Das diesjährige Mathe-Abi war zu schwierig. Diesen Schluss hat die Hamburger Schulbehörde am Mittwoch gezogen. Deshalb werden in Hamburg die Mathe-Noten der Abiturienten nachträglich angepasst. Auch das Saarland will eine mildere Bewertungstabelle anwenden, wodurch sich die Noten etwa um einen Punkt verbessern. Das Saarland, Hamburg und Bremen haben die Mathe-Abituraufgaben aus dem gleichen länderübergreifenden Aufgabenpool genommen wie Bayern. Aber Bayern bleibt hart.
Kultusminister findet, dass bayerische Schüler nicht benachteiligt werden
Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) sieht derzeit keinen Grund, an seiner jüngst getroffenen Entscheidung, den Notenschlüssel nicht abzusenken, etwas zu ändern. Dies sagte der Kultusminister am Mittwoch gegenüber dieser Redaktion. "Wenn bei sechzehn Bundesländern dreiLänder, nämlich das Saarland, Hamburg und Bremen, nachträglich in die Korrektur eingreifen, ist das für mich noch kein Anlass, meine Position aufzugeben", so Piazolo. Das bayerische Abi sei zwar "durchaus anspruchsvoll"gewesen. "Wir gehen auch davon aus, dass es leicht schlechter ausfällt als in den letzten Jahren." Aber auf der anderen Seite mache die Mathe-Note nur 6,6 Prozent des gesamten Abis aus. "Deshalb sehe ich aktuell keinen Handlungsbedarf."Er gehe davon aus, dass der Umstand, dass der Notenschlüssel nicht geändert werde, die bayerischen Schüler nicht benachteilige.
Auf den Einwand, dass die unterschiedliche Behandlung von Schülern verschiedener Bundesländer mit Blick auf angestrebte NC-Studienfächer doch als "ungerecht" gesehen werden könnte, sagte Piazolo: "In den letzten Jahren waren die Durchschnittsnoten der bayerischen Abiture bundesweit gesehen immer im oberen Drittel" - den bayerischen, oft höheren, Anforderungen zum Trotz. Der Minister sagte, er werde am Donnerstag zur Kultusministerkonferenz nach Wiesbaden fahren, wo die Vergleichbarkeit des Mathe-Abis sicher Thema sein werde.
Auffällig hohe Zahl von Schülern bei Mathe-Nachprüfungen?
Infos dieser Redaktion zufolge nehmen heuer mehr bayerische Abiturienten als sonst an der mündlichen Mathe-Nachprüfung teil- in der Hoffnung, dadurch eine Mathe-Punktzahl zu erreichen, die ihnen die Hochschulreife sichert. Stichprobenartige Anrufe in unterfränkischen Gymnasien zeigen das. "Wir haben geringfügig mehr Schüler in der Nachprüfung als im letzten Jahr", sagt der stellvertretende Schulleiter des mathematisch ausgerichteten Würzburger Röntgen-Gymnasiums, Hansgeorg Binsteiner. Dass sich "ein klein wenig mehr Schüler" als sonst zur Nachprüfung angemeldet hätten, berichtet auch der Leiter des Gymnasiums Schloss Gaibach in Volkach, Bernhard Seißinger. An einigen Gymnasien soll die Zahl der Mathe-Nachprüflinge "auffällig hoch" sein: In einem sprachlich ausgerichteten Würzburger Gymnasium kommen angeblich 22 von rund 120 Abiturienten wegen Mathe zur Nachprüfung. Eine Bestätigung ist allerdings weder von dieser Schule noch von der Ministerialbeauftragten für Gynmnasien, Monika Zeyer-Müller, zu bekommen. Entsprechende Daten lägen ihr nicht vor. Die Abi-Nachprüfungen haben am Dienstag begonnen und dauern bis Donnerstag.
Was Schulleiter mehr beschäftigt als der Schwierigkeitsgrad des diesjährigen Mathe-Abis, ist die mangelnde Vergleichbarkeit der Hochschulreifeprüfungen. "Ich empfinde es als unfair, wenn einer unserer Abiturienten mit einem Zweier-Schnitt, dem wir ein anspruchsvolles Studium zutrauen, nicht zum Zug kommt, weil ihm ein Bremer Abiturient mit Einser-Schnitt, aber schlechterer Ausbildung, den Studienplatz wegschnappt", sagt der Volkacher Schulleiter Seißinger. Die Zeit sei gekommen, Abitur-Anforderungen deutschlandweit anzugleichen.
Die Schulen mit vielen Nachprüfungen... mhh... wie war dort die Abivorbereitung? Wenn nur einzelne Schulen auffällig sind.... mysteriöööös...... Schuld sind immer die anderen.....
Das nennt man natürliche Auslese.