
Die Abstimmung im Stadtrat fiel dann doch deutlicher aus als hier und da vermutet: Bei nur fünf Gegenstimmen hat der Würzburger Stadtrat einen zusätzlichen Millionenbetrag bereitgestellt und damit das Tor zur Multifunktionsarena weit aufgestoßen. Zweifellos eine zukunftsweisende Entscheidung: Eine Arena dieser Art bietet Würzburg die Chance, als Veranstaltungsort auf nationaler Ebene konkurrenzfähig zu bleiben.
Gegnerinnen und Gegner des Projekts sehen indes ein "Millionenloch", das Steuergelder verschlingt, die man besser in andere Projekte investieren sollte. Was auf den ersten Blick nachvollziehbar klingt, greift im konkreten Fall zu kurz. Die Arena ist nicht bloß ein Prestigebau, sondern eine Investition in die langfristige Entwicklung der Stadt. Große Events, Konzerte oder Sportveranstaltungen generieren nicht nur direkte Einnahmen für die Stadtkasse, sondern stärken den Tourismus und die lokale Wirtschaft. Hotels, Restaurants und Einzelhandel profitieren erheblich von der wachsenden Zahl von Besucherinnen und Besuchern. Dies sind nachhaltige, wiederkehrende Einnahmen, die helfen können, andere städtische Projekte langfristig zu finanzieren.
Steuererhöhung könnte sich mittel- und langfristig aber als Boomerang erweisen
Alles in Butter? Derzeit (noch) nicht. Details der Finanzierung sind noch nicht geklärt. Ein Knackpunkt ist die Überlegung, für die Halle die Gewerbesteuer zumindest zeitweise zu erhöhen. Das mag kurzfristig Geld in die Kasse bringen, könnte sich mittel- und langfristig aber als Boomerang erweisen. Würzburg ist ein Standort, der sich durch eine gesunde Mischung aus mittelständischen Unternehmen, innovativen Start-ups und etablierten Industrieunternehmen auszeichnet.
Gerade diese Unternehmen sorgen für Arbeitsplätze, Investitionen und wirtschaftliche Stabilität in der Region. Eine Steuererhöhung könnte genau das gefährden. Vor allem für kleinere und mittlere Betriebe, die ohnehin weniger Spielraum haben und keinen Vorteil aus der Multifunktionsarena schöpfen werden, ist eine Steuererhöhung das falsche Signal.
Wenn auch der Weg zur Arena frei ist – zurückgelegt werden muss er noch. Für den Würzburger Stadtrat bleibt noch einiges an Arbeit.
Der Bau der Multifunktionsarena ist seit über zehn Jahren in der Diskussion. Warum braucht Würzburg die Halle und wie soll das Millionenprojekt finanziert werden? Reden Sie mit beim StadtGespräch von Main-Post und Rudolf-Alexander-Schröder-Haus am Dienstag, 22. Oktober, 19 Uhr in der Theaterhalle am Dom. Auf dem Podium diskutieren Christian Schuchardt (OB), Wolfgang Heyder (Baskets-Gesellschafter), Benedikt Stegmayer (Kultur-, Wissenschafts- und Wirtschaftsreferent), Judith Roth-Jörg (Sportbürgermeisterin), Jochen Bähr (Baskets-Gesellschafter), Wolfgang Thiel (Konzertveranstalter) und Thomas Oehler (Geschäftsführer Arena Würzburg Projektverwaltung). Der Eintritt ist frei.
Jetzt sollte so schnell wie möglich das Projekt angegangen werden.
Gewerbesteuer Hebesatz N. 467
Gewerbesteuer Hebesatz M. 490 und München prosperiert.
Die Gewerbetreibenden werden in erster Linie von dem Projekt profitieren, also sollen sie sich bitte auch an den Kosten beteiligen. Oder will die Autorin die Zeche von denen zahlen lassen, die eh schon nur schwer über die Runden kommen und keine Vorteile von der Multifunktionsarena haben?
Mit diesem politischen Rückenwind können und müssen jetzt zügig die anstehenden Meilensteine in Angriff genommen werden : Sicherstellung der Gesamtfinanzierung , Sicherung des Grundstücks , professionelles Projektmanagement etc.
Hans Sartoris