
Er hat was, der Ausblick von der 35 Quadratmeter großen Dachterrasse des am Montagmittag eröffneten"Treffpunkt Tower"am Hubland. Das war den Reaktionen der Gäste der Eröffnung deutlich anzumerken, die im 4. Stock zum ersten Mal ins Freie traten. Weit reicht der Blick über das Gelände der Gartenschau bis hinüber übers Maintal zur Festung Marienberg und bis nach Höchberg.
4,12 Millionen Euro hat es gekostet, den Tower des ehemaligen Flugplatzes am Hubland um- und auszubauen, etwa zwei Millionen davon flossen aus Fördergeldern der Regierung von Unterfranken, was Stadtbaurat Christian Baumgart in seiner Begrüßung zu der beklatschten Bemerkung veranlasste: "Die staatlichen Gelder sind nirgends besser angelegt als in Würzburg."
Ein Stück Stadtentwicklung beobachten
"Wir beobachten hier heute mit der Eröffnung des "Treffpunkt Tower" ein Stück Stadtentwicklung, weil wir damit auch den Mittelpunkt des Quartiers eröffnen", hatte Oberbürgermeister Christian Schuchardt zuvor festgestellt. "Ich komme etwa alle zwei Wochen hier einmal hoch ans Hubland und sehe jedes Mal, wie sich wieder etwas verändert hat", so der OB. Dies sei beachtlich, weil ja erst im September 2010 der Entschluss gefasst worden sei, das Gelände zu entwickeln. "Wir geben das ehemalige Kasernengelände und den alten Flugplatz der Öffentlichkeit zur Nutzung zurück."
Im Herbst 2015 war der Realisierungwettbewerb für den Umbau des Gebäudes aus dem Jahr 1930 ausgeschrieben worden, im März 2016 hatte das Preisgericht getagt und im April 2016 den Zuschlag an das Münchner Büro Florian Nagler Architekten erteilt. Nun wurde das Gebäude offiziell eröffnet. Während im ersten Stock bereits eine Abteilung des neuen Zentrums für Digitale Innovationen eingezogen ist, wird sich der Umbau des Erdgeschosses wohl noch bis Anfang kommenden Jahres hinziehen, schätzte Stadtbücherei-Chefin Anja Flicker am Rande der Veranstaltung. Dann soll dort, später auch im Untergeschoss, auf 422 Quadratmetern eine Stadtteilbücherei mit rund 10 000 Medien einziehen.
Ausstellung zur Konversion des Hublands
Im Mehrzweckraum im 3. Stock gibt es derzeit eine Ausstellung zur Konversion des Hublands zu sehen, später soll er den Bewohnern des neuen Stadtteils für alle Arten von Veranstaltungen, Treffs oder Workshops dienen. "Zeitgemäß und zeitlos", nannte der Oberbürgermeister das Gebäude, es sei ein Qualitätsbaustein des Hublands, ein sozialer und kultureller Treffpunkt für Bürger jeden Alters, der der der bildungsorientierten Nahversorgung diene. "Das schönste Gebäude ist ohne eine sinnvolle Nutzung ja nichts." so der OB.

Stadtbaurat Christian Baumgart nannte die nur ein Jahr dauernde Bauzeit beachtlich kurz, wenn man beachte, wie kompliziert und unter welch hohem Zeitdruck gearbeitet werden musste. Er dankte allen Beteiligten. Das Büro Nagler habe behutsam zwischen alt und neu komplettiert und ergänzt.
Florian Nagler vom gleichnamigen Büro gab das Lob zurück. Der Bau sei eine Gemeinschaftsleistung mit einem sehr angenehmen Bauherrn gewesen. "Man muss mit den Dingen, die da sind, behutsam umgehen, das haben wir hier getan", so Nagler.

Anschließend segneten Domdekan Jürgen Vorndran und die evangelische Dekanin Edda Weise das Gebäude, "damit der Geist des Guten miteinander einziehe", wie Vorndran sagte. Sie erbaten Gottes Segen für die Menschen, die im Tower ein- und ausgehen werden und für alle Projekte, die dort entstehen werden.
Das bislang frei zugängliche Gebäude wird ab diesem Dienstag nur noch über das Gelände und die Zugänge der Landesgartenschau zu erreichen sein, dazu werden die Zäune der Schau etwas in Richtung Rottendorfer Straße verlegt.
… auf Erkundungsgang. Bin voll vom LGS-Konzept überzeugt!
MfG