Während in anderen Teilen Bayerns Wölfe für Schlagzeilen sorgen, breitet sich in der Region ein deutlich kleineres Raubtier aus: Seit dem vergangenen Sommer wurden in Versbach vermehrt Waschbären gesichtet – unter anderem auch im Pausenhof der Grundschule. Anfang März hat Stadtrat Josef Hofmann (Freie Wähler) die Stadtverwaltung auf das Problem aufmerksam gemacht, seitdem wird im Würzburger Umwelt- und Kommunalreferat "eine Waschbär-Strategie für das Stadtgebiet entwickelt", wie der städtische Pressesprecher Georg Wagenbrenner auf Anfrage erklärt.
Waschbären sind keine heimische Art, sondern wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Pelztiere aus Nordamerika nach Deutschland importiert. Seitdem haben sie sich vor allem in Hessen und in den östlichen Bundesländern ausgebreitet - und inzwischen die Region erreicht: "Im Landkreis und in der Stadt kann von einer größeren Population ausgegangen werden", so Wagenbrenner: "Es wird eine Einwanderung aus nordwestlicher Richtung ausgehend vom Mainufer beobachtet."
Im Pausenhof der Versbacher Grundschule gesichtet
Seit im vergangenen Juni in der Nähe der Versbacher Stadtgrenze der erste Waschbär von einem Jäger geschossen wurde, sind die äußerlich possierlichen Kleinbären mehrfach in Versbacher Gärten eingedrungen – fünf Tiere wurden dort inzwischen gefangen und anschließend erschossen. Auch im Pausenhof der Grundschule wurde laut Josef Hofmann bereits ein Waschbär gesichtet.
Weil Waschbären Allesfresser sind und keine Scheu vor dem Kontakt mit Menschen haben, sind Essenreste in Mülltonnen oder der Inhalt von Haustier-Futterschalen in Vorgärten beliebte Futterquellen. Der Umgang mit den Tieren ist selbst unter Natur- und Artenschützern umstritten. Das liegt unter anderem daran, dass Waschbären ihre Nahrung auch in den Nestern heimischer Vogelarten finden.
Waschbär als Krankheitsüberträger
"Bedrohte heimische Arten bekommen massive Probleme, wenn der Waschbär auftritt", erläutert Michael Hein, der Vorsitzende der Würzburger Kreisgruppe des Bayerischen Jagdverbands (BJV). Auch kleinere Haustiere können ins Waschbär-Beuteschema fallen, dazu kommt die Gefahr der Übertragung von Krankheiten, in ganz seltenen Fällen nicht nur auf Katze oder Hund, sondern auch auf den Menschen.
Waschbären sind außerdem intelligent genug, um auf der Suche nach Futter auch in Häuser einzudringen. "Wenn sie einen Waschbären in die Enge treiben, dann geht er sie auch an", sagt Hein: "Gerade auf dem Schulhof kann das nicht ungefährlich sein, wenn Kinder einen Waschbären entdecken."
Stadt bittet Bevölkerung um Hinweise
Innerhalb der Stadtgrenzen darf nicht gejagt werden, deshalb wurden die Waschbären von den Jagdpächtern bisher auf Bitten der Versbacher Grundstückseigentümer und der Polizei mit Fallen gefangen. Für jede einzelne Falle ist eine eigene Genehmigung der Unteren Jagdbehörde erforderlich, außerdem müssen die Fallen mindestens einmal täglich in den Morgenstunden überprüft werden – ein hoher Aufwand für die ehrenamtlich tätigen Jagdpächter. In einem ähnlichen Fall mit Rotfüchsen hat die Gemeinde Veitshöchheim eigene Fallen angeschafft und die Jäger mit dem Fang beauftragt.
In Sachen Waschbären will die Stadt zunächst die Situation dokumentieren und dann in einem Fachgespräch zusammen mit dem Naturschutzbeirat, Vertretern von Tierschutzverbänden und der Jägerschaft eine Lösung finden. "Außerdem wurden weitere Städte und Gemeinde kontaktiert, die bereits Erfahrungen gesammelt haben", sagt Georg Wagenbrenner.
Die Stadt bittet die Bevölkerung um Hinweise über Sichtungen und Schäden per Mail an "ordnung@stadt.wuerzburg.de".
So ein Schmarrn, haben Sie überhaupt den Artikel gelesen bzw. wissen Sie woher diese Bären überhaupt kommen? Die Tiere wurden mal eingeschleppt und haben sich in der Stadt Kassel zu einer regelrechten Plage entwickelt. Sie können aber gerne dort hinziehen, anschließend reden wir noch mal Ihre verharmlosten Meinung über diese Tiere.
Ja klingt schlimm, ist es auch.
Dem ehrenwerten Deutschen war ja der Pelz vom Fuchs nicht edel genug,
der Biber war schon ausgerottet
und mit der schafswollenen Mütze wollten unsere Vorfahren ja auch nicht durch die Gegend laufen.
Der Waschbär hat nur eines verbrochen, er will leben.
Das lässt ganz schön tief blicken … OMG!
Der Waschbär als Schädling wird zur Bestätigung und Legitimation für die eigene, generalisierte Xenophobie?
Selten einen so klassischen Fall von "confirmation bias" erlebt ...
Die Viecher sind eine Plage. Flinte raus und wech damit. Aber wahrscheinlich müssen brotlos Ausstudierte erstmal mit öffentlich alimentierten Jobs als persönliche Waschbärbetreuer versorgt werden.
P.S: Katzenfutter frisst er auch besonders gern; also diese Vogelmörder nicht mehr im Freien füttern und besser einsperren; das wäre auch ein Gewinn für die Gartenvögl, die haben es eh schon schwer genug in unseren ausgeräumten und verarmten Hausgärten.
Und ich dachte Kommunal-und Umweltreferat sind jetzt getrennt, Herr Wötzel?
Von daher haben Sie hier mit Ihrem Kommentar einen Waschbärendienst erwiesen.
Wehret den Anfängen.