wie rund zehn Personen auf Höhe des Mediamarkts auf die Bloggerin zulaufen, sie anrempeln und umzingeln. Die 24-Jährige reagiert zunächst mit den Worten "Komm nicht näher" und schreit schließlich mit hörbar aufgebrachter Stimme: "Geh weg, man" - jedoch ohne Erfolg.
Schon mehrfach Übergriffe gegen Würzburger Twitter-Bloggerin
"Die kamen plötzlich von überall, haben mich umzingelt und mir in den Nacken geatmet", so Luther gegenüber der Redaktion. "Ich habe Panik und Angst bekommen und nicht gewusst, wie ich mich wehren kann." Erst durch das Einschreiten eines Passanten hätte sich die Situation aufgelöst. Den Twitter-Videos ist zu entnehmen, dass eine Frau aus dem "Querdenker"-Umfeld das Grüppchen um Luther zuvor noch mit wüstesten Beschimpfungen beleidigte.
Seit knapp zwei Jahren dokumentiert Antonia Luther die Würzburger "Querdenker"-Proteste auf Twitter, wo ihr über 2000 Personen folgen. Auf Twitter veröffentlicht sie Lageberichte von Demos sowie Fotos und Videos. Immer wieder gibt es deswegen Übergriffe gegen sie aus der Szene, wie Luther gegenüber der Redaktion sagt. So seien im August 2021 aus einem vorbeifahrenden Auto Eier gegen ihr Wohnhaus geschmissen worden, auch habe sie schon Sticker mit rechtsradikalen Botschaften an ihrem Briefkasten oder mit Kreide gemalte Schriftzüge vor ihrem Haus vorgefunden.
Polizei hat Vorfall an Staatsanwaltschaft Würzburg übergeben
Das Polizeipräsidium Unterfranken bestätigt den Vorfall in der Domstraße und schreibt auf Twitter: "Wir waren vor Ort und haben die Personalien von zwei Personen aus der Gruppe festgestellt." Zwar seien vor Ort keine strafrechtlich relevanten Tatbestände feststellbar gewesen, aber: "Wir legen den Sachverhalt der Staatsanwaltschaft Würzburg zur rechtlichen Würdigung und weiteren Prüfung vor."
Immer häufiger und mit zunehmender Radikalität kommt es deutschlandweit zu körperlichen Übergriffen gegen Reporterinnen und Reporter auf "Querdenker"-Demos. Deutschland wurde daher zu Beginn des vergangenen Jahres im Ranking für Pressefreiheit der Organisation Reporter ohne Grenzen herabgestuft. Auf Twitter wird das Thema derzeit zudem unter dem Schlagwort #Ausgebranntepresse intensiv diskutiert. Insbesondere freischaffende Berichterstatter klagen über mangelnde Sicherheitskonzepte auf den Versammlungen sowie Behinderungen durch die Polizei.
Erwachsene Menschen führen sich auf - das ist ja schon lächerlich.
Das Handyfilmen, erinnert an die
Kindern und Jungendlichen die unbedingt etwas zeigen und sich wichtig machen wollen.
Solche Leute sollte man doch nicht ernst nehmen. Anscheinend brauchen sie Geltungsbedürfnis.
Zu den Querdenkern:
Was haben sie denn bisher eigentlich erreicht? - Nichts!
Die nimmt doch eh keiner für voll. Da können sie noch viel Demonstrieren.
Wenn Sie das nicht wollen, dürfen Sie halt nicht zu Demos, Faschingszügen, Fußballstadien usw. Gehen.
Wenn Sie dahin gehen dürfen Sie auch gefilmt und fotografiert werden.
Nach § 23 Abs. 1 Ziff. 3 KUG dürfen Personen auf Veranstaltungen mit einer großen Teilnehmerzahl wie Demonstrationen oder Aufzüge ohne deren Einwilligung fotografiert und die Aufnahmen veröffentlicht werden. ... Ferner ist nicht erforderlich, dass die Versammlung oder der Aufzug stets vollständig gezeigt werden.