Er ist ein Meisterwerk der Technik: der 8,4 Millionen Euro teure und entlang des 547 Kilometer langen Mainverlaufs in dieser pfeilerlosen Form bislang einmalige Brückenneubau zwischen Margetshöchheim und Veitshöchheim. Das Aufrichten der Pylone, den turmartigen Teilen einer Hängebrücke, und ihrer Abspannseile lockte bereits vor zwei Wochen eine Vielzahl von Neugierigen an beide Mainseiten. Genau so spektakulär war dann in der Woche darauf auch die Montage der beiden 120 Meter langen Tragseile zwischen den beiden Pylonen.
Ein ganz besonderes Schauspiel ist nun seit Samstagmorgen zu beobachten: Auf beiden Mainseiten wurden die ersten Fertigteile in das Seiltragwerk eingehängt. In der Nacht von Freitag auf Samstag hatte eine 105 Meter lange Schiffsbrücke, auch Ponton genannt, einer holländischen Firma in Margetshöchheim angelegt. Mit an Bord waren ein Autodrehkran und die 19 Fertigteile des Stegübergangs.
Die von der Firma Pfeifer structures hergestellten Edelstahlrahmen für die sechs Meter langen, 3,2 Meter breiten und 20 Zentimeter hohen Fertigteile wurden von der Firma Adolf Lupp ausbetoniert und dann mit Lkw in den Heidingsfelder Hafen gebracht und dort auf den Ponton geladen. Noch am Samstagvormittag waren in Margetshöchheim die ersten beiden Fertigteile eingehängt. Der Ponton legte daraufhin auf der anderen Mainseite in Veitshöchheim auf Höhe der Mainfrankensäle an. Ins verdiente Wochenende konnten die 22 auf der Baustelle Beschäftigten am Samstagnachmittag um 15 Uhr, als auch auf der Veitshöchheimer Seite die ersten drei Fertigteile in den Anhängerseilen über dem Main schwebten.
Elf Tonnen schwere Fertigteile schweben über den Main
Jedes elf Tonnen schwere Fertigteil hat an seinen beiden Seiten vier Ösen, in die die oben am Tragseil befestigten sogenannte Anhängerseilen montiert sind. Die Fertigteile werden an ihren Enden mit den überstehenden Baustahlformen zusammengeschoben, so dass eine 45 Zentimeter breite Fuge entsteht, die wie die Fertigteile mit einem Stahlmantel umgeben und dann ausbetoniert wird. An die Seite eines jeden Fertigteiles werden dann noch vier Pfosten für das Geländer des Mainsteges angeschweißt.
Ab Montag geht es dann weiter mit dem Einbringen der restlichen 14. Das Schiff wechselt dabei nach Einbringen von drei Fertigteilen auf die andere Mainseite. Der Baupolier geht davon aus, dass das Einhängen der Fertigteile bis Mittwochabend abgeschlossen ist. Dann geht es weiter mit dem Rampenbau, für den auf beiden Seiten bereits in der vergangenen Woche die Stützpfeiler auf die mit über zehn Meter in der Tiefe bewehrten Fundamente montiert wurden. Die Höhe des Rampenverlaufs ist so schon deutlich erkennbar.