War das Mathe-Abi zu schwer? In neun Bundesländern wenden sich mittlerweile Schüler und andere Unterstützer an ihre Kultusministerien und fordern eine Anpassung des Notenschlüssels. In Bayern stand die Petition am Montagnachmittag bei 59.000 Unterzeichnern. Kultusminister Michael Piazolo hat angekündigt, die Abituraufgaben überprüfen zu lassen.
Vier Stunden lang brüteten Bayerns Abiturienten am vergangenen Freitag über den Mathe-Aufgaben aus den Bereichen Analysis, Stochastik und Geometrie. "Bei manchen hatte ich Verständnisprobleme", sagt eine Schülerin aus Würzburg. Und: "Ich habe die volle Zeit gebraucht - viel länger als bei den Testaufgaben aus den Vorjahren." Während sie trotzdem einigermaßen zurechtkam, ist der Groll bei den meisten Abiturienten groß: zu schwer und zu wenig Zeit, so der Tenor.
Offenbar wurden viele von der Art der gestellten Aufgaben überrascht. "Vor allem im Geometrie-Teil musste mehr erklärt und begründet werden - mit einem höheren Zeitaufwand", sagt Prof. Hans-Stefan Siller, Lehrstuhlinhaber für Mathematik-Didaktik an der Uni Würzburg. Für Bayern sei dies ungewöhnlich, hier setze man sonst eher auf Rechenfertigkeiten. Siller hat sich die Abi-Prüfung angesehen: "In der Summe war es machbar und in Ordnung." Von einer Notenanpassung rät er ab.
Es gelte, zunächst die Ergebnisse abzuwarten. Die dürften frühestens in zwei Wochen vorliegen. Bei 3,1 lag in den vergangenen Jahren der bayernweite Schnitt im Mathe-Abi. Didaktiker Siller verweist darauf, dass die Mathestunden zurückgefahren wurden, bedingt auch durch das achtjährige Gymnasium: "Irgendwas bleibt auf der Strecke. Der gleiche Umfang ist in weniger Stunden nicht zu machen." Er bedauert, dass Mathe als "das Angstfach schlechthin" gilt.
Vor einem Schnellschuss und dem "Bauchgefühl" warnt auch Monika Zeyer-Müller, die Ministerialbeauftragte (MB) für die Gymnasien in Unterfranken. Sie will noch keine Bewertung vornehmen. Grundsätzlich seien Abiturprüfungen anspruchsvoll. Beschwerden von Mathelehrern seien ihr bis dato nicht bekannt geworden. Die MB will auf die Ergebnisse warten. Korrigiert werden die Prüfungen vom jeweiligen Kursleiter als Erstkorrektor und einem von der Schule benannten Zweitkorrektor.
Kritik an einzelnen Abiturprüfungen ist nicht neu. Eine vergleichbare "Wallung" und Aufregung wie aktuell um das Mathe-Abi hat Zeyer-Müller allerdings noch nicht erlebt. Sie macht Medien dafür mitverantwortlich und die digitale Mobilisierung von Protest - wie über Online-Petitionen. "Das wird von Schülern auch genutzt."
In der organisierten Elternschaft hält man dies für legitim. Für den Würzburger Helmut Celina, stellvertretender Vorsitzender der Landes-Eltern-Vereinigung (LEV) der Gymnasien in Bayern, scheint angesichts der breiten Beteiligung klar: "Das sind hier keine Einzelfälle. Es sind viele betroffen." Er regt die zeitnahe Überprüfung durch ein Fachgremium aus Vertretern des Ministeriums, des Staatsinstituts für Schulbildung (ISB) und Mathelehrern an. Die Prüfung müsse objektiv und vorurteilsfrei erfolgen. Sollte sich herausstellen, dass die Aufgaben merklich schwerer als in den Vorjahren waren, rät die LEV zur Anpassung bei der laufenden Korrektur und Benotung.
Für rund 37.000 Abiturienten in Bayern steht nach Deutsch und Mathe am Mittwoch die dritte schriftliche Prüfung in einem selbstbestimmten Fach an. Ende Mai folgen noch zwei mündliche Prüfungen.
Identisches Verhalten kann man auch bei anderen Petitionen annehmen. Keine Ahnung, aber ich habe mal mitgemacht da es schick ist dabei zu sein.
Wollte die nicht mal die Fliege von Bayern machen aufs private Elite-Gymnasium - und wurde wegen zweifelhaften und autoritärem Führungsstil dort am Ende noch abgelehnt...?
partybilder bitte vom donnerstag anschauen!!!!
Man vergleiche die Meisterprüfung in den Handwerken. Auch da schafft es nicht jeder und / oder hat es nicht jeder geschafft. Und Weiter?
Es gibt da einen Werbespruch: ist es zu stark bist du zu schwach. Man nennt das auch natürliche Auslese
Ein Drittel der Studenten bestehen das Studium nicht und müssen es abbrechen.
Viele probieren es dann mit einer Lehre. Warum nicht schon früher? Den Preis zahlt der Staat, Gesellschaft und der Studienabbrecher. Wo bleibt da der Aufschrei? Die Warnung, die Realität, die Vernunft, die Einsicht: Bis hierher und nicht weiter. Es gibt viele Möglichkeiten und Chancen mit und ohne Abitur. Das Studium ist nur eine davon. "Drum prüfe, wer sich "ewig" bindet". Da nutzt auch kein Jammern und Wehklagen!
Da "probieren" (oder vielmehr müssen es probieren) einfach zu viele ungeeignete mit dem Gymnasium - und die bremsen oftmals dann die geeigneten aus, weil sie ja - Stichwort: Bildungsgerechtigkeit - auch mitgenommen werden müssen.
"Waaas? Eine Petition gegen meine soeben geschriebene Matheprüfung?
Die war zu schwer? Naja, ich bin sicher eine 2,5 geschrieben zu haben. Aber eine 1,5 wäre natürlich besser. Also mach ich mit bei der Petition."
Nur ein Gedanke.
Soll ich mich dann da auch beschweren, weil ich es noch nie gemacht habe, weil die Zeit zu kurz ist oder es zu kompliziert beschrieben wurde, was ich zu tun habe?
Leute, willkommen im Leben!!
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich find auch, dass wir unseren Eliteschülern das Leben nicht so schwer machen sollten.
Wie wäre es, wenn wir zukünftig der Aufgabe gleich den Lösungsvorschlag beilegen oder besser nur den Lösungsvorschlag vorlegen würden.
Vorteil, unsere Elite hätte dann national gesehen wieder die Noten, die sie verdient, sch..... auf die PISA Studie.
Im Ernst, wenn wir jetzt tatsächlich die zentral gestellten Aufgaben auch noch anzweifeln, dann wird das Abitur beliebig. Dann ist unser Abitur nichts mehr wert!
Gruß
Wenn ich von Protesten gegen die Sperrzeitverlängerung lese, dann mache ich mir so meine Gedanken...
Willkommen im realen Leben liebe Abiturienten! Im Job später wird euch auch nichts geschenkt.
Ich schlage vor, Sie lesen Ihre Kommentare selbst einmal auf Inhalte durch.
Gruß