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Würzburg
Mathe-Abi: Werden bayerische Schüler benachteiligt?
Das Mathe-Abi sorgt in Bayern weiter für Verdruss. Während andere Länder die Noten verbessern, bleibt Bayern hart - obwohl mehr Schüler als sonst zur Nachprüfung gehen.
Offenbar haben sich in diesem Jahr mehr Abiturienten als sonst für die Mathe-Nachprüfungen angemeldet, die in Bayern seit diesem Dienstag und noch bis Donnerstag stattfinden. Offizielle Zahlen gibt es dazu noch nicht. Das Mathe-Abitur 2019, das aus einem bundesweiten Aufgabenpool stammt, galt als extrem schwierig. In etlichen Bundesländern - auch in Bayern - haben Schüler Petitionen gestartet, um so zu erreichen, dass die Bewertung des Mathe-Abis korrigiert wird.
Foto: Ole Spata, dpa | Offenbar haben sich in diesem Jahr mehr Abiturienten als sonst für die Mathe-Nachprüfungen angemeldet, die in Bayern seit diesem Dienstag und noch bis Donnerstag stattfinden. Offizielle Zahlen gibt es dazu noch nicht.
Gisela Rauch
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:47 Uhr

Das diesjährige Mathe-Abi war zu schwierig. Diesen Schluss hat die Hamburger Schulbehörde am Mittwoch gezogen. Deshalb werden in Hamburg die Mathe-Noten der Abiturienten nachträglich angepasst. Auch das Saarland will eine mildere Bewertungstabelle anwenden, wodurch sich die Noten etwa um einen Punkt verbessern. Das  Saarland, Hamburg und Bremen haben die Mathe-Abituraufgaben aus dem gleichen länderübergreifenden Aufgabenpool genommen wie Bayern. Aber Bayern  bleibt hart.

Kultusminister findet, dass bayerische Schüler nicht benachteiligt werden

Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) sieht derzeit keinen Grund,  an seiner jüngst getroffenen Entscheidung, den Notenschlüssel nicht abzusenken, etwas zu ändern. Dies sagte der Kultusminister am Mittwoch gegenüber dieser Redaktion. "Wenn bei sechzehn Bundesländern dreiLänder, nämlich das Saarland, Hamburg und Bremen, nachträglich in die Korrektur eingreifen, ist das für mich noch kein Anlass, meine Position aufzugeben", so Piazolo. Das bayerische Abi sei zwar "durchaus anspruchsvoll"gewesen. "Wir gehen auch davon aus, dass es leicht schlechter ausfällt als in den letzten Jahren." Aber auf der anderen Seite mache die Mathe-Note nur 6,6 Prozent des gesamten Abis aus. "Deshalb sehe ich aktuell keinen Handlungsbedarf."Er gehe davon aus, dass der Umstand, dass der Notenschlüssel nicht geändert werde, die bayerischen Schüler nicht benachteilige. 

Bayerns Kultusminister Michael Piazolo sieht keinen Anlass, den Notenschlüssel des bayerischen Mathe-Abis nachträglich zu ändern. Dies hat er vor einigen Tagen schon offiziell mitgeteilt. Wenn das Saarland und Hamburg jetzt entschieden hätten, nachträglich in die Korrekturen einzugreifen, sei dies für Bayern kein Grund, das auch zu tun, sagte Piazolo dieser Redaktion. 
Foto: Daniel Peter | Bayerns Kultusminister Michael Piazolo sieht keinen Anlass, den Notenschlüssel des bayerischen Mathe-Abis nachträglich zu ändern. Dies hat er vor einigen Tagen schon offiziell mitgeteilt.

Auf den Einwand, dass die unterschiedliche Behandlung von Schülern verschiedener Bundesländer mit Blick auf angestrebte NC-Studienfächer doch als "ungerecht" gesehen werden könnte, sagte Piazolo: "In den letzten Jahren waren die Durchschnittsnoten der bayerischen Abiture bundesweit gesehen immer im oberen Drittel" - den bayerischen, oft höheren,  Anforderungen zum Trotz. Der Minister sagte, er werde am Donnerstag zur Kultusministerkonferenz nach Wiesbaden fahren, wo die Vergleichbarkeit des Mathe-Abis sicher Thema sein werde. 

Auffällig hohe Zahl von Schülern bei Mathe-Nachprüfungen?

 Infos dieser Redaktion zufolge nehmen heuer mehr  bayerische Abiturienten als sonst an der mündlichen Mathe-Nachprüfung teil- in der Hoffnung, dadurch eine Mathe-Punktzahl zu erreichen, die ihnen die Hochschulreife sichert. Stichprobenartige Anrufe in unterfränkischen Gymnasien zeigen das. "Wir haben geringfügig mehr Schüler in der Nachprüfung als im letzten Jahr", sagt der stellvertretende Schulleiter des mathematisch ausgerichteten Würzburger Röntgen-Gymnasiums, Hansgeorg Binsteiner. Dass  sich "ein klein wenig mehr Schüler" als sonst zur Nachprüfung angemeldet hätten, berichtet auch der Leiter des Gymnasiums Schloss Gaibach in Volkach, Bernhard Seißinger. An einigen Gymnasien soll die Zahl der Mathe-Nachprüflinge  "auffällig hoch" sein: In einem sprachlich ausgerichteten Würzburger Gymnasium kommen angeblich 22 von rund 120 Abiturienten wegen Mathe zur Nachprüfung. Eine  Bestätigung ist allerdings weder von dieser Schule noch von der Ministerialbeauftragten für Gynmnasien, Monika Zeyer-Müller, zu bekommen. Entsprechende Daten lägen ihr nicht vor. Die Abi-Nachprüfungen haben am Dienstag begonnen und dauern bis Donnerstag.  

Was Schulleiter mehr beschäftigt als der Schwierigkeitsgrad des diesjährigen Mathe-Abis, ist die mangelnde Vergleichbarkeit der Hochschulreifeprüfungen. "Ich empfinde es als unfair, wenn einer unserer Abiturienten mit einem Zweier-Schnitt, dem wir ein anspruchsvolles Studium zutrauen, nicht zum Zug kommt, weil ihm ein Bremer Abiturient mit Einser-Schnitt, aber schlechterer Ausbildung, den Studienplatz wegschnappt", sagt der Volkacher Schulleiter Seißinger. Die Zeit sei gekommen,  Abitur-Anforderungen deutschlandweit anzugleichen.

 
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  • fw@widdi.de
    Nicht Bayern benachteiligt..... andere bevorzugen weiter - wie es schon zu meiner Zeit war. Schon 1996 war das Abi in anderen Ländern leichter.... und hier muessen andere Länder qualitativ nachlegenb- nicht Bayern aufgeben.

    Die Schulen mit vielen Nachprüfungen... mhh... wie war dort die Abivorbereitung? Wenn nur einzelne Schulen auffällig sind.... mysteriöööös...... Schuld sind immer die anderen.....
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  • ad.loesch@t-online.de
    Für gute Schüler ist das Abi leicht, für dumme Schüler ist das Abi zu schwer.
    Das nennt man natürliche Auslese.
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  • kritischerbeobachter
    Am besten ist es, diesen ganzen Noten-Popanz abzuschaffen. Sollendoch die Unis Eingangsprüfungen machen und dann ist Ruhe.
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  • uwe.luz@t-online.de
    Eingangsprüfungen gibt es z. T. heute schon: Weil das Niveau der Abiturienten zu wünschen übrig lässt.
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  • bundmufr@web.de
    ...und dann kommen im nächsten Jahr wieder welche un reklamieren das Lateinabi oder sonstiges...ich finde die Haltung der Länder richtig die alles lassen wie es ist. Man darf sich nicht erpressbar machen. Schüler meinen heutzutage sie können alles anfechten und streiken wie sie wollen ... oder sinds vielleicht gar die Eltern???
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  • henner59
    Sehr gut wir hätten sofort ein guten Studenten Mix. Ohne Eltern Plagiate. Man kennt so viele Eltern die bis in die Nacht für Ihre Kinder Schulaufgaben bis zum promovieren abschreiben. Damit wird auch noch geprahlt, Eltern sind ja soooo müde auf der Arbeit.
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  • Hery.Mennig@web.de
    ...und dann kommen die Gscheithaferl aus dem Norden und nehmen den bayerischen Abiturienten den Studienplatz weg. Obwohl sie nur so ein wischiwaschi-Abi haben! Wirklich ungerecht.
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