Der zweite Bauabschnitt für die Generalsanierung der Main-Klinik Ochsenfurt wurde in das Krankenhausbauprogramm des Freistaats für das Jahr 2023 aufgenommen. Das teilten das Gesundheits- und das Finanzministerium am Dienstag in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Damit steht fest, dass der beabsichtigte Zeitplan für die Generalsanierung eingehalten werden kann, nachdem die Vorbereitungen für den ersten Bauabschnitt vor einigen Wochen schon begonnen haben.
Eine Förderzusage hatte der Freistaat bereits gegeben, sagt der stellvertretende Verwaltungschef und Projektleiter für die Sanierung, Georg Sonnek. Ungewiss war allerdings noch, ob die Mittel auch im geplanten Zeitraum fließen, oder ob Zuschüsse aufgrund der Belastungen durch die Corona-Pandemie möglicherweise erst später ausgezahlt werden.
Keine Kürzungen beim Krankenhausbauprogramm
Diese Bedenken hat der Ministerrat mit seiner Entscheidung über das Krankenhausbauprogramm für die Jahre 2022 bis 2025 nun ausgeräumt und will am bisherigen Programm festhalten. "Trotz der derzeit hohen Belastung für den Staatshaushalt hat das Bayerische Kabinett mit rund 346 Millionen Euro Investitionsvolumen ein klares Zeichen für die besonders große Bedeutung der Krankenhausversorgung gesetzt", wird Finanzminister Albert Füracker in der Pressemitteilung zitiert. 18,06 Millionen Euro davon sind für die Main-Klinik vorgesehen.
"Das ist eine gute Nachricht für uns", sagt Georg Sonnek, "im Moment sind wir in der Antragsphase für den Bauabschnitt zwei und wissen jetzt, dass wir weitermachen können." Insgesamt soll der Bauabschnitt zwei rund 28 Millionen Euro kosten. Der Löwenanteil davon entfällt auf die Erneuerung der Technik- und Energiezentrale für das gesamte Klinikum. "Da fällt viel Arbeit im Untergrund an", so Sonnek. Unter anderem müsse ein neuer Versorgungstunnel zur Klinik gebaut werden. Außerdem wird im Rahmen dieses zweiten Bauabschnitts der Ende der 1980er Jahre errichtete Südflügel umfassend saniert.
Abriss nach den Sommerferien
Der erste Bauabschnitt betrifft den westlichen Bettentrakt des Krankenhauses. Er wird komplett erneuert und um einem Anbau in Richtung Süden erweitert. Ein Großteil des Heizwärmebedarfs in den neuen Gebäudeteilen soll über Erdwärme gedeckt werden, die über Wärmepumpen aufbereitet und direkt durch die Wände geleitet wird. Seit Wochen schon werden im Umfeld der Klinik Versorgungsleitungen neu verlegt, so Georg Sonnek. Außerdem werden die Verbindungen zu den übrigen Gebäudeteilen abgemauert, um während der Abriss- und Bauphase einen störungsfreien Klinikbetrieb sicherzustellen.
Nach der Entkernung des Gebäudes rückt die Abbruchfirma voraussichtlich Ende der Sommerferien mit schwerem Gerät an, um die Gebäudehülle dem Erdboden gleichzumachen, so Sonnek weiter. Gleich anschließend soll der Wiederaufbau beginnen.
Die Kosten für diesen ersten Bauabschnitt wurden bislang auf rund 33 Millionen Euro beziffert. Der Freistaat beteiligt sich daran im Umfang von 24,7 Millionen Euro. Derzeit wird die Ausschreibung vorbereitet. "Wir sind extrem gespannt auf die Angebote", sagt Projektleiter Georg Sonnek. Seit der Kostenberechungen hätten die Baupreise stark angezogen, vor allem in den Ausbaugewerken.
In den letzten beiden Bauabschnitten werden der Operationsbereich und die übrigen medizinischen Funktionseinheiten erneuert. Insgesamt soll die Generalsanierung knapp elf Jahre dauern. Abgeschlossen wäre sie dann im Jahr 2032, vorausgesetzt, die staatlichen Zuschüsse fließen genauso zeitgenau wie für die ersten beiden Abschnitte. Ursprünglich waren dafür Gesamtkosten von 89 Millionen Euro errechnet worden. Die Zahlen stammen bereits aus dem Jahr 2017. Es ist also mehr als wahrscheinlich, dass am Ende ein dreistelliger Millionenbetrag herauskommen wird.
Wegen der Verlegung von Versorgungsleitungen ist der Besucherparkplatz derzeit nur über eine Behelfsumfahrung um die Klinik herum zu erreichen. Eine Umleitung ist ausgeschildert.