Unter den 25 Gefallenen des Zweiten Weltkrieges wird auf dem Kriegerdenkmal in Geroldshausen (Lkr. Würzburg) seit fast 70 Jahren auch Eduard Wirths aufgeführt. Wirths war von 1942 bis 1945 leitender Standortarzt in Auschwitz und hatte "im mörderischen Räderwerk des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau eine entscheidende Rolle", schreibt Christoph Heubner, Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, in einer Pressemitteilung.
Heubner stellt klar: "Wirths ist auch nicht gefallen oder gilt als vermisst, sondern starb im September 1945 an den Folgen eines Suizid-Versuches im britischen Internierungslager Staumühle, in dem in diesen Monaten zahlreiche NS-Kriegsverbrecher inhaftiert waren." Mit der Pressemitteilung reagiert das Internationale Auschwitz Komitee, in welchem sich Organisationen, Stiftungen und Holocaust-Überlebende aus 19 Ländern zusammengeschlossen haben, auf die Berichterstattung dieser Redaktion über den Umgang mit der Geschichte Wirths in seinem Heimatort Geroldshausen.
Wirths ist für den Völkermord in Auschwitz mitverantwortlich
Eduard Wirths, der 1934 auf eigenen Wunsch in die SS eingetreten war, habe später an der Rampe im Lager Birkenau tausende jüdische Frauen, Kinder und Männer ins Gas geschickt oder von den ihm untergebenen Ärzten ins Gas schicken lassen. Als Mitorganisator von Auschwitz sei er für den dort verübten Völkermord mitverantwortlich, so Heubner weiter.
"Für Auschwitz Überlebende ist die Ehrung dieses Menschen auf dem Ehrenmal seiner Heimatgemeinde nicht nur eine historische Lüge, die sie entsetzt und empört, sondern auch ein trauriges und symptomatisches Zeichen dafür, wie schwer es mancherorts Menschen in Deutschland bis heute fällt, sich ehrlich und schonungslos mit der nahen mörderischen Vergangenheit und dem Leid der Opfer auseinanderzusetzen."
Internationales Auschwitz Komitee fordert eine ehrliche Aufklärung
An diesem Dienstag möchte der Gemeinderat in Geroldshausen darüber diskutieren, wie er jetzt mit dem Kriegerdenkmal umgehen will. Heubner fordert "eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem Lebensweg Eduard Wirths". So könnten nicht nur in Geroldshausen junge Menschen lernen, "wie man in antisemitischen Hass hineingerät und was aus ihm erwachsen ist und erwachsen kann", heißt es in der Pressemitteilung des Internationalen Auschwitz Komitees.
Was ich noch weniger begreifen kann sind einige, gottseidank wenige, Kommentare hier im Forum, die einfach nur widerwärtig sind.
Aber von Ihnen habe ich keinen anderen Kommentar erwartet.
Gedenkkränze dort abgelegt worden .Plötzlich hat mal jemand die ganzen Namen richtig durchgelesen.
Spätestens dann, wenn die Neonazis dort Kränze bei erlaubten Demos niederlegen.
Ist Geroldshausen dann das neue Wunsiedel, das lange dem braunen Spuk Widerstand leistete, aber diese unappetitliche Sache jahrelang nicht in der Griff bekam ?
Der Gemeinderat sollte das in seine Überlegungen mit einbeziehen.
Und ja, Sie haben Recht, Deutschland ist bei weitem nicht die einzige Nation, die sich schuldig gemacht hat.
Selbstverständlich wäre es angemessen, wenn auch die USA ihre Kriegsverbrechen als solche sehen würden,
natürlich täte die Türkei gut daran, den Völkermord an Armeniern und Kurden historisch richtig einzuordnen
und für China wäre es auch keine Schande, das Unrecht gegenüber Tibet oder dem uigurischen Volk einzugestehen und zu beenden.
Aber die Haltung, die Sie fordern, es den anderen in Ignoranz gleichzutun, diese Haltung will ich nicht.
...und um zu g e w ä h r l e i s t e n , dass in Zukunft solche Verbrechen keine Chance mehr haben.