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Würzburg
Messerattacke vom 25. Juni 2021: Aufstellung einer Gedenkstele am Babarossaplatz beschlossen
Über den Standort für einen zusätzlichen "Gedenkort für die Opfer aller Gewalt" soll nach intensiver Beratung in den Fraktionen im neuen Jahr entschieden werden.
Visualisierung der Gedenkstele am Barbarossaplatz.
Foto: Stadt Würzburg, Baureferat. | Visualisierung der Gedenkstele am Barbarossaplatz.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 07.01.2023 02:46 Uhr

Der Stadtrat hat den Weg zu einer Gedenkstele für die Opfer der Messerattacke am Barbarossaplatz frei gemacht: Noch vor dem zweiten Jahrestag soll am Tatort eine etwa hüfthohe Stele aus Muschelkalk mit der Aufschrift "Hier wurden am 25. Juni 2021 drei Menschen ermordet und mehrere schwer verletzt und traumatisiert. Wir erinnern und gedenken" aufgestellt werden - zusammen mit zwei Sitzquadern.

Die Aufstellung einer Gedenkstele mit zwei Sitzquadern am Barbarossaplatz geht auf die Empfehlung einer mit Experten besetzten Arbeitsgruppe zurück. Der Stadtrat hat sich am Donnerstagabend, wie zuvor der Kulturausschuss, mit nur einer Gegenstimme dafür ausgesprochen.

Vermutlich kein spezifischer Angriff auf Frauen

In beiden Gremien kam die Gegenstimme von AfD-Stadtrat Wolfgang Von Eyb, der eine Änderung des Textes beantragt hatte: Im kurzen Text auf der Stele wollte er "Menschen" durch "Frauen" ersetzen lassen. Da die Stadt Würzburg sich gegen Gewalt gegen Frauen engagiere, sei es "nicht zielführend, Gewalttaten gegen Frauen zu verschleiern", lautete die Begründung des Antrags.

Bei dem Amoklauf eines psychisch kranken Mannes aus Somalia kamen drei Frauen ums Leben. Die Alternativen seien in der Arbeitsgruppe und im Kulturausschuss intensiv diskutiert worden, betonte Kulturreferent Achim Könneke: "Man muss davon ausgehen, dass es kein spezifischer Angriff auf Frauen war. Es sind Menschen verletzt und traumatisiert worden, daher wird diese Differenzierung nicht vorgeschlagen."

Keine einhellige Meinung der betroffenen Familie zur Namensnennung

Die Änderung wurde ebenso abgelehnt wie Von Eybs zweiter Vorschlag, die Namen einzelner Opfer auf der Stele zu nennen, wenn die Hinterbliebenen damit einverstanden sind. Weil es dazu keine einhellige Meinung der betroffenen Familien gebe, seien Arbeitsgruppe und Kulturausschuss zu dem Ergebnis gekommen, auf die Nennung einzelner Namen zu verzichten, erläuterte Könneke. An der Arbeitsgruppe war unter anderem eine Psychotherapeutin und Erwin Manger, zentraler Ansprechpartner für den Opferschutz des Freistaats Bayern, beteiligt.

Noch keine Entscheidung gibt es zum Standort für den geplanten "Gedenkort für die Opfer aller Gewalt", im Gespräch sind nach wie vor Leonhard-Frank-Promenade und Felix-Freudenberger-Platz. Vor einer Entscheidung im Stadtrat wollen sich einige Fraktionen erst intern beraten: "Es bedarf einer intensiven Diskussion und gemeinsamen Willensbildung", sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt.

 
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