
"Aufstehen. Krone richten. Weiterlaufen". So einfach stellt sich CSU-Kreisvorsitzender und Landrat Thomas Eberth jetzt einen Neubeginn vor. Aber so einfach wird es nicht werden. Schon gar nicht nachdem sein Kandidat Marc Zenner eine eigentlich sicher geglaubte Wahl verloren hat.
Der Bewerber des Kreisverbandes Würzburg-Land hatte von vornherein die besseren Quoten. 66 Prozent der Delegierten kommen aus dem Landkreis Würzburg. Und viele waren sich sicher, das reicht locker. Denn große Fehler hat Zenner nicht gemacht. Er war präsent, schlagfertig, inhaltlich gut und ausdrucksstark.
Woran hat es also gelegen, dass er die starke Hausmacht nicht nutzen konnte? Viele sehen die Verantwortung dafür bei Landrat Thomas Eberth. Mit seinem Werbebrief wollte er Zenner, mit dem er seit JU-Zeiten auch eng befreundet ist, einen Gefallen tun. Aber der Brief hat bei manchem genau das Gegenteil bewirkt und gezeigt, dass die Zeiten, in denen sich die Parteibasis von der Parteiobrigkeit vorschreiben lässt, wen sie zu wählen hat, vorbei sind.
Der innerparteiliche Zwist gefährdet auch die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis
Dazu kommt, dass einige Eberth für den innerparteilichen Streit zwischen den Kreisverbänden verantwortlich machen. Denn eigentlich waren sich Stadt und Land schon einig, einen gemeinsamen Kandidaten zu nominieren. Und für die Stadt-CSU war es auch klar, dass sie diesen vorschlagen darf.
Doch Eberth grätschte mit einem eigenen Land-Kandidaten dazwischen. Das nehmen ihm viele übel, denn sie sehen nicht nur das Verhältnis zwischen beiden Kreisverbänden beschädigt, sondern sehen auch die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis Würzburg auf kommunaler Ebene gefährdet.
Thomas Eberth ist der eigentliche Verlierer. Jetzt ist er angezählt - nach innen und nach außen. Bis zur Kreisvorstandswahl im nächsten Jahr muss er jetzt nicht nur beide Kreisverbände einen, sondern seine Parteifreunde und die Wähler und Wählerinnen im Landkreis davon überzeugen, dass er für die Kommunalwahl 2026 wieder der richtige Landratskandidat ist.
Ist es nicht Demokratie par excellence , dass die Basis eine Wahl hatte?
Darf man nicht für jemanden eintreten und sich stark machen
Es ist ein Beispiel gelebter Demokratie, die man bei vielen anderen Parteien erst suchen muss.
Damit ist eigentlich alles gesagt!
Der Vorfall zeigt jedoch, wie die Denke im Patriarchat der CSU ist. Das Stimmvieh hat die Entscheidungen der Oberen ab zu nicken und ansonsten die Schnauze zu halten.
Stimmvieh ist das, als was die Delegierten aus Sicht der Parteiführung zu sein scheinen. Das ist nicht meine Meinung über dieselben.
Ich empfehle einen Volkshochschulkurs "Kommunikation"!
Ich meine die Szene, als sich Söder von seinen Parteimitgliedern im Innenhof minutenlang applaudieren ließ? Zum Fremdschämen.
Der "Große Vorsitzende vor seinem Volkskongress", die streng nach Hackordnung aufgestellt waren? In der 1. Reihe die Ministerriege, ab der 2. Reihe dann die namenlosen Backbenchers, die ausserhalb ihres Wahlkreises kaum einer namentlich kennt.
So haben das die CSU Granden offensichtlich gerne. Walten nach Gutsherrenart, der Rest applaudiert den "genialen Eingebungen" der Führung.
Und Sie sagen, das wäre nur ein "Die-da-oben" Gerede? Die Bilder sprechen für sich.
Glückwunsch an Frau Düber.
Der CSU Kreisverband und die CSU Kreistagsfraktion sollten sich schnellstmöglich von diesem Menschen lösen, bevor er sie mit ins Verderben reißt.