Ihr 50-jähriges Jubiläum feiert in diesem Jahr die Schneiderei Ün. Gegründet hat sie 1972 Alexander Ün in der Ulrichstraße im Frauenland. Im Jahr 2002 übernahm sein Sohn Gabriel Ün das Geschäft und führte es nach eigener Aussage mit der gleichen Liebe und Passion für das Handwerk weiter.
Vor knapp zweieinhalb Jahren hat er die Schneiderei an ihren heutigen Standort in die Franz-Ludwig-Straße 25 verlegt und ein neues Konzept dafür entwickelt: weg von der klassischen Werkstatt, hin zum nach Kaffee duftenden Atelier mit gedimmtem Licht und entspannter Musik. "Der Kunde soll sich bei mir wohlfühlen", sagt Gabriel Ün. Zusätzlich bietet er auch Reinigungsarbeiten und Polstertätigkeiten an. So wird nun alles, was mit Stoff oder Leder zu tun hat, in der Schneiderei bearbeitet, egal ob Hochzeitskleid, Anzug, Vorhang Rollsitzbank oder Lieblingssessel.
Nachhaltigkeit als wichtiges Thema
Nachhaltigkeit ist für den Schneider ein wichtiges Thema. Anstatt die Lieblingshose, Jacke oder Tasche wegzuschmeißen, wird den Dingen bei Gabriel Ün zu einem zweiten Leben verholfen. Für tatkräftige Unterstützung bedankt sich der Schneider bei seinem Mitarbeiter Samer Makdese Elias, der bei ihm als Praktikant angefangen und hier auch seine Schneiderlehre absolvierte.
Stolz sind Gabriel Ün und sein Vater auf die vielen treuen Stammkunden. "Mittlerweile kommen die Enkel und Urenkel der Kunden meines Vaters", erzählt er.
Über Alexander Ün wurde schon häufig in der Main-Post berichtet, und er war auch einmal Thema bei einem Stück im Mainfranken Theater. Der Mann aus Midjat in Ostanatolien war einer der ersten, die als türkische Gastarbeiter nach Deutschland kamen. 1978 gehörte er mit seiner Frau Janet zu den ersten türkischen Familien, die in Bayern eingebürgert wurden.
Da bin ich seit 20 Jahren Kunde. Aber dieser Herr Ün (nicht der im Artikel abgebildete) sagte Mal, er sei Armenier.