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REGION WÜRZBURG
Land unter im Zwei-Ufer-Land
Eingebettet zwischen blühenden Streuobstwiesen und Schwarzkiefern liegt Leinach. Das macht auch den Reiz des Ortes aus. Bei der Auftaktveranstaltung zur Tourismusregion Zwei-Ufer-Land spielte das aber keine Rolle. Leinach wurde von Kabarettisten zerrissen.
Foto: Herbert Ehehalt | Eingebettet zwischen blühenden Streuobstwiesen und Schwarzkiefern liegt Leinach. Das macht auch den Reiz des Ortes aus. Bei der Auftaktveranstaltung zur Tourismusregion Zwei-Ufer-Land spielte das aber keine Rolle.
Herbert Ehehalt
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:43 Uhr

Die Auftaktveranstaltung zum Zwei-Ufer-Land hat ein Nachspiel: Statt die Werbetrommel für die Region zu rühren, liefen die Beiträge einiger Mitwirkenden massiv aus dem Ruder. Besonders die Gemeinden Veitshöchheim und Leinach bekamen dabei ihr Fett weg.

Leinachs Bürgermeister ist empört

Es fielen Sprüche wie, „In Leinach kann man höchstens die Toten Hosen auf dem Trockenrasen spielen lassen“ oder „Es macht keinen Unterschied, ob man an einem Tag den Zoo besucht und am nächsten Tag Leinach“, die vielen Leinachern Zornesröte ins Gesicht treiben. Denn hier wird nichts anderes ausgedrückt, als: In Leinach möchte man nicht tot über dem Zaun hängen. Leinachs Bürgermeister Uwe Klüpfel ist entsetzt. „Wenn ich Freunde zu einer Veranstaltung einlade, dann will ich, dass diese auch als solche behandelt werden“, ärgert sich Klüpfel noch Tage nach der Veranstaltung. Und die Leinacher sind stinksauer.

Auch die Veitshöchheimer blieben nicht verschont: Die Gemeinde wurde aus der Luft betrachtet mit einem Parkett verglichen – wegen „der Bretter vor den Köpfen der Menschen dort, wenn sie nach oben schauen“.

Frauenfeindliche Sprüche

Eigentlich sollten bei der Auftaktveranstaltung am vergangenem Samstag in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen die Zwei-Ufer-Land beteiligten Gemeinden einen Beitrag leisten, um sich selbst vorzustellen. Es sollte ein unterhaltsamer Abend werden mit Kabarett, Musik und Visionen. Allerdings verstanden manche Kabarettisten dies falsch und holten zu verbalen Tiefschlägen aus. Manch ein Zuschauer vermutete gar, dass sie sich in den Mainfrankensälen regelrecht dazu animiert gefühlt hätten, überzogene Zoten zu reißen – wie sie im Fasching üblich sind.

So kommentiert unser Autor Herbert Ehehalt den Zoff im Zwei-Ufer-Land 

Nicht nur den Betroffenen stießen die gehässigen Äußerungen sauer auf. Bei Norbert Häglsperger, dem Vorsitzenden des Vereins Zwei-Ufer-Land, gingen etliche Beschwerden ein. Denn auch Zuschauer ärgerten sich über abfällige Äußerungen Frauen gegenüber.

Friedensgespräche mit den Bürgermeistern

Am Mittwochabend wurde dann in einer kurzfristig anberaumten außerordentlichen Vorstandssitzung versucht, die Entgleisungen aufzuarbeiten. Danach teilte Häglsperger mit: „Mehrheitlich ist der Vorstand nicht mit allen Äußerungen, die bei der Auftaktveranstaltung gefallen sind, einverstanden. Insbesondere nicht mit den überspitzten Formulierungen der Kabarettisten zur Gemeinde Leinach.“ Durch die dadurch hervorgerufene Reaktion sehe der Vorstand seine monatelange, intensive und ehrenamtliche Tätigkeit und deren Ergebnisse nun in den Hintergrund geraten, so Häglsperger.

Gleichzeitig versicherte der Vorsitzende „als Verein daraus zu lernen und zukünftige Aktivitäten daran auszurichten“. Darüber hinaus werde er sich als Vorsitzender mit dem gewählten Bürgermeister-Vertreter im Vorstand, Waldemar Brohm, und kurzfristig auch mit Leinachs Bürgermeister Uwe Klüpfel zu einem Gespräch treffen.

Die Wut sitzt tief

Zum Zwei-Ufer–Land gehören die Gemeinden Zell am Main, Margetshöchheim, Leinach, Erlabrunn, Zellingen, Retzbach, Retzstadt, Thüngersheim und Veitshöchheim. Aufgabe des Vereins Zwei-Ufer-Land ist die gemeinsame Vermarktung der Region nördlich von Würzburg.

Wie es nun weitergeht, ist fraglich. Der Leinacher Bürgermeister Uwe Klüpfel bringt seine Wut auf den Punkt: „Brauche ich nur Mitzahler in einem Verein, dann ist die Gemeinde Leinach im Verein Zwei-Ufer-Land fehl am Platz.“

 
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Kommentare
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  • Vielleicht wusste nicht jeder, auf welcher Veranstaltung er da seine Weisheiten von sich gibt. Denke, das war als Werbeveranstaltung gedacht. Da sollte man überlegen, wen man einläd und bezahlt. ist halt nicht jeder geeignet. Jetz ging`s halt daneben.
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  • kej0018@aol.com
    Vielleicht sollte man sich kurz und schmerzlos von den sogenannten Kabarettisten trennen. Solche geistigen Tiefflieger haben im jahr 2018 nichts mehr zu suchen. Vielleicht finden sie in Donald Trumps Herren-Umkleidekabinen Kabinett noch ein Engagement, aber das solls dann auch sein.
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  • mainbaer
    Ich wünsche den Beteiligten etwas mehr Humor : am Lautesten sollte man über sich selbst lachen können!
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  • Einwohner
    Tja, unter dem Deckmantel Kunst und Meinungsfreiheit wird ja bereits seit längerem jede Sauerei unter der Gürtellinie gerechtfertigt und legitimiert.
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  • Plecherbub
    An welchem Ufer liegt denn die Gemeinde Leinach? zwinkern
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  • jhuller@gmx.de
    vielleicht am Aus-Ufer??
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  • sieberjoh@kabelmail.de
    Auch wenn Leinach nicht direkt am Ufer des Maines liegt, findet der Besucher in Leinach‘s Fluren, gerade wegen den Trockenwiesen, den Muschelkalkböden und Schwarzkiefer Wälder, den Weinlagen, sowie der Hügel und Täler um die Wohngebiete, interessante und abwechslungsreiche Wege zum Wandern und Spazieren gehen.
    Als Buße sollten die „Kabarettisten“ das Zwei-Ufer-Land erwandern - und zwar Barfüßig.
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