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Schweinfurt/Würzburg
Kündigungen wegen Impfpflicht: Hilferuf aus den Seniorenheimen in Unterfranken
In der unterfränkischen Altenpflege spitzt sich die Lage weiter zu. Wegen der beschlossenen Impfpflicht wollen Beschäftigte kündigen – aber schon jetzt fehlt es an Personal.
Den Senioreneinrichtungen droht wegen der Impfpflicht der Verlust von Personal in der Pflege, aber auch für sonstige Tätigkeit wie Küchen- oder Putzdienste. 
Foto: SymbolChristoph Schmidt, dpa | Den Senioreneinrichtungen droht wegen der Impfpflicht der Verlust von Personal in der Pflege, aber auch für sonstige Tätigkeit wie Küchen- oder Putzdienste. 
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:42 Uhr

Die Altenpflege in Unterfranken schlägt Alarm: Durch die auf Gesundheitsberufe beschränkte Corona-Impfpflicht droht die Abwanderung von Personal. Erste Kündigungen liegen vor. In einem Offenen Brief fordern die großen Träger von Seniorenheimen deshalb die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht. Das Schreiben an Abgeordnete aus der Region haben Diakonie, Caritas und Arbeiterwohlfahrt (AWO) unterzeichnet.

Träger fordern allgemeine Impfpflicht für Bevölkerung

Verfasst wurde der Hilferuf von Pfarrer Jochen Keßler-Rosa, Vorstand des Diakonischen Werks Schweinfurt. In dessen sieben Pflegeheimen gilt ein Aufnahmestopp, die Personalsituation ist prekär – und dürfte sich durch die Impfpflicht weiter zuspitzen. Keßler-Rosa wählt drastische Worte: "In wenigen Tagen beginnend können pflegebedürftige Menschen von uns nicht mehr verantwortungsvoll und professionell versorgt werden."

Zwar hätten aktuell erst zwei Mitarbeiterinnen gekündigt, präzisiert der Pfarrer auf Anfrage, "aber andere überlegen das". Rückmeldungen aus den Heimen zeigten einen hohen Druck beim Personal, weitere Kündigungen seien zu befürchten. Nur eine Impfpflicht für alle könne verhindern, dass Beschäftigte in andere Branchen ausweichen.

Dramatisch ist die Lage auch bei der AWO in Unterfranken mit 16 stationären Einrichtungen der Altenpflege. Über 200 Mitarbeitende seien nicht geimpft, darunter überzeugte Impfgegner, sagt Ulrike Hahn, Bereichsleiterin Senioren und Rehabilitation. Etliche würden mit der Kündigung nur warten, weil sie auf eine Rücknahme der Impfpflicht hoffen.

Bundestag und Bundesrat hatten am 10. Dezember eine berufsbezogene Impfpflicht für das Gesundheitswesen beschlossen. Sie soll vor allem alte und vorerkrankte Menschen vor dem Coronavirus schützen. Betroffene müssen eine Impfung oder Genesung bis zum 15. März nachweisen.

Personelle Engpässe schon an Weihnachten

Die Auswirkungen sind nach Einschätzung von Keßler-Rosa "katastrophal" für die Einrichtungen der Altenpflege sowie die ambulanten Dienste. Schon an Weihnachten gebe es Lücken im Dienstplan, Personal sei nicht mehr umzuschichten. Noch in dieser Woche wolle die Diakonie Schweinfurt eine Überlastungsanzeige gegenüber den Pflegekassen stellen: Leistungen können unter Umständen nicht mehr vertragsgemäß erbracht werden. 

Die Impfquote beim Personal in den Heimen ist Keßler-Rosa zufolge überdurchschnittlich, teilweise liege sie aber nur bei 70 Prozent. "Viele sind ausgebrannt, manche auch verbohrt oder trotzig", sagt der Diakonie-Chef. Wenn in einer Einrichtung von 150 Beschäftigten 30 nicht geimpft sind – "sollen wir die alle freistellen?" Der Pfarrer rechnet damit, dass Kräfte des Katastrophenschutzes zum Einsatz kommen, um die Pflege aufrechtzuerhalten.

Abwanderung droht nicht nur bei Pflegekräften

Im Caritasverband setzt man ebenfalls auf eine allgemeine Impfpflicht. Sonja Schwab, Leiterin Soziale Dienste, will wie ihre AWO-Kollegin den Blick nicht auf die Pflege verengen. "Ein Koch oder eine Putzkraft können leichter in eine andere Branche wechseln." Sie seien für den Betrieb der Einrichtungen aber genauso wichtig. Gleiches gelte für die ehrenamtlichen Besuchsdienste. Auch hier drohe ein Schwund durch die begrenzte Impfpflicht.

Bei der Caritas ist eine Abfrage in allen Heimen angelaufen, die Ergebnisse sollen analysiert und Einzelgespräche mit den Beschäftigten geführt werden. Anfang Januar könne man die Situation beurteilen. Personell bewege man sich bereits nah am Abgrund, warnt Schwab. "Da braucht es nicht mehr viel."

 
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  • ralfestenfeld@aol.com
    Ich denke, dass GERADE die Menschen in der Pflege wissen, inwieweit sie sich in Sachen Impfung entscheiden. Nämlich frei. Dass hier einige in Verbindung mit der geplanten Impfpflicht sich neu orientieren, kann ich verstehen.
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  • Griller
    Wenn unsere Politiker einen*******in der Hose hätten, wäre die allgemeine Impfpflicht schon lange eingeführt und wir würden über so etwas nicht mehr diskutieren. Sonst werden wir ab denn Herbst 2022 wieder eingesperrt.
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  • seneca
    Je länger die allgemeine Impfpflicht hinausgezögert wird, umso größer wird der Unfrieden.
    Viele Impfgegner haben sich in der Sackgasse der Sturheit verfangen. Die schaffen das nicht mehr, alleine raus zu kommen.
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  • Oreus
    Hier wird ziemlich viel Unsinn behauptet: In kaum einem Beruf gab es in den letzten Jahren solche Einkommens-Steigerungen, wie in der Pflege. Und dass die wegen der Impf-Pflicht jetzt alle davonlaufen werden, ist auch sehr unwahrscheinlich: Dafür gibt es ja genug Beispiele im benachbarten Ausland.
    Die Köche und das Reinigungspersonal finden mit Handkuss 10 neue Jobs? Wo denn?
    Die Gastro braucht derzeit keine Köche. Reinigungspersonal braucht man auch kaum, weil alle im Home-Office arbeiten.
    Hier wird viel lamentiert und gedroht. Doch wenn es hart auf hart kommt, werden die meisten wohl kneifen, und lieber ihren sicheren Job behalten wollen.
    Doch solche Vorgaben gibt es in vielen Berufen: Ich brauche z.B. regelmäßig ein polizeiliches Führungszeugnis, amtsärztliche Atteste, etc., obwohl ich mit Gesundheitsberufen gar nichts am Hut habe...
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  • mainpost1
    Ihr Kommentar ist leider komplett falsch. Wer mit den genannten Bereichen und Berufsgruppen zu tun hat, weiß dass hier bereits ein großer Mangel an Personal herrscht. Dieser wird sich dadurch weiter verschärfen. Das kann ich aus erster Hand bestätigen.
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  • Wie schon in der ersten Corona-Welle sorgen politische Entscheidungen wieder für einen Großteil der Opfer in den Pflegeheimen. Weiter so und die Renten sind wieder sicher.

    Früher hieß es, aus Fehlern lernt man. Die Zeiten sind lange vorbei. Eine falsche Entscheidungen jagt die nächste.

    Wie kann man nur Glauben eine Impfpflicht sei die Lösung, wenn die Impfplörre von Jahrzehnte langer Immunität auf Boostern im (noch) sechs Monat Rhythmus herabgestuft wird.

    Wenn die Politiker ihren Job behalten wollen, sollten sie nicht an den Grundwerten der Demokratie zündel. Ist das Feuer erst entfacht, nimmt es ein blutiges Ende.

    Das sind die Ängste eines überzeugten Demokraten der 2fach geimpft ist. Wie man eine Regierung zum Teufel jagt, haben uns unsere Schwestern und Brüder in der östlichen Bundesländern 1989 gezeigt.
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  • Karin Gossmann-Walter
    Wenn jemand von Impfplörre schreibt und die DDR ins Spiel bringt weiss man schon Bescheid.
    Ist es so unverständlich, dass wir uns mit einem neuen Virus auseinander zu setzen haben und weder Wissenschaft noch Politik allwissend sind.

    Machen Sie doch Vorschläge wie man besser mit einer Pandemie umgeht, das würde sicherlich viele Politiker in der ganzen Welt dankend aufnehmen.
    Aber da kommt nix, nur Gemecker.
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  • gr.Rothus
    Viele Arbeitgeber scheinen das Prinzip von Angebot und Nachfrage nicht verstanden zu haben.
    Überall hört man in Handwerks und Pflegeberufen von Personalmangel.
    Dann sollte man halt mal den Lohn erhöhen um die Berufe attraktiver zu machen der Rest erledigt sich von selbst.
    Man kann es den Arbeitnehmern nicht übel nehmen sich lieber in ein trockenes geheiztes Büro für 8 Stunden zu setzen, als körperlich und psychisch harte Arbeit in der Pflege und harte Arbeit bei Wind und Wetter auf der Baustelle zu verrichten, und dabei noch weniger Vergütung zu erzielen.
    Wenn man die Gehälter attraktiver gestaltet finden sich sicher Arbeitnehmer und Gewinn werfen solche Unternehemen sicherlich immernoch ausreichend ab.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    "...trockenes geheiztes Büro für 8 Stunden zu setzen..."

    Und keine Kenntnisse braucht und viel Geld verdient.
    Haben Sie da zufällig gerade ein paar Anzeigen zur Hand?
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  • ralfestenfeld@aol.com
    Da geht es dem Pfarrer wie Herrn Söder: keiner konnte das ahnen....
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  • lawyer007
    Es ist müßig: die Politik wird weiterhin dumm und feige handeln: Erst wenn täglich 10.000 an Corona sterben, würde es eine Impfpflicht für alle geben. Bis dahin werden wir halt alle eingesperrt, auch die Geimpften, sterben Krebspatienten, weil deren OPs aufgeschoben werden, müssen unsere Kinder in der Schule Masken tragen, wissen Künstler nicht mehr, wie sie die Miete zahlen sollen, gehen Schausteller zugrunde, gehen Einzelhändler zugrunde, gehen Gastronomen zugrunde… die Welt ist neu und wunderschön! Lasst uns einfach drüber lachen! Alles ist gut!
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  • Patrick.Lindenthal@gmx.de
    Na es wird überall Personal gesucht, an geht aus der Pflege und hat sofort einen anderen Job.
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  • jutta.noether@web.de
    Aber keinen qualifizierten mit guter Bezahlung.
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  • chance.x@web.de
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  • jobu
    Wie kann ich gleichzeitig jemand pflegen wollen und dennoch in Kauf nehmen, das ich als Ungeimpfter/-te ein erhöhtes Risiko für die zu Pflegenden mitbringe....
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  • steffen.cyran@freenet.de
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Wenn man diese Mär 1000x wiederholt, wird sie dadurch nicht wahr.

    Längst ist völlig unstrittig dargelegt, daß Geimpfte ganz genauso das Virus übertragen können.

    Eine von 1000 Quellen:
    https://www.geo.de/wissen/gesundheit/corona--wie-ansteckend-sind-geimpfte--30947868.html

    Zitat daraus: "eine Untersuchung des englischen Gesundheitsamtes Public Health England (PHE) aus dem Sommer 2021 haben gleich hohe Viruslasten in Abstrichen von Ungeimpften und Geimpften gefunden. Die Gesundheitsbehörde PHE berichtete, dass Geimpfte ebenso ansteckend sein können wie Ungeimpfte. "

    Geimpfte feiern nächtelang in Clubs durch, gehen in Gaststätten, Fußballstadien usw., usw.

    Ungeimpfte dürfen seit Wochen nirgendwo mehr hin, sitzen in der Freizeit zuhause oder gehen im Wald spazieren, und sie müssen sich auf der Arbeitsstelle täglich (!) testen.

    Dreimal dürfen Sie raten, von wem mehr Gefahr ausgeht.
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  • ralf-zimmermann
    Die Clubs sind in Bayern bereits seit Mitte November geschlossen: www.mainpost.de/10689400

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Die Bundesrepublik hat mehr als ein Bundesland.
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