Seit vergangener Woche ist der Wettbewerb um die CSU-Direktkandidatur zur Bundestagswahl 2025 offiziell eröffnet. Fest steht bereits, dass die Kreisverbände Würzburg-Stadt und Würzburg-Land mit getrennten Bewerbungen in die parteiinterne Vorentscheidung gehen. Würzburgs Sozialreferentin Hülya Düber (45) hat für die Stadt-CSU ihren Hut in den Ring geworfen, der Veitshöchheimer Rechtsanwalt Marc Zenner (42) den seinen für die Christsozialen im Landkreis. Der bisherige Abgeordnete Paul Lehrieder (Würzburg Land) tritt nicht mehr an.
Dass sich Stadt- und Kreisverband nicht im Vorfeld auf eine gemeinsame Bewerbung für den Bundestagswahlkreis Würzburg einigen konnten, wirkt sich jetzt auch auf den Zeitplan der Nominierung aus. Der ursprünglich für den 22. Juli vorgesehene Termin für die Nominierungsversammlung wird sich wohl nicht halten lassen. Denn zunächst sollen Düber und Zenner die Gelegenheit bekommen, sich auf wahrscheinlich vier Regionalkonferenzen vorzustellen. Die Konferenzen finden wohl erst nach der Europawahl vom 9. Juni statt, als Termin für die Nominierung ist jetzt der September im Gespräch.
Würzburger CSU-Kreisvorstände demonstrieren Harmonie
Vorgehen und Zeitplan sind das Ergebnis einer Besprechung beider Kreisvorstände an diesem Montag. Nach der Sitzung demonstrierten Vertreterinnen und Vertreter beider Kreisvorstände Harmonie: Facebook-Beiträge zeigen beim "Schlusshock" im Bierzelt auf dem Frühjahrsvolksfest freundliche Gesichter. Würzburgs CSU-Stadtratsfraktionschef Wolfgang Roth sprach in seinem Post von einer "konstruktiven Sitzung", Landtagsabgeordneter Björn Jungbauer (Würzburg-Land) überschrieb seinen Beitrag mit dem Slogan "Stadt & Land – Hand in Hand".
Gleichwohl muss die CSU mit der entstandenen Konkurrenzsituation erst einmal umgehen, vor allem in der Stadt. Denn im dortigen Kreisverband war man zunächst davon ausgegangen, dass nach dem bisherigen Wechselprinzip Stadt-Land die eigene Bewerberin an der Reihe wäre, im Landkreis sah man das anders. Landrat Thomas Eberth, der auch CSU-Kreisvorsitzender im Landkreis ist, sprach nach der jüngsten Sitzung gegenüber der Redaktion davon, dass jetzt "ein schöner demokratischer Prozess" anstehe, der der Partei "guttut", es gehe um einen "kleinen, fairen internen Wettstreit".
Auch in der Stadt hat man sich mit der parteiinternen Konkurrenzsituation inzwischen wohl arrangiert. "Am Ende des Tages haben wir gesagt, dass wir uns glücklich schätzen können, dass wir über zwei geeignete Kandidaten verfügen und dass die Delegierten eine Wahl haben. Wir haben uns daher mehr nach vorne heraus orientiert als nach hinten weg", sagte CSU-Stadtchefin Christine Bötsch. In den Reaktionen, die sie auf die Doppel-Bewerbung erhalten habe, sei jedoch eines klar geworden: "Die Städter stehen hinter Hülya Düber."
Wie engagiert sind die Kandidaten in der aktuellen Politik im Wahlkreis?
Wieviel CSU-Wähler hat die Stadt bzw. das Land?
Die Stadt hat schon einmal ein Direktmandat für den Landtag verloren.
Welches Ergebnis will die CSU im Wahlkreis Würzburg erzielen?