
Einmal Bundesliga und zurück in die Regionalliga – der wechselnde sportliche Erfolg der Würzburger Kickers hatte auch für Fußballplätze Folgen: 2015 gab es eine lose Trainingskooperation der Kickers mit der Sportgemeinschaft (SG) Randersacker, 2016 wurde daraus ein Nutzungsvertrag. Die Profi-Fußballer seien in der Saison fast täglich da gewesen, so SG-Abteilungsleiter Tobias Brückner, zum Training auf den beiden Fußballplätzen – und im Fitnessraum der Gewichtheber. Jetzt wurde dieser Vertrag zum Ende der Saison Mitte Juni aufgelöst.
Die Sportanlage am Sonnenstuhl gehört der Marktgemeinde Randersacker. Nutzerin ist die Sportgemeinschaft (SG) Randersacker. Was die Kickers bislang an Nutzungsentgelt gezahlt hat? Da sagt Bürgermeister Michael Sedelmayer "lieber mal nichts". Das Geld sei jedenfalls in die Sportanlage zurück geflossen. Aktuelles Thema ist die Sanierung der Duschen.
Wer macht jetzt die Arbeit der Kirckers-Platzwarte?
"Es war vorauszusehen, dass die Kündigung kommt", meint Sedelmayer mit Blick auf die finanziell nicht mehr so üppige Ausstattung der Kickers. Für die zweite Jahreshälfte seien die Einnahmen im Gemeindehaushalt schon nicht mehr einkalkuliert. Kostendeckend sei eine solche Sportanlage ohnehin nicht zu betreiben. Ihm sei wichtig, dass derjenige, der sie nutzt, auch die Anlagen pflegt.
Wer trägt welche Kosten, erledigt welche Arbeiten? Der SG-Vorsitzende Richard Vornberger hat Angebote für Rasenmäher, die mehrere Zehntausend Euro kosten. Welcher Rasenmäher macht Sinn? All das war die vergangenen Jahre von den Platzwarten der Kickers erledigt worden. Denn mit dem Vertrag als Kickers-Trainingszentrum hatten die Profis die Hoheit über die Nutzung des Hauptplatzes erlangt.

Zum vereinbarten Entgelt kamen die komplette Platzpflege und einmal jährlich der Erlös eines Vorbereitungsspiels dazu.
Kickers in Randersacker: Von Ansprüchen und Konsens
"Es ist ein Sportgelände für Randersacker und die Bevölkerung. Die Kickers haben bezahlt, aber meines Erachtens zu wenig", sagt der SG-Vorsitzende. Die Vorrangsrechte für die Profis habe er immer kritisch gesehen. So erinnert er sich an eine Situation, als der Kickers-Platzwart zwei Stunden vor einem Heimspiel der SG-Fußballer den Platz gesperrt habe, damit der Rasen sich erholen könne.
Allerdings seien die Differenzen über die Jahre immer kleiner geworden. Brückner, der seit gut einem Jahr die Fußballabteilung mit 250 Mitgliedern leitet, darunter 100 Jugendliche, spricht von einem guten Miteinander und dass man schon profitiert habe, denn vom Prinzip her war die Belegung perfekt: Die Kickers trainierten tagsüber, am Nachmittag und Abend die eigenen Herren- und Jugendmannschaften.
Sorgen macht Vornberger jetzt die personelle Situation und die Neuanschaffungen für die Platzpflege: "Die Strukturen bei der SG sind weg. Da waren wir schon verwöhnt die letzten Jahre. Die Herausforderung ist, das jetzt neu aufzubauen". Das werde etliches kosten, wobei die SG auch vorgesorgt habe.
Am Sonntag haben die SG-Fußballer ein Heimspiel in Randersacker
Aber, woher einen Platzwarte nehmen? Vornberger beklagt, dass Vereine zunehmend als Dienstleister gesehen werden. Ehrenamtlich Engagierte gäbe es inzwischen zu wenige, um alle Aufgaben zu stemmen. Platzwart zu sein, erfordere massives Engagement und Erfahrung.
Da jetzt kein Felix Magath mehr am Spielfeld stehe, Trainergrößen wie Bernd Hollerbach und Michael Schiele und internationale Profis wie Junior Diaz oder Stefan Maierhofer weg sind, müsste der Rasen zwar keinen Bundesliga-Ansprüche mehr genügen. Gepflegt werden muss er aber trotzdem und das heißt bis zu zweimal wöchentlich in der Saison mähen, wässern, düngen, Linien ziehen …
Apropos Fußball: Am Sonntag, 21. Mai, hat die erste Mannschaft der SG Randersacker ein Heimspiel gegen Dettelbach und Ortsteile in der Kreisliga. Anpfiff ist um 15 Uhr.
man wird nicht mehr von Sponsoren Fahrzeugen der "Profis" genötigt
schneller zu fahren, wie es die Schilder am Straßenrand anzeigen!
hab da auf der B13 keine guten Erfahrungen gemacht mit den "Profis"!
Was soll der Vergleich?