Was diese Woche ansteht? Für viele wohl Urlaub, den manche, wenn's blöd läuft, nicht auf den Malediven oder in den Dolomiten verbringen, sondern in Würzburg. Das klingt härter, als es ist, denn nicht umsonst ist die „Perle am Main“ ein beliebtes Touristenziel – mit Gästen aus Schweinfurt und aller Welt.
Man könnte sagen, das besagt gar nix. Denn die meisten wissen ja bei der Wahl ihres Reisezeile nicht, was hier abgeht. Oder liegen bleibt. Es soll aber durchaus Besucher geben, die ein zweites Mal hierher kommen. Weil sie was vergessen haben. Oder immer wieder die unvergleichliche Ruhe am Dallenberg genießen wollen. Oder was auch immer.
Egal, heute geht's darum, dem Würzburger, der zuhause bleibt, ein paar Tipps für einen einzigartigen Heimaturlaub zu geben. Da hätten wir beispielsweise einen Besuch des Kardinal-Faulhaber-Platzes anzubieten. Dort setzt die Stadt gerade ein schönes Zeichen, wie man das heiß diskutierte wie unpopuläre Fahrverbot für bedieselte Autos elegant umgehen kann: Man nimmt ihnen einfach den Parkplatz weg – und macht einen Park draus.
Diese Befreiung vom Pflaster birgt zudem weitere Vorteile. So soll die Chance groß sein, dass der in Rhön umstrittene Nationalpark nicht dort entsteht, sondern zwischen der Theater- und der Maxstraße. Außerdem haben Würzburger Geologen herausgefunden, dass Bayern mehr oder minder zubetoniert ist und Unterfranken ganz besonders. Wohin das führt, wissen wir alle: So bald mal ein Wölkchen für fünf Minuten das Wasser nicht halten kann, gibt's gleich Hochwasseralarm. Am entpflasterten Faulhaber-Platz passiert das schon mal nicht mehr.
Wasser ist aber vor allem im Sommerurlaub sehr gefragt, weshalb wir einen Spaziergang zum Main empfehlen. Dort schwimmen neuerdings so genannte Grillboote. Eine Attraktion, die die Welt braucht und auf die wir schon lange gewartet haben. Denn fing das Grillgut bislang Feuer, gab's immer Ärger, wenn wir das brennende Zeug sicherheitshalber vom Balkon warfen. Jetzt kann man's locker im Main entsorgen. Und bringt dann so ein Grillboot so nebenbei vielleicht noch ein Frachtschiff zum Kentern, ist das ein unvergessliches Heimaturlaubserlebnis.
Wem das alles zu aufregend ist, der sollte sich genüsslich in der Eichhornstraße ausruhen – auf den Sitzbänken direkt neben der Pflasterattraktion QR-Code. Diese wird jetzt nämlich noch getoppt: Genau zwischen den sich gegenübersitzenden Bankbenutzern haben die cleveren Stadtplaner riesengroße Abfallbehälter postiert. Wahrscheinlich sind sie – und das möglicherweise zu Recht – davon ausgegangen, dass bei den Gesprächen überwiegend nur Müll geredet wird.