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Würzburg
Wie Würzburg mit zwei Lebendfallen gegen Waschbären vorgeht
Weil Waschbären sich im Würzburger Stadtgebiet ausbreiten, reagiert die Stadt mit einem Konzept zum "Waschbärenmanagement". Wie jetzt vorgegangen werden soll.
Weil Waschbären im 'befriedeten' Würzburger Stadtgebiet nicht geschossen werden dürfen, werden bald Lebendfallen aufgestellt.
Foto: Symbolfoto Britta Pedersen, dpa | Weil Waschbären im "befriedeten" Würzburger Stadtgebiet nicht geschossen werden dürfen, werden bald Lebendfallen aufgestellt.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:24 Uhr

In freier Wildbahn nehmen sie gerne Vogelnester aus, auf der Suche nach leicht zugänglicher Nahrung dringen Waschbären aber auch zunehmend in die Außenbezirke von Dörfern und Städten ein – inzwischen auch in Würzburg. Vor allem am Versbacher Stadtrand bereiten die aus Nordamerika stammenden Kleinbären den Anwohnern seit etwa einem Jahr Probleme. Die Stadt wird daher zwei Lebendfallen mit elektronischen Fallenmeldern anschaffen, um die ehrenamtlich tätigen Jagdpächter bei der Bejagung der kleinen Raubtiere zu unterstützen.

Die Maßnahme ist das Ergebnis eines Fachgesprächs mit Jägern und Vertreterinnen und Vertretern der Bereiche Artenschutz und Tierschutz. Sie steht unter der Überschrift "Waschbärenmanagement" und wurde vom Umweltausschuss des Stadtrats einstimmig beschlossen. In der Beschlussvorlage ist von "exponentiell steigenden Bestandszahlen" die Rede.

Bisher mussten Jägerinnen und Jäger, die von betroffenen Anwohnern um Hilfe gebeten wurden, eigene Fallen anschaffen und sie täglich kontrollieren. Seit dem vergangenen Sommer wurden auf diese Weise in Versbach fünf Waschbären gefangen und anschließend erschossen. Vor zwei Monaten tauchte auch im Frauenland ein Waschbär auf, konnte sich den Fangversuchen der Feuerwehr aber erfolgreich entziehen.

Waschbären dürfen im Würzburger Stadtgebiet nicht einfach geschossen werden

Waschbären gelten in Europa als invasive Art, sind intelligente Allesfresser und haben wenig Scheu vor Menschen. Zu ihren beliebten Futterquellen gehören daher auch Essensreste in Mülltonnen oder Haustierfutter in Vorgärten. "Teilweise finden sie auch auf Dachböden ein Refugium. Es ist, wie bei Bibern und Wildschweinen, ein Konflikt zwischen Mensch und Tier", erläuterte Kommunalreferent Wolfgang Kleiner.

Um diese Konflikte in den Griff zu bekommen, setzt die Stadt in erster Linie auf Information und Aufklärung über vorbeugende Maßnahmen. In konkreten Problemfällen müsse aber auch eine Bejagung möglich sein, betonte Kleiner. Da die Kleinbären innerhalb der Stadtgrenzen – im so genannten "befriedeten Bereich" – aber nicht einfach abgeschossen werden dürfen, wird die Stadt zwei tierschutzkonforme Lebendfallen anschaffen, die von den Jägern beim städtischen Fachbereich Veterinärwesen kostenlos ausgeliehen werden können. Vorbild ist die Gemeinde Veitshöchheim, die zur Bejagung von Rotfüchsen eigene Fallen angeschafft hat. Durch das Veterinäramt können die Tierkörper auch fachgerecht entsorgt werden.

 
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  • al-holler@t-online.de
    Des ham andre auch schon probiert, und dann?
    Töten - oder beim Nachbarn aussetzen?
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  • kej0018@aol.com
    Na hoffentlich klappt das besser als das Tauben"management"...
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