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Würzburg
Kränze am Würzburger Paradeplatz niedergelegt: Zum Gedenken an die von den Nazis ermordeten Sinti und Roma
Mahnende Worte fielen bei einer Gedenkveranstaltung am Mahnmal für die Verfolgung und Ermordung einer halben Million Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten.
Am Gedenkort für die Opfer des Nationalsozialismus aus den Reihen von Sinti und Roma am Paradeplatz in Würzburg legten das Vorstandsmitglied des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Serenada Schneeberger und Oberbürgermeister Christian Schuchardt Kränze zum Gedenken  nieder.
Foto: Thomas Obermeier | Am Gedenkort für die Opfer des Nationalsozialismus aus den Reihen von Sinti und Roma am Paradeplatz in Würzburg legten das Vorstandsmitglied des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Serenada Schneeberger und ...
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:12 Uhr

In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurden mehr als viertausend Sinti und Roma von den Nationalsozialisten in den Gaskammern des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau ermordet. 79 Jahre später hat Oberbürgermeister Christian Schuchardt am Mahnmal am Paradeplatz an die Gräueltaten erinnert und zusammen mit Serenada Schneeberger, Vorstandsmitglied des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma, zum Gedenken an die Opfer einen Kranz niedergelegt.

"Sie erfahren eine noch größere Ablehnung als andere Minderheiten...!
Oberbürgermeister Christian Schuchardt

Das Mahnmal wurde 2005 errichtet und ist jedes Jahr am 2. August Schauplatz einer Gedenkveranstaltung an die Opfer des Porajmos, der systematischen Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma während der Nazi-Herrschaft.

Aus Würzburg sind 30 deportierte Sinti und Roma namentlich bekannt

Das Datum der Auflösung des so genannten "Zigeunerlagers"von Auschwitz und die Ermordung der letzten Insassen – hauptsächlich ältere Menschen und Mütter mit ihren Kindern – "hat sich tief in das kollektive Gedächtnis unserer Minderheit eingegraben", sagte Serenada Schneeberger vor etwa 30 Bürgerinnen und Bürgern, die an der Gedenkveranstaltung teilnahmen. Der Pojramos forderte insgesamt eine halbe Million Opfer. Aus Würzburg sind 30 deportierte Sinti und Roma namentlich bekannt, von denen nur vier nachweislich überlebt haben.

Vor diesem historischen Hintergrund "verfolgen wir heute mit großer Sorge, dass rechtsradikale Parteien und Gruppierungen in Europa immer mehr um sich greifen. Ihre Parolen finden bis in die Mitte der Gesellschaft Widerhall", so Schneeberger.

In Würzburg steht das Schicksal von Theresia Winterstein für die Grauen des Porajmos

Auch Oberbürgermeister Christian Schuchardt drückte seine Sorge darüber aus, dass rassistische Vorurteile gegen Sinti und Roma nach wie vor von vielen Menschen in Deutschland geteilt werden: "Sie erfahren eine noch größere Ablehnung als andere Minderheiten, daraus resultiert eine noch größere Diskriminierungsbereitschaft." In Würzburg stehe das Schicksal von Theresia Winterstein, nach der seit Ende März die ehemalige Hermann-Zilcher-Straße im Frauenland benannt ist, exemplarisch für die Grauen des Porajmos.

 
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  • Nadine Hoffmann-Voigt
    Selten bin ich so sehr der Ansicht von Herrn OB Schuchardt. Es stimmt mich immer wieder traurig, wie sehr auch heute noch Sinti und Roma diskriminiert und schlecht behandelt werden. Ich persönlich zähle diese Menschen zu meinen Freunden und durfte sie in Rumänien, Batar, eine Woche lang begleiten und mit ihnen leben. Dafür bin ich auch heute noch dankbar!
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  • Peter Forstnig
    Ja, alles sehr traurig was damals in Deutschland geschah, ich bin auf jeden Fall nicht stolz darauf Deutscher zu sein. Dieses Elend was von Deutschland in die Welt getragen wurde ist für mich unfassbar...
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