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Margetshöchheim
Margetshöchheimer streiten um die Zukunft der Streuobstwiese
Die Gemeinde möchte einen Teil der Wiese verkaufen und bebauen. Dagegen macht sich nun Widerstand breit.
Ein Teil der Streuobstwiese am nördlichen Ortseingang von Margetshöchheim soll verkauft und bebaut werden.
Foto: Vanessa Möller | Ein Teil der Streuobstwiese am nördlichen Ortseingang von Margetshöchheim soll verkauft und bebaut werden.
Vanessa Michaeli
 |  aktualisiert: 08.02.2024 21:25 Uhr

Auf die Bäume der Streuobstwiese am nördlichen Ortseingang von Margetshöchheim scheint die Sonne. Die Flagge der Spargelbude weht sanft im Wind. Was so friedlich aussieht, sorgt in der mainfränkischen Gemeinde jedoch gerade für Streit. Da die Gemeinde einen Teil der Streuobstwiese verkaufen möchte, haben einige Margetshöchheimer über Ostern ein Bürgerbegehren gestartet. Mit mehreren hundert Unterschriften haben sie nun erreicht, dass die Einwohner darüber abstimmen werden, ob die Fläche verkauft und bebaut wird.

Das betroffene Gebiet am Zeilweg gehört der Gemeinde und besteht bisher aus einer Streuobstwiese, die die Genossenschaft Main-Streuobst-Bienen bewirtschaftet. Ein Teil der Fläche soll nun verkauft werden, um dort ein Bürogebäude und ein Streuobstzentrum zu bauen. Das Bürogebäude möchte ein ortsansässiger Ingenieur errichten, der mehr Platz benötigt. Bürgermeister Waldemar Brohm sagt, dass die Gemeinde seit mehr als zwei Jahren mit dem Ingenieur Gespräche führe und ein passendes Baugrundstück gesucht habe.

Angst vor zu viel Nitrat im Grundwasser

Ulrike von Rhein, Klaus Freitag, Brigitte Muth-von Hinten und Gerhard Väth starteten über das Osterwochenende eine Initiative gegen den Verkauf, da sie einige Sorgen haben. Dazu zählen unter anderem die Angst vor einem "mit Gewerbebauten zugebauten Ortseingang" sowie die Sorge um das Trinkwasser. Denn das Gebiet liegt in einer Wasserschutzzone. Muth-von Hinten ist Vorsitzende des Bund Naturschutz in Margetshöchheim und sagt: "Es besteht die Gefahr, dass mit dem Bau viel Nitrat ausgewaschen wird." Dies sei ein Problem, da der Ort bereits seit Jahren damit kämpfe, die Nitratwerte im Grundwasser unter den gesetzlichen Werten zu halten. "Gerade in Zeiten mit zunehmender Trockenheit sollte man einen Eingriff vermeiden", fügt sie an.

Bürgermeister Brohm weiß um das Nitratproblem. Der Wert stagniere seit etwa 15 Jahren und es gebe kaum noch neue Werkzeuge gegen einen Anstieg. "Die Gemeinde hat in den vergangenen Jahren über 1,5 Millionen Euro in den Wasserschutz und die Trinkwasserversorgung gesteckt", sagt Brohm. Da könne man doch nicht glauben, dass sie dies nun mit dem Bau leichtfertig aufs Spiel setzen würden. Zudem habe sich die Gemeinde sehr genau angeschaut, wer dort bauen werde. Der Ingenieur sei sich der besonderen Umstände bewusst. Zudem soll der Betreiber der Gemeinde vor Abschluss des Kaufvertrags sein Bau-Konzept vorlegen.

Änderung des Flächennutzungsplans nötig

Die Lage in der Wasserschutzzone macht eine Bebauung nur mit Auflagen möglich, die das Landratsamt Würzburg nun abgesegnet hat. Die bebaubare Fläche von rund 2500 Quadratmetern darf nicht in landwirtschaftliche Flächen hineinragen und es müssen naturschutzrechtliche Ausgleichsflächen geschaffen werden. Zudem musste der Flächennutzungsplan geändert werden: Der obere Bereich ist nun ein Mischgebiet, was eine Bebauung möglich macht. Der untere Bereich ist landwirtschaftliche Fläche und kann nicht weiter bebaut werden.

Eine weitere Sorge der Initiatoren des Bürgerbegehrens ist die Zerstörung der Streuobstwiese. Sie fragen sich, wie die Fläche ökologisch aufgewertet werden könne, wenn dort gebaut würde. Bürgermeister Brohm sagt: "Unser Ansatz ist, dass wir möglichst wenig Bäume fällen müssen." Zudem solle die Anzahl der Bäume, die neu auf dem Rest des Gebiets gepflanzt würden, die der Gefällten um ein Vielfaches übersteigen. Einen Teil der Neupflanzungskosten trage außerdem der Gewerbetreibende mit.

Bis zum Wochenende waren laut von Muth-von Hinten genügend Unterschriften für einen Bürgerentscheid eingetroffen. Am Montag wollen die Verantwortlichen die Listen der Gemeinde vorlegen.

 
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  • W. S.
    An Mhh 2022 vom 12.04.21 : In der Stellungnahme der Agenda 21 vom Oktober 2020 steht : "Wir erwarten, dass für diese zwei Bauvorhaben am Ortsrand Zeilweg alternative Standorte geprüft werden". Wenn Mann/Frau das so lesen will, kann man es auch als strikte Ablehnung auslegen.
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  • F. G.
    Ich bin zwar nicht Margetshöchheimer, jedoch scheint es mir, hierzu auch eine Meinung zu haben. Wenn ich mir die Friedensstraße so vorstelle, handelt es sich dort um einen lange schon gültigen Bebauungsplan mit einem Grundstück, dessen Besitzer darauf ein Haus gebaut hat. Dass dies Grundstück verbuscht war und demzufolge als Spielplatz der "Naturfüchse" gern genutzt wurde, sei mal dahingestellt. Man wird ja wohl noch das Recht haben, ein erschlossenes Grundstück zu bebauen. Also, soweit so gut, bzw. nicht gut. Bei dem neuen Vorhaben handelt es sich um einen Eingriff in ein bestehendes Grundwasserschutzgebiet. Da gebietet es, besonders abzuwägen, ob eine Bebauung, auch wenn ein Gebäude dem Gedanken des Natur- und Umweltschutzes und des Erhalts der Streuobstwiesen ausdrücklich dienen soll, sinnvoll ist. Schließlich hat jedes Gebäude nachteilige Auswirkungen auf die unmittelbare Umgebung, egal, was der Zweck des Vorhabens ist. Also, keine Äpfel mit Birnen vergleichen.
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  • H. P.
    Welch primitive und diffamierenden Kommentare. Zur Klarstellung: Frau von Hinten vertritt den "Bund Naturschutz", der sich - von vielen Bürgern unterstützt - seit Langem gegen diese Bebauung einsetzt. Im Übrigen hat sich auch Margetshöchheims "Agenda 21 Arbeitskreis", bestehend aus Teilnehmern aller in der Gemeinde aktiven politischen Parteien sowie Bürgern ohne Parteibuch, dagegen ausgesprochen.
    Einen innerhalb eines ausgewiesenen Baugebietes errichteten Neubau (, dessen Fläche jahrelang für die Aktivitäten der "Naturfüchse" überlassen wurde) so in Zusammenhang zu stellen mit dem jetzt geplanten Flächenfraß in die Wasserschutzzone ist beschämend.
    Ob Margetshöchheims Bürger ein Bürogebäude auf der besagten Streuobstwiese zulassen wollen oder nicht, wird sich durch einen demokratischen "Bügerentscheid" herausstellen.
    Es wäre schön, wenn hierfür auf Fakten basierende Argumente ausgetauscht würden - und keine Diffamierungen und verlogene Ablenkungsmanöver.
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  • E. H.
    Ja leider gibt es solche Personen die „von Hinten“ alles „mit aller Gewalt und Mitteln“ verhindern wollen und sich somit gegen den Großteil der Bürger stellen und eigentlich gar nicht merken wie man über Sie lacht und denkt. Anscheinend haben diese Persinen sonst nichts in Ihrem Leben erreicht und wollen deshalb auf den letzten Metern nochmals versuchen Erfolg zu haben und können sich die Niederlagen nicht eingestehen.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Es ist immer das gleiche, verhindern, verhindern, verhindern! Demokratische Entscheidungen nicht anerkennen und solange darauf rum reiten und die Öffentlichkeit mißbrauchen, bis die Entscheidung revidiert oder passend gemacht wird.
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  • a. n.
    Wenn der Parteikollege und ehemaliger Vorsitzender der Partei MM ein Grundstück platt macht schaut der Bund Naturschutz einfach weg! Keine Bedenken wegen Bäumen, Biotop und Grundwasser.
    Beitrag der SPD https://www.spd-margetshoechheim.de/dl/Standpunkt_Dezember_2020.pdf siehe S. 5
    "Als jedoch vor kurzer Zeit ein stark bebuschtes Grundstück in der Friedenstraße, der Spielplatz der Naturfüchse, plattgewalzt wurde und Herr Etthöfer ein stattliches Haus errichten ließ, hörte man keine Kritik von der MM, man schaut halt lieber danach, was die Anderen so machen."
    Angeblich "filzfrei" wie es auf der MM Seite heißt. Aber weit gefehlt.
    Jetzt möchte die Gemeinde ein schon länger geplantes Streuobstzentrum errichten, dessen Aufgaben maßgeblich zum Grundwasserschutz und Artenvielfalt beiträgt. Wieso jetzt der Bund Naturschutz dagegen schießt kann man sich nur schwer erklären. Etwas Toleranz für eine positive Ortsabrundung wäre schön. Alle Grundstücke der Anwohner waren zuvor Obststreuwiesen!
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  • A. S.
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