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Würzburg
Messerangriff in Würzburg: Warum es keine Warnung per App und Radio gab
Die Junge Union hätte sich eine offizielle Warnung der Bevölkerung nach dem Messerangriff in Würzburg gewünscht. Das war nicht nötig, sagt das bayerische Innenministerium.
Nach dem Messerangriff am 25. Juni sperrten schwer bewaffnete Polizeibeamte den Bereich rund um den Tatort in der Würzburger Innenstadt großräumig ab.
Foto: Fabian Gebert | Nach dem Messerangriff am 25. Juni sperrten schwer bewaffnete Polizeibeamte den Bereich rund um den Tatort in der Würzburger Innenstadt großräumig ab.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 09.02.2024 12:16 Uhr

Warum wurden Verkehrsteilnehmer kurz nach dem Messerangriff in Würzburg, bei dem drei Frauen getötet wurden, nicht gewarnt, dass sie die Innenstadt großräumig umfahren sollen? Diese Frage richteten Mitglieder der Junge Union (JU) Unterfranken an das von der CSU geführte bayerische Innenministerium. Man hätte sich eine Nachricht analog zu Geisterfahrer-Meldungen in den einschlägigen Apps, vor allem aber auch übers Autoradio, gewünscht, sagt der JU-Bezirksvorsitzende Daniel Nagl. Er forderte, die Kommunikationswege zu überprüfen und für künftige Gefahrenlagen zu verbessern.

Innenministerium: "Warnung hätte wenig Sinn gehabt"

"Beim Einsatz in Würzburg hätte eine Warnung über eine App oder über Radiosender grundsätzlich wenig Sinn gehabt", antwortet Oliver Patzer, der Sprecher von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) auf Nachfrage dieser Redaktion. Bereits wenige Minuten nach Eingang des ersten Notrufs habe die Polizei den Täter mit einem gezielten Schuss in den Oberschenkel gestellt. Der Einsatzbereich sei daraufhin abgesperrt worden. Für weitere Warn-Maßnahmen sahen die Sicherheitsbehörden offenbar keine Notwendigkeit.

Grundsätzlich, so schreibt Oliver Patzer weiter, erfolge die Warnung bei Terror- oder Amoklagen mittels des modularen Warnsystems MoWaS, welches vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katstrophenhilfe (BBK) vorrangig für den Zivil- und Katastrophenschutz entwickelt wurde. Ziel sei es, die Bevölkerung eines bestimmten Gebiets schnell vor einer Gefahr warnen zu können - über Warn-Apps wie "Nina", "Biwapp" oder "Katwarn" sowie über die Fernseh- und Radiosender oder etwa auch über die Fahrgast-Informationssysteme in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Info via Warn-Apps und Radio

Die Bayerische Polizei nutze MoWaS auch, beispielsweise bei "lebensbedrohlichen Situationen im Rahmen von Amokläufen", sagt Platzer.  Somit erhielten auch Autofahrer mittels Radio eine Warnmeldung.

Wie das Ministerium weiter mitteilt, arbeite das Bundesamt für Bevölkerungsschutz derzeit daran, weitere Warnmultiplikatoren zu generieren. Insbesondere sei angedacht, Warnmeldungen auch an Navigationssysteme zu senden. Zudem sollen digitale Radioempfänger mittels "Emergency-Warning-Functionality" aktiviert werden können. Dabei wird das laufende Radioprogramm im Falle einer Notfallalarmierung unterbrochen, die Radiogeräte schalten selbstständig auf den Warn- und Informationskanal um. Zusätzlich zur Warndurchsage erscheint auf den Radiodisplays die Warnmeldung mehrsprachig und mit detaillierten Instruktionen und Hinweisen.

 
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  • chrihand
    und dann kommt die Warnmeldung 30 Minuten nach der Festnahme des Täters und alle drehen völlig durch, weil jemand in der Jackentasche seine Zigaretten sucht.
    Und genau das erreicht man dann durch solche Meldungen. Alle geraten in hirnlose Panik und sehen überall nur Attentäter.

    übrigens: Nina oder Katwarn sind auch totaler Müll wenn es um kurzfristige Ereignisse geht.
    Die melden dann NACH dem Unwetter davor. Immerhin zuverlässig jedes Mal!
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  • ba.stark@web.de
    Stimmt, KarWarn habe ich wieder gelöscht. Völlig sinnlose App.

    Bei Unwetter gibts zuverlässig die Unwetterzentrale (ehemals Kachelmannwetter), bei anderen Ereignissen wie z.B. in WÜ könnte die Polizei auch eine vom Netzbetreiber unabhängige Warnung innerhalb einer Funkzelle direkt auf alle Handys spielen lassen.
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Wie soll dass mit der "Warnung innerhalb einer Funkzelle" funktionieren?

    Es hört sich nach dem guten alten Cell Broatcast an. Aber das empfängt doch heutzutage kein Handy mehr. Und damals auch nur sehr wenige ...

    Abgesehen davon kenne ich in Deutschland keine solche Funktion.
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