
In der Regel sind Circus Henry und Circus Madagascar getrennt voneinander unterwegs. Für Würzburg machen sie jetzt zum ersten Mal eine gemeinsame Show, in der die besten Zirkusnummern beider Unternehmen kombiniert werden. "Für uns ist das auch eine neue Erfahrung. Ich freue mich selbst total auf das Programm", meint Jessica Weisheit, Trapez-Künstlerin beim Circus Henry und Schwiegertochter von Inhaber Georg Frank. Ab Donnerstag treten die 42 Zirkusleute mit ihren 70 Tieren in Würzburg am Heuchelhof auf.
Spontane Zirkusvorstellung in Würzburg
Circus Henry kommt gerade aus Aschaffenburg, von wo aus er eigentlich nach Hanau und Mannheim weiterreisen wollte. Doch die vielen Würzburger Fans von Circus Henry haben ihn an den Heuchelhof geführt. Da Circus Madagascar auch in der Nähe von Würzburg gastierte, trafen sie sich spontan am Heuchelhof. Dort entschieden sich die beiden Brüder Georg und Wolfgang Frank zu einer gemeinsamen Vorstellung. Danach gehen die beiden Zirkusse wieder getrennte Wege.
Während Artistinnen und Artisten früher in Glitzerkostümen ihre Kunststücke zeigten, gestalten die beiden Unternehmen heute ihre Vorstellungen nach Ländermottos. "Mittlerweile sind wir darauf spezialisiert, aus jeder Nummer eine Show zu machen", sagt die 33-Jährige. Die Vorstellung in Würzburg wird unter dem Motto "Orient" eröffnet. Außerdem gäbe es eine Indianer- und eine brasilianische Show. Im Zelt spielt während der Vorstellung die Live-Band von Circus Madagascar.
Trotz Kritik halten beide Zirkusse an Tier-Nummern fest
In beiden Zirkussen treten auch Tiere auf, darunter Kamele, Lamas, Alpakas, Pferde, Ziegen, Hunde und sogar Enten. "Wenn Tierschutzrechtler bei uns vor der Kasse oder vor dem Zelt stehen, dann gehen wir auf sie zu und bieten ihnen an, dass sie sich unsere Tierhaltung selbst anschauen können", meint Weisheit. Zwar hätten die Zirkusleute versucht, weniger Tiere zu halten, doch sie würden emotional an ihnen hängen. Es gehe ihnen nicht darum, mit den Tieren Geld zu verdienen oder das Publikum anzulocken. "Wir haben die Tiere groß gezogen. Sie gehören für uns zur Familie", so Weisheit weiter.
Über die Ställe der Tiere verlaufen Schläuche, durch die ständig kaltes Wasser gepumpt wird. So bleiben die Ställe auch bei hohen Temperaturen kühl. "In jeder Stadt, in der wir ankommen, werden wir vom Veterinäramt überprüft. Das finde ich wichtig. Die Tiere liegen uns sehr am Herzen", sagt Weisheit. Es gehöre zu den Auflagen des Veterinäramtes, dass die Tiere ständig frisches Trinkwasser und schattige Unterstände haben.

Während Corona wurde Coburg zur zweiten Heimat des Zirkus
Während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 strandete der Circus Henry in Coburg. Dort stand er für zwei Jahre still. "Danach wieder zu starten, war sehr schwierig für uns. Die Gelder haben an allen Ecken und Enden gefehlt", berichtet Weisheit. In Coburg aber hätten sie viele Freunde gefunden, die ihnen das Startkapital gaben, um weiterzureisen.
Circus Henry wurde bereits im Jahr 1892 gegründet. Jessica Weisheit ist die achte Zirkusgeneration: "Ich bin ins Zirkusleben reingeboren. Das ist kein Beruf. Das ist unser Leben." Sie selbst hat zwei Töchter, deren Herzen ebenfalls für den Zirkus schlagen. Damit steht die neunte Generation von Circus Henry bereits in den Startlöchern.
Die Vorstellungen von Circus Henry beginnen täglich ab 17 Uhr, samstags um 18.30 Uhr, sonntags jeweils nur um 11 Uhr. Am Dienstag und Mittwoch ist Ruhetag.
Wer heutzutage Tiere erleben will, hat selbst ein Haustier oder deren mehrere.
Kann es sich überwiegend auch leisten. Wer darüber hinaus allein oder mit Kindern exotische Tiere sehen will, hat jederzeit die Möglichkeit, einen Zoo in Deutschland anzusteuern oder sich im Fernsehen zu bedienen. Dort geschieht alles unter weitestgehend artgerechter Tierhaltung.
Diese notwendigen Standards müssen wir als informierte bzw. zusätzlich aufzuklärende Gesellschaft auch in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung endlich auch überall erreichen. Tierwohl ist auch Menschenwohl.
Und es soll reichlich Ställe geben, in die sich seit mehr als 20 Jahren kein Amtstierarzt mehr verirrt hat, weil dafür die Personalkapazitäten fehlen. Die bayerische Regierung arbeitet hier (wie auch anderswo) nach der Devise: Wenig Kontrollen = wenig Beanstandungen.
So kann der Glaube an die glücklichen Milchkühe in Bayern ungestört weiterleben. Lasst euch euren Milchkaffee schmecken!