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Würzburg
Long-Covid und ME/CFS bei Kindern: Würzburger Uniklinik baut regionales Versorgungszentrum auf
In Würzburg entsteht eine zentrale Anlaufstelle für junge Patienten mit Long-Covid. Ziel ist eine bessere Diagnostik und Therapie – dafür gibt es Millionen vom Bund.
Prof. Juliane Spiegler ist Leiterin des Sozialpädiatrischem Zentrums am Uniklinikum Würzburg. Dort gibt es jetzt eine Ambulanz für an Long-Covid erkrankte Kinder und Jugendliche aus Nordbayern.
Foto: Archivbild: Daniel Peter | Prof. Juliane Spiegler ist Leiterin des Sozialpädiatrischem Zentrums am Uniklinikum Würzburg. Dort gibt es jetzt eine Ambulanz für an Long-Covid erkrankte Kinder und Jugendliche aus Nordbayern.
Susanne Schmitt
 |  aktualisiert: 15.03.2025 02:35 Uhr

Am Uniklinikum Würzburg wird ein spezialisiertes Versorgungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Long-Covid aufgebaut. Damit soll die Betreuung von Betroffenen in Nordbayern verbessert und eine regionale Anlaufstelle für Diagnose und Therapie geschaffen werden, wie die Uniklinik mitteilt. Insgesamt sind in Deutschland 20 Versorgungszentren geplant, nach Würzburg gehen dafür 1,6 Millionen Euro vom Bundesgesundheitsministerium.

Umgesetzt wird das Projekt in Würzburg vom Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) der Uni-Kinderklinik und dessen Leiterin, Prof. Juliane Spiegler. Im Fokus steht zunächst der Ausbau der vorhandenen Versorgungsstrukturen durch ein Comprehensive Care Center: "Die entsprechende Ambulanz bei uns wird ab sofort zur Verfügung stehen", so Spiegler laut Mitteilung. Wichtig sei dafür die enge Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendmedizin sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Uniklinik.

Nachhaltige Versorgung und Schulungen für das soziale Umfeld der Erkrankten

Das Projekt ist Teil eines bundesweiten Studien-Netzwerks, dass "eine zeitnahe, moderne und nachhaltige Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long-Covid-ähnlichen Erkrankungen" schaffen will. Dazu zählten beispielsweise auch junge Menschen, die an Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) leiden.

ME/CFS zählt zu den schwersten Folgen bei Long-Covid. "Die Betroffenen sind schwer chronisch krank und leiden unter der geringen Belastbarkeit mit Fatigue enorm", sagt Spiegler. Oft könnten die Patienten ihren Alltag nicht mehr bewältigen, teils führe die Erkrankung zu Bettlägerigkeit. Noch sei das Krankheitsbild jedoch wenig erforscht.

Neben der Verbesserung der Versorgung von Long-Covid-Patienten geht es bei dem Projekt auch darum, Fortbildungen für andere Zentren auszuarbeiten und Schulungen für das soziale Umfeld der erkrankten Kinder und Jugendlichen anzubieten. Ein entsprechendes Schulungsprogramm sei am Würzburger SPZ bereits 2022 entwickelt worden und soll nun bundesweit ausgerollt werden, heißt es in der Mitteilung. Ziel der Online-Schulungen ist eine Anleitung zum sogenannten Pacing, also das Einteilen und Nutzen der eigenen Kraftreserven, die durch die Erkrankung häufig deutlich reduziert sind.

 
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