"Es ist ein deutlicher Einbruch spürbar", sagt Marco Kurre, Geschäftsführer der Firma Contime, der vor Kurzem mit seiner Teststrecke vom Gelände der Diskothek Airport an den Friedrich Bergius-Ring 11 gezogen ist. Wurden zuvor täglich etwa zwischen 300 bis 400 Antigen-Tests an der Teststrecke gemacht, ging die Zahl jetzt runter auf zwischen 100 bis 200. "Man merkt deutlich, dass es weniger wird, weil viele Leute jetzt selbst zahlen müssen."
14 Euro verlangt Contime für die kostenpflichtigen Antigen-Tests, so genannte vulnerable Gruppen, darunter beispielsweise Kinder bis 18 Jahre, Schwangere oder Besucher sowie Beschäftigte von Pflegeeinrichtungen, werden weiter kostenfrei getestet. Zudem bietet Contime auch PCR-Tests an, diese liegen, um wirtschaftlich bleiben zu können, bei 99 Euro. Das Angebot werde wahr genommen, so die bisherige Erfahrung.
Urlauber nehmen die PCR-Tests wahr
Ähnliches berichtet die Markt-Apotheke in der Innenstadt, die neben den Schnelltests ebenfalls PCR-Tests (für 89 Euro) anbietet. Zwar sei auch hier die Nachfrage nach Antigentests nach unten gegangen, "die Nachfrage nach den PCR-Tests ist aber derzeit da, vor allem bei Urlaubern, die den Test brauchen, um in ihr Reiseland zu fahren oder zu fliegen oder bei denjenigen, die von hier aus die Rückreise in ihre Heimat antreten."
Kurre von Contime freut sich indes, dass er von der Universität Würzburg den Zuschlag bekommen hat, die kostenfreien Studententestungen, die zunächst bis 31. November gelten, zu übernehmen. Testbereiche gibt es hierfür im Studentenhaus und am Campus Hubland (Gebäude Z6). Weiter können sich Studenten an der Talavera testen lassen. Laut Testmanagement am Landratsamt werden dafür ab nächster Woche (17. bis 22. Oktober) extra wegen des Vorlesungsbeginns Kapazitäten freigestellt.
Allgemein gilt: In den offiziellen, lokalen Testzentren, wie Talavera und Testbus, sind keine kostenpflichtigen Tests vorgesehen. Hier können sich nur diejenigen testen lassen, die bestimmten Personengruppen angehören (Antigentests) oder diejenigen, die als Kontaktpersonen gelten oder in Zusammenhang mit einem Ausbruchsgeschehen stehen (PCR-Test).
Verwirrung um vulnerable Personengruppen
Vom Teststellenleiter am Stadtstrand, der auch für den Testbus am Wolfgang-Adami-Bad zuständig ist, heißt es ebenfalls, dass die Nachfrage nach den Schnelltests in dieser Woche etwa um die Hälfte gesunken ist. Für Verwirrung habe in den ersten Tagen die Zugehörigkeit zu der vulnerablen Personengruppe gesorgt. Da sei manches nicht ganz klar gewesen, so Martin Spittel.
Verärgerung der Bürger, dass die Tests nun zu zahlen seien, spüre er kaum. "Die Akzeptanz ist denke ich da. Und viele sind froh, dass es die Testangebote gibt." Zudem habe er mit Blick auf Käppele und Festung das Corona-Testzentrum „mit dem schönsten Ausblick“.
Dennoch müsse man auf Sicht fahren, so Spittel. "Wir werden sicherlich bis Ende Oktober die beiden Teststellen aufrecht erhalten, was dann kommt, wird kurzfristig entschieden." Leider gebe es keine feste Planbarkeit, dies sei auch den Mitarbeitern kommuniziert worden. Dennoch tut sich hier und da mal eine Möglichkeit auf: "Da wir mit dem Testbus recht flexibel sind, waren wir beispielsweise auf der Mainfrankenmesse und haben dort getestet."
Weiter ein leistungsstarkes Netz für Stadt und Landkreis
Aus Sicht des Testmanagements am Landratsamt ist die Umstellung bei den Betreibern der privaten Teststellen auf nun auch kostenpflichtige Tests insgesamt zufriedenstellend angelaufen, heißt es auf Nachfrage der Redaktion. Es habe viele Rückfragen der Betreiber zu bestimmten Fallkonstellationen gegeben und, ob diese Personen einen Anspruch auf Testung haben, "die meisten davon konnten wir beantworten, aber einige haben wir über die Regierung von Unterfranken an das Gesundheitsministerium weitergereicht", berichtet Paul Justice, der für das Testmanagement verantwortlich ist.
Bisher seien ihm von den noch aktiven Teststellenbetreibern keine Schließungen mitgeteilt worden. "Sicher wird die Bedarfslage am Wochenende auch wieder steigen, da für viele Freizeitaktivitäten weiterhin die 3G-Regel gilt", so Justice. Momentan geht er davon aus, dass die meisten Teststellenbetreiber nach diesem oder nächstem Wochenende über die Weiterführung der Teststellen entscheiden.
"Natürlich versuchen wir weiterhin ein leistungsstarkes Netz in Stadt und Landkreis zu erhalten und stehen daher mit den Betreibern in engem Kontakt." Falls bestimmte Gebiete im Landkreis nicht abgedeckt sein sollten, stehe weiterhin der mobile Testbus für die vulnerablen Gruppen zur Verfügung. Neu ist, dass der Testbus jetzt auch PCR-Tests für Kontaktpersonen anbietet.
Wie lief es an der Talavera ?
An der Talvera selbst verlief der Start unter den neuen Voraussetzungen verhältnismäßig ruhig. Das Testmanagement des Gesundheitsamts Würzburg sei in der gesamten ersten Betriebswoche vor Ort gewesen, um zu vermitteln und die Bürger und Bürgerinnen gegebenenfalls mit Informationen zu versorgen. "Natürlich gab es einige Personen, die keinen nachweisbaren Anspruch auf Testung vorweisen konnten und daher an andere Teststellen mit Angeboten für Selbstzahler verwiesen wurden", so der Testmanager.
Noch werde die aktuelle Bedarfsentwicklung beobachtet, "so dass Aussagen über die zukünftige Auslastung schwer möglich sind". Generell zeigt sich bei den Terminen für PCR-Tests in den vergangenen Tagen eine Auslastung von etwa 70 Prozent, bei Antigen-Schnelltests werden aktuell circa 35 Prozent der zur Verfügung stehenden Termine an der Talavera genutzt. Während zur Mittagszeit weniger Menschen zum Testen kämen, sei der Andrang abends höher.
Lässt man sich auch bei Grippeschutz, Masern oder sonst was nach der Impfung testen?
Ich glaube so langsam das die meisten das Impfen noch immer nicht kapiert haben.
Das Impfen schützt einen selbst, und nicht andere ungeimpfte!!!!
Die Enteignung kommt, das zweite mal Enteignung tut nicht mehr weh. So weh.
Ansonsten selber zahlen. Aber auch da kommt man in Quarantäne, wenn es offenkundlich wird, dass man positiv ist.
Als Geimpfter ist man quasi gut geschützt mit wohl einfachem Verlauf. Aber sollte man das nicht auch wissen? Daraus seine eigenen Konsequenzen bilden, wie früher als man mit grippalem Infekt auch nicht zu anderen ging oder auf Hände schütteln verzichtet hat?
Leute: Werdet doch bitte wieder "normal"! Danke
Man sollte aufpassen, ob und wo man sich als Verdachtsfall testen lässt – weil man sonst im Falle eines positiven Ergebnisses in Quarantäne müsste?
Ich hoffe mal, dass hier ein Missverständnis meinerseits vorliegt – denn sonst müsste man annehmen, sie hätten überhaupt gar kein Problem damit, die Gefährdung anderer vorsätzlich oder fahrlässig bewusst in Kauf zu nehmen … und das hier im Forum auch noch öffentlich zu propagieren …!?