Bereits im Juni wurden in Unterfranken erste afghanische Ortskräfte untergebracht. Aktuell leben 82 Schutzsuchende – Ortskräfte, die die Bundeswehr während ihres Einsatzes unterstützt haben, und deren Familien – in Übergangswohnheimen. Weitere 18 Personen sind laut Angaben der Regierung von Unterfranken angekündigt. "Für sie sind Plätze reserviert", sagte Sprecher Nicolas Rupp auf Nachfrage.
Die Schutzsuchenden haben ein Visum und erhalten ein zunächst befristetes Aufenthaltsrecht. Sie dürfen arbeiten und leben in den Übergangswohnheimen, bis sie eine Privatwohnung finden.
Verteilung der Menschen erfolgt durch den Königssteiner Schlüssel
Nicht erst durch die jüngsten, unter extrem gefährlichen Bedingungen durchgeführten Evakuierungsmaßnahmen sind die Menschen in Deutschland gelandet und auf die Bundesländer verteilt worden. Eine erste Aufnahme von Ortskräften in Unterfranken erfolge bereits seit dem 23. Juni, so Rupp. Die Verteilerquote richte sich nach dem Königsteiner Schlüssel: 15 Prozent kommen nach Bayern, rund 10 Prozent davon nach Unterfranken. Und die Regierung von Unterfranken entscheide über die Verteilung in die Kommunen, in denen sie Übergangswohnheime betreibt.
Bislang konnten alle Schutzsuchenden untergebracht werden, heißt es. Derzeit gebe es in Unterfranken neun Übergangswohnheime, deren Zahl im Bedarfsfall ausgeweitet wird. Sie befinden sich unter anderen in den Landkreisen Schweinfurt, Main-Spessart und Aschaffenburg. Neu angemietet wurde laut Rupp eine Unterkunft in Dammbach (Lkr. Aschaffenburg). Denn das bayerische Innenministerium habe alle Regierungen aufgefordert, zusätzliche Plätze zu schaffen. Die in der Region vorhandenen 429 Plätze seien jedoch nicht allein für afghanische Ortskräfte vorgesehen, sondern auch für andere humanitäre Aufnahmen.
Der ein oder andere wird es schon vermisst haben, seine Fremdenfeindlichkeit ausleben zu können.