Ein grauer Opel Astra mit italienischem Kennzeichen rollt begleitet von einem Streifenwagen auf den Parkplatz der Autobahnraststätte Riedener Wald. Dort warten bereits drei Polizisten. Sie fragen nach dem Ausweis des Fahrers, überprüfen die Fahrzeugpapiere und schauen in den Kofferraum des Wagens. Fündig werden sie nicht, der Italiener darf weiterfahren.
Etwa zwei Stunden lang stehen die Beamten der Verkehrspolizeiinspektion Schweinfurt/Werneck an der A7 und kontrollieren vorbeifahrende Autos und Kleintransporter. Die Bayerische Bereitschaftspolizei und der Zoll unterstützen die Fahndung. „Ziel ist es, durch solche Kontrollen an den Autobahnen organisierten Einbrecherbanden auf die Spur zu kommen“, sagt Björn Schmitt, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken. Denn die nutzen laut Schmitt häufig überregionale Straßen, um zum Tatort zu fahren oder danach möglichst schnell wieder zu verschwinden.
"Wir suchen dabei zum Beispiel nach verdächtigen Gegenständen im Auto, die aus Straftaten stammen könnten und nach Einbruchswerkzeug wie Funkgeräten, Taschenlampen und Maskierungen", so der Polizeioberkommissar. Außerdem überprüfen die Fahnder, ob es sich um ein gestohlenes Fahrzeug handeln könnte.
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Am meisten Einbrüche im November
Denn mit dem Wintereinbruch beginnt auch die Einbruch-Saison. Diebesbanden nutzen dann den Schutz der Dunkelheit, um unbemerkt in Häuser einzusteigen. Am häufigsten schlagen Einbrecher nach Angaben des Polizeipräsidiums Unterfranken im November zu. "Pünktlich nach der Umstellung auf die Winterzeit gehen die Fallzahlen jedes Jahr noch oben", sagt der Polizeisprecher.
Besonders viele Einbrüche finden in den drei größten Städten Würzburg, Schweinfurt und Aschaffenburg statt. Aber auch im Landkreis Würzburg und am gesamten bayerischen Untermain bis hin in den westlichen Landkreis Main-Spessart gehen Kriminelle vermehrt auf Diebestour. Insgesamt nehmen die Einbruchzahlen jedoch seit Jahrzehnten ab. Im vergangenen Jahr waren es laut Schmitt etwa 340 Fälle in Unterfranken. Das ist nur noch ein Viertel der Delikte von 1990.
Ein Teil der Täter stammt aus der Region. Das seien zum Beispiel Drogenkonsumenten, die durch Einbrüche ihre Sucht finanzieren, aber auch Gelegenheitsdiebe, so Schmitt. Aber auch aus dem Ausland – insbesondere aus Osteuropa – kämen zunehmend organisierte Diebesbanden nach Unterfranken, um hier Straftaten zu begehen.
Rechtzeitig die Polizei verständigen
Im vergangenen Jahr konnte die Polizei knapp ein Viertel der Einbrüche in Unterfranken aufklären. Deutschlandweit liegt die Quote bei rund 18 Prozent. "Wer eine verdächtige Beobachtung macht, soll keine Scheu haben, die Polizei zu verständigen", sagt Schmitt. "Nur dann haben wir die Möglichkeit noch rechtzeitig zu reagieren und den Täter vielleicht sogar noch festnehmen zu können."
Damit es erst gar nicht soweit kommt, empfiehlt der Polizeisprecher Hausbesitzern, sich an eine kriminalpolizeiliche Beratungsstelle in Würzburg, Schweinfurt oder Aschaffenburg zu wenden. Dort informieren Experten das ganze Jahr über rund um verschiedene Sicherungsmöglichkeiten. Weitere Tipps gibt die Polizei im Internet unter www.polizei-beratung.de.
Außerdem können auch schon kleine Maßnahmen helfen, Einbrüche zu vermeiden. "Wenn man nicht zu Hause ist, sollte man zum Beispiel einen Nachbarn bitten, regelmäßig den Briefkasten zu leeren", rät Schmitt. Außerdem solle man seinen Urlaub auf keinen Fall in den sozialen Medien ankündigen.