Auch am zweiten Wochenende nach dem Einmarsch russischer Truppen ist die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine ungebrochen: Nach einer Demonstration für Geflüchtete am Samstagabend versammelten sich am Sonntag gut 300 Menschen zu einer Kundgebung auf dem Unteren Markt. Aufgerufen hatte der erst in diesen Tagen gegründete Verein "Mrija" (ukrainisch für "Traum"), der humanitäre Hilfe für die Menschen in der Ukraine und Kriegsflüchtlinge organisiert.
Neben der Solidaritätsbekundung und dem Wunsch nach einem sofortigen Ende des Kriegs waren es vor allem zwei Dinge, die die meisten Demonstrantinnen und Demonstranten gemeinsam hatten: Die Forderung nach einer sofortigen Sperre des Luftraums über der Ukraine und ein Appell an das russische Volk, auf die Straße zu gehen und gegen die Invasion des Nachbarlands zu protestieren. "Russland wach auf!", skandierten die Teilnehmer.
Putin auf Demo in Würzburg als Kriegsverbrecher bezeichnet
Auf Schildern wurde Russlands Präsident Wladimir Putin als Kriegsverbrecher bezeichnet und ein Prozess gegen ihn vor dem Gerichtshof für Menschenrechte in Den Haag gefordert. Gründe dafür gibt es nach Ansicht der Demonstrierenden genug: "Sind Krankenhäuser, Kinderheime, Schulen und Wohngebäude militärische Ziele? Russland belügt uns", betonte Karina Dreshpan, die Sprecherin des Mrija-Vereins: "Es ist ein Krieg gegen die ukrainische Bevölkerung. Wovon will Russland uns befreien? Von unserer Freiheit, unseren Werten, unserer Kultur, unserer Sprache?"
Die Ukraine brauche weiterhin Unterstützung, auch durch Waffenlieferungen: "Putin versteht keine Demokratie. Wir haben inzwischen acht Jahre lang versucht, mit ihm zu verhandeln", so Dreshpan weiter. Nach ihr sprachen spontan mehrere Kundgebungsteilnehmer. Ein Mann betonte dabei, dass sich der Krieg nicht nur gegen die Ukraine richtet: "Es ist ein Terrorkrieg, um die ganze Welt zu erschrecken."