Im Klinikum Würzburg Mitte, Standort Missioklinik, ist in mindestens einem Zimmer der gesetzlich erlaubte Grenzwert für Legionellen überschritten worden. Der Bakterien-Befall betrifft den Strang einer Wasserleitung, der fünf Patientenzimmer versorgt, bestätigt Klinikdirektor Dr. Johann Paula auf Anfrage dieser Redaktion.
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Das Zimmer wurde sofort gesperrt. In den anderen wurden Sterilfilter an jedem Wasserhahn und jeder Dusche angebracht. Patienten und Mitarbeiter seien informiert. Es bestehe keine Gesundheitsgefahr, so der Direktor. Derzeit finden Spülungen und Nachbeprobungen in enger Absprache mit dem Würzburger Gesundheitsamt statt. Legionellen seien keine Seltenheit in Krankenhäusern, sagt Paula. Er schätzt, dass "in 1800 von insgesamt 2000 Krankenhäusern in Deutschland immer mal wieder Legionellen-Probleme aufgrund alter Leitungen auftreten".
Filter und Spülungen gegen Legionellen
Ein weiterer Legionellen-Befall ist nach Informationen dieser Redaktion in mindestens drei Häusern eines Wohnblocks mit etwa 30 Wohnungen im Würzburger Frauenland entdeckt worden. Ein externer Experte soll dort eingeschaltet werden und den Grund für die Überschreitung finden. Den Bewohnern wurde geraten, mehrmals täglich den Wasserhahn aufzudrehen und etwa drei Minuten das heiße Wasser laufen zu lassen. In dieser Zeit sollten sie vorsorglich den Raum verlassen.
Ein Duschverbot wurde nicht ausgesprochen. Dafür sei die Überschreitung des Grenzwerts zu gering, berichtet ein Betroffener. Das Würzburger Gesundheitsamt hat den Fall in der Missionsärztlichen Klinik bestätigt, zu den Fällen in den Privatwohnungen gab es trotz Anfrage bislang keine Antwort.