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Würzburg/Schweinfurt
Mangel an Sozialwohnungen in Bayern - in Unterfranken droht sogar weiterer Schwund
Billiger Wohnraum in Unterfranken ist knapp – auch weil in Bayern besonders viele Sozialwohnungen fehlen. Warum sich die Lage in der Region sogar noch verschärfen dürfte.
Billiger Wohnraum ist in Unterfranken knapp – auch weil in Bayern besonders viele Sozialwohnungen fehlen. Diese Unterversorgung könnte sich in den nächsten Jahren sogar noch verschärfen (Symbolbild).
Foto: Johannes Kiefer | Billiger Wohnraum ist in Unterfranken knapp – auch weil in Bayern besonders viele Sozialwohnungen fehlen. Diese Unterversorgung könnte sich in den nächsten Jahren sogar noch verschärfen (Symbolbild).
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 22.01.2024 02:51 Uhr

Bayern hat laut einer aktuellen Studie nicht einmal halb so viele Sozialwohnungen, wie benötigt werden. In Unterfranken droht bis zum Ende des Jahrzehnts sogar ein weiterer Einbruch an günstigem Wohnraum.

Nach einer bundesweiten Berechnung im Auftrag des Bündnisses "Soziales Wohnen" gibt es im Freistaat derzeit noch rund 133.000 Sozialwohnungen – bei einem Bedarf von rund 328.000 preisgedämpften Unterkünften. Bayern hat damit in Deutschland eines der größten Defizite bei der Versorgung mit Sozialwohnungen.

Diese hohe Unterversorgung hat zudem massive Auswirkungen auf die Markt-Mietpreise gerade bei günstigeren Wohnungen auch in Unterfranken, kritisiert das Bündnis, dem etwa der Mieterbund, die Gewerkschaft IG Bau sowie die Caritas Behindertenhilfe angehören. Denn anstatt Berechtigte in billigen Sozialwohnungen unterbringen zu können, müssten die Sozialkassen oft die Kosten für reguläre Mietwohnungen übernehmen.

Wohnförderung aus Sozialkassen: "Überzahlung" von rund 700 Millionen Euro pro Jahr

Dies führe zu "Miet-Erhöhungsspielräumen, die von einem Teil der Vermieter auch genutzt werden", warnt das Bündnis. So liege etwa in Unterfranken die aus Sozialkassen bezahlte Miete um bis zu zehn Prozent über der örtlichen Durchschnittsmiete. Die so entstandene "Überzahlung" der Wohnförderung summiere sich Deutschland weit auf rund 700 Millionen Euro im Jahr.

Bundesweit liegen laut Studie die über Job-Center, Grundsicherung, Asylbewerberleistungen oder Wohngeld geförderten Wohnkosten inzwischen bei rund 20 Milliarden Euro im Jahr – während für den sozialen Wohnungsbau nur rund vier Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung stünden.

In Unterfranken droht weitere Verschärfung des Mangels an Sozialwohnungen

In Unterfranken dürfte sich die Unterversorgung mit Sozialwohnungen sogar noch verschärfen: So fallen laut der Antwort des bayerischen Bauministeriums auf eine Landtagsanfrage der Grünen in der Stadt Würzburg bis 2030 rund zwei Drittel der zuletzt rund 3000 Wohnungen aus der zeitlich begrenzten Mietpreisbindung. In Schweinfurt bleiben bis 2030 von gut 2000 noch 845 Sozialwohnungen, im Landkreis Kitzingen von 525 rund 200. Im Landkreis Schweinfurt bleiben von zuletzt 298 Sozialwohnungen nur noch acht übrig, im Landkreis Würzburg von 292 noch 89. 

Gleichzeitig lahmt in Bayern der Neubau von gefördertem Wohnraum: Wurden 2018 noch rund 6600 neue Sozialwohnungen fertig, sank diese Zahl 2022 - also noch vor der aktuellen Wohnbaukrise - auf nur noch gut 4000. Diese Entwicklung sei "erschreckend", findet die unterfränkische Grünen-Landtagsabgeordnete Kerstin Celina: Denn Sozialwohnungen seien "eben nicht ein überkommenes Konstrukt aus dem letzten Jahrhundert, sondern auch in Zukunft dringend notwendig in einer sozialen Marktwirtschaft".

 
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  • Frank Benkert
    An der Zuwanderung von Geflüchteten kann das wohl nicht liegen????
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  • Dietmar Eberth
    In Bayern werden Asylsuchende in Ankerzentren (oder Turnhallen) untergebracht
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  • Dietmar Eberth
    Jetzt rächen sich die Fehlleistungen in den letzten 2 Jahrzehnten das wir über eine Millionen Sozialwohnungen weniger haben. Das sind geschätzte 2-3 Millionen Wohnungssuchende, die zu vernünftigen Mietpreisen untergebracht werden könnten:
    2006 2,1 Millionen Sozialwohnungen
    2022 1,1 Millionen Sozialwohnungen
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/892789/umfrage/sozialwohnungen-in-deutschland/

    Und das läßt sich nicht in 12 Monaten beheben
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  • Jo Schmitt
    > In Unterfranken droht bis zum Ende des Jahrzehnts sogar ein weiterer Einbruch an
    > günstigem Wohnraum.

    "Überraschung!" -- Wer hat die Bayerische Landesbank an den Rande des Ruins gebracht?
    Wer hat die Wohnungen verkaufen lassen? Wer hat in den Jahrzehnten zuvor die Förderung genossenschaftlichen Wohnungsbaus abgeschafft?

    Zwei Finger reichen um sich das an weniger als einer Hand abzuzählen.
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  • Emilie Krenner
    Die Fehlbelegungsabgabe wurde 2008 abgeschafft. Nur bei Bezug einer Sozialwohnung muss die Bedürftigkeit nachgewiesen werden. Wer darin wohnt kann ein beliebig hohes Einkommen haben und sich weiter über staatlich (also von uns allen) subventionierte 5€/qm freuen. Dann wundert man sich wenn es zu wenig Sozialwohnungen gibt?
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