Zu einem Polizeieinsatz kam es am späten Dienstagnachmittag im Krankenhaus Juliusspital, nachdem ein 27-Jähriger Personal der Intensivstation mit einer sogenannten Anscheinswaffe bedroht hatte. Anscheinswaffe ist ein Begriff aus dem Waffenrecht. Damit werden Gegenstände bezeichnet, die echten Schusswaffen täuschend ähnlich sehen.
Richtete "täuschend echt aussehende" Anscheinswaffe auf Personal
Der Mann befand sich in einem Patientenzimmer eines ihm nahen Verwandten, berichtet das Polizeipräsidium Unterfranken. Gegen 17.20 Uhr war der 27-Jährige offensichtlich im Begriff den Patienten von der Krankenstation zu holen, obwohl dieser noch nicht entlassen werden konnte. Nach aktuellem Ermittlungsstand wollte das Krankenhauspersonal dies verhindern, woraufhin der Mann eine laut Polizei "täuschend echt aussehende" Waffenattrappe auf die Ärzte und eine Pflegerin richtete. Der Tatverdächtige verließ im Anschluss die Station zusammen mit dem akut behandlungsbedürftigen 31-Jährigen.
Eine Streife der inzwischen verständigten Würzburger Polizei konnte die beiden Männer noch auf dem Klinikgelände feststellen, den Tatverdächtigen festnehmen und den 31-Jährigen zurück auf die Intensivstation bringen. Die Tatwaffe stellten die Beamten sicher, so die Polizei. Bei dem 27-Jährigen wurde eine erhebliche Atemalkoholkonzentration festgestellt. Auch er musste infolgedessen zunächst ärztlich behandelt werden, bevor er am Mittwochvormittag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Würzburg dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden konnte. Das Gericht erließ Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen, der in eine Justizvollzuganstalt verbracht wurde.
Die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht nun mögliche weitere Geschädigte und Zeugen des Vorfalls.
Zeugen oder Betroffene des Vorfalls werden gebeten sich unter Tel.: (0931) 457 2230 bei der Polizei zu melden.