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AUB
Kreisaltenheim wechselt den Besitzer
Im dritten Anlauf hat es geklappt. Der Kreistag hat am Montag zugestimmt, das ehemalige Seniorenwohnheim Gollachtal in Aub für 335 000 Euro zu verkaufen. Archivfoto: Alfred Gehring
| Im dritten Anlauf hat es geklappt. Der Kreistag hat am Montag zugestimmt, das ehemalige Seniorenwohnheim Gollachtal in Aub für 335 000 Euro zu verkaufen. Archivfoto: Alfred Gehring
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:40 Uhr

Drei Anläufe hat es gebraucht, um das ehemalige Kreisaltenheim in Aub an den Mann zu bringen. Am Montag hat der Kreistag in nicht öffentlicher Sitzung beschlossen, die leer stehende Landkreis-Immobilie zu verkaufen. Und zwar für 335 000 Euro, wie die Pressestelle des Landratsamtes auf Nachfrage mitteilt.

Im Dezember 2016 sollte das ehemalige Seniorenwohnheim Gollachtal schon einmal verkauft werden. Und zwar an die Stadt Aub. Bis zu 190 000 Euro wollte der Stadtrat dafür ausgeben. Dagegen stand ein Gutachten, das den Verkehrswert des 4000 Quadratmeter großen Grundstücks samt Gebäude auf etwa 900 000 Euro bezifferte. Ein Kaufpreis, der im abgelegenen Aub sicher schwierig zu erzielen ist.

Regierung stoppte den Verkauf

Dazu kam aber auch ein zweites, höheres Kaufangebot. Ein Investor wollte im ehemaligen Seniorenwohnheim Flüchtlinge unterbringen. Das aber wiederum wollte Landrat Eberhard Nuß verhindern, weil es im Auber Schloss bereits eine Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge gab. Nuß war es damals wichtig, die Flüchtlinge gerecht auf alle Gemeinden zu verteilen. Also entschieden die Kreisräte gegen das bessere Angebot und verkauften die Immobilie an die Stadt Aub. Auch, um den ländlichen Raum zu stärken. Allerdings intervenierten kurz danach die Kreisräte Matthias Henneberger (ÖDP) und Wolfgang Kuhl (FDP). Schließlich schritt auch die Regierung von Unterfranken ein, weil Vermögensgegenstände in der Regel nur zu ihrem vollem Wert veräußert werden dürfen. Schließlich platzte der Verkauf an die Stadt Aub.

Bekommt Aub ein Medizinisches Versorgungszentrum?

Dieses Mal hat die Stadt aber kein Angebot abgegeben, wie die Pressestelle des Landratsamtes bestätigt. Nach Informationen dieser Redaktion lagen der Kreisverwaltung insgesamt drei Angebote vor. Zwei der Interessenten wollten in der Immobilie Wohnraum schaffen. Wie diese Redaktion erfahren hat, bekommt ein Zahnarzt den Zuschlag. Er ist auch der Meistbietende. Nach Informationen dieser Redaktion will er das ehemalige Altenheim kaufen, um dort ein zahnmedizinisches Labor einzurichten. Außerdem soll auch ein Medizinisches Versorgungszentrum in Aub entstehen. Der Käufer war am Dienstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Das Landratsamt möchte dazu noch keine Auskünfte geben, weil die notarielle Verkaufsurkunde noch nicht unterzeichnet ist.

 
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